"Blinde Kälber kein Spiel"
Nußdorf - Großer Andrang herrschte beim Vortrag des Schweizers Hans Sturzenegger in Nußdorf. Der Landwirt berichtete den rund 200 Besuchern von seinem jahrelangen Kampf um den Abbau eines Mobilfunksendemastes, den er 2006 gewann. Initiiert wurde der Vortrag von der Bürgerinitiative "Funkbewusstsein" aus dem Inntal.
Es sei Sturzenegger lediglich um eine zusätzliche Einnahmequelle gegangen und von möglichen gesundheitlichen Risiken des Mobilfunks habe er nichts gewusst, als er 1999 seine Einwilligung zur Errichtung des Sendemastes auf seinem Anwesen gab, begann Sturzenegger seinen Bericht. Heute wisse er, dass das ein fataler Fehler gewesen sei.
Im Juni 2000 sei das erste Kalb mit weißer Pupille zur Welt gekommen, im September 2001 seien bereits sieben Kälber und drei Kühe geschädigt gewesen und der Referent habe sich an die Uni Zürich gewandt. Deren Diagnose: Grauer Star (Nukleärer Katarakt).
Bis zum Abbau des Senders im Juni 2006 seien insgesamt 50 Kälber geschädigt gewesen. Auch weitere gesundheitliche Schäden an Mensch und Tier seien in dieser Zeit laut Referent festgestellt und durch die Uni dokumentiert worden. Diese habe herausgefunden, dass als einzig mögliche Ursache für die Erkrankung der Tiere, die Strahlung des Senders in Frage käme. Sturzenegger bot an, dass sich alle Landwirte mit ähnlichen Problemen bei ihm melden können. Er sammle die Daten und werte sie statistisch aus.
Er appellierte abschließend, keinen Grund für Funkanlagen zur Verfügung zu stellen und sich nicht vom Geld beeindrucken zu lassen. Der Schaden wäre viel höher. Ebenso riefen er und ein weiterer betroffener Landwirt aus dem Raum Passau bei diesem Informationsabend auf, sich zusammenzuschließen. Nur gemeinsam könne man sich bei der Politik und in der Öffentlichkeit Gehör verschaffen. re