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Beraten, helfen, zuhören: Das Seniorenbüro Schechen hat die Arbeit aufgenommen

Evi Kaesler (links) und Gerda Flori bei der Arbeit im neuen Seniorenbüro. Heinz

Die Tür steht weit offen, auf einem kleinen Tischchen warten Kuchen und eine Kanne Kaffee auf die Besucher. Alles ist vorbereitet im neuen Seniorenbüro im Gemeinschaftshaus. Hinter einem Schreibtisch voller Info-Flyer sitzen Evi Kaesler und Gerda Flori in Erwartung ihrer ersten Klienten.

Schechen – „Drei Gemeindebürger waren heute morgen schon da“, erzählt Kaesler. Einer hat nach Informationen zu einem Pflegeheim gefragt, ein anderer hat sich für das Senioren-Sportangebot in Schechen interessiert und der Dritte hat Hilfe beim Beantragen eines Schwerbehinderten-Parkausweises benötigt.

Seniorenbüro hilft in allen Lebenslagen

Mit ganz unterschiedlichen Fragen und Anliegen können sich die Menschen von nun ab an das Seniorenbüro wenden. Es befindet sich im neuen Gemeinschaftshaus in der Marienberger Straße, das im Mai eröffnet wurde.

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Dort, auf dem „Modest Mitterhuber-Grundstück“, sind neben barrierefreiem Wohnraum auch ein Gemeinschaftssaal und Begegnungsorte für die Schechener Bürgerschaft entstanden. Angebote im Haus sind zum Beispiel Seniorensportstunden und eine Demenzgruppe.

Schnell und unbürokratisch helfen

Bei den 16 Wohnungen handelt sich nicht um ein klassisches „Betreutes Wohnen“ mit verbindlichen Leistungen wie Pflege, Hausnotruf oder ähnlichem. Wer Unterstützung braucht, so war der Grundgedanke, soll Rat und Vermittlung im Seniorenbüro bekommen. „Der Gemeinde ist es wichtig, unseren älteren Mitbürgern mit den ehrenamtlichen und hochmotivierten Beraterinnen Unterstützung anbieten zu können“, erklärt Peter Lechner, der stellvertretende Bürgermeister.

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Im Seniorenbüro könnten persönliche Gespräche in angenehmer Atmosphäre stattfinden und bei Alltagsproblemen schnell und unbürokratisch geholfen werden. In diesem Sinne hat das Seniorenbüro nun zum ersten Mal seine Türen geöffnet. Betrieben wird es von zwei Schechenerinnen, die jede Menge Herzblut und lange Erfahrung mitbringen.

Zwei gestandene Frauen

Evi Kaesler ist Rentnerin und seit fünf Jahren die Seniorenbeauftragte der Gemeinde. Gerda Flori war seit 1972 als Verwaltungsangestellte im Rathaus beschäftigt, unter anderem im Sozialamt, und ist daher Expertin in Sachen bürokratischer Antragsstellung. Sie ist seit einem Jahr im Ruhestand und eine hilfreiche Unterstützung. „Bei vielen Formularen würde ich sonst an meine Grenzen stoßen“, sagt Kaesler. Die Seniorenbeauftragte hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Anforderung an ihr Ehrenamt sehr verändert haben. Früher sei es mehr um die soziale Komponente gegangen, um Hausbesuche und Gespräche. Heute sehen sich Senioren mit großen bürokratischen Herausforderungen konfrontiert. „Natürlich könnten sie damit auch zur Gemeinde gehen, aber viele ältere Leute schätzen es, wenn man sich mit ihnen ganz in Ruhe hinsetzt und den Antrag gemeinsam mit ihnen ausfüllt“, weiß Flori.

Beraten, helfen und zuhören – das haben sich die beiden Frauen im Seniorenbüro zum Ziel gesetzt. Sie geben Informationen zu Sport oder Freizeitmöglichkeiten in der Gemeinde, beantworten Fragen rund um die Pflege und zu Hilfe im Alltag, vermitteln an andere Beratungsstellen und haben auch für private Themen ein offenes Ohr. Ihre Zielgruppe sind ältere Menschen, Menschen mit Behinderung und Angehörige sowie sonstige Betroffene aus dem Gemeindegebiet Schechen. Willkommen ist aber grundsätzlich jeder.

Vertrauen – weil man sich schon kennt

Kaesler und Flori beraten nicht nur kompetent, sondern auch vertraulich und anonym. „Man kennt uns in der Gemeinde, das schafft Vertrauen“, sagt Kaesler. Wer zu den Bürozeiten am Donnerstag zwischen 9 und 11 Uhr keine Zeit hat, kann sich auch per E-Mail oder telefonisch an das Seniorenbüro wenden. Auch individuelle Terminabsprachen sind möglich. Auch für Tipps und neue Ideen sind die Frauen aus dem Seniorenbüro offen. „Wir wissen ja heute noch gar nicht, wie sich das entwickelt“, so Flori. Auch man selbst werde stets dazulernen.

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Das sie sich da viel vorgenommen haben, ist beiden Frauen bewusst. Denn nicht nur die Bürokratie wird immer weiter zunehmen, sondern auch die Gesellschaft immer älter. Unwahrscheinlich, dass die Nachfrage nach Beratung in Zukunft nachlässt. Doch für Kaesler und Flori war es klar, sich auch im Ruhestand für ihre Mitbürger einzusetzen. Gerda Floris Erklärung dafür ist ganz einfach: „Wenn ich Hilfe brauche, bin ich auch froh, wenn jemand für mich da ist.“

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