Weihnachtsaktion „OVB-Leser zeigen Herz“
Lena, die digitale Rennsemmel: Wie im Heilpädagogischen Zentrum aus Kindern Persönlichkeiten werden
- VonLudwig Simethschließen
Lena (17) ist so leicht nicht aus dem Tritt zu bringen. Außer ihrem Therapierad geht mal die Luft aus oder ihrem Tablet der Saft. Denn die Lena kennen alle im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) in Aschau fast nur so: ständig an der frischen Luft unterwegs oder gut vernetzt.
Rosenheim/Mühldorf – Und so gilt Lena gilt als rastloses Energiebündel, das draußen dermaßen in die Pedale tritt, dass ihre Therapeutin kaum hinterherkommt; und drinnen, vor ihrem Ipad-Bildschirm, hält sie als pfiffige soziale Netzwerkerin sich selbst und ihre Umgebung laufend mit selbstgemachten Kurzvideos, Bildern und Textnachrichten bei Laune.
Lena ist wer im HPZ. Jeder kennt sie, auch im Ort. Sie ist eine Persönlichkeit, das heilpädagogisch-therapeutische Konzept des HPZ mit seinen vier Elementen – Schule, Tagesstätte, Wohnheim und Therapiezentrum – exemplarisch verkörpert: Das kleine Mädchen, das 2012 mit acht Jahren eingeschult wurde, hat sich zu einer Berufsschülerin entwickelt. Und die digitale Rennsemmel von heute wird morgen schon eine junge Frau sein.
In Aschau hat sie nicht nur das „Biken“ mit ihrem dreirädrigen Spezialwagerl und modernes „Networking“ gelernt, sondern vieles mehr. Sie hat einen Rahmen bekommen, in dem sie ihren Fähigkeiten und Talenten entsprechend betreut, gefördert und gefordert worden ist.
52 von 100 Schülern auch in Tagesstätte
So wie alle anderen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch: 100 sind es in der Förderschule, 26 davon leben in vier Gruppen im HPZ-eigenen Wohnheim, 52 werden nach der Schule in sieben Gruppen in der Tagesstätte betreut. Hinzu kommen die heilpädagogischen und psychologischen Angebote beziehungsweise Ergo-, Physiotherapie und Logopädie.
Wie die Zeit vergeht, sieht man allerdings nicht nur an Teenagern wie Lena, sondern auch am HPZ selbst. Ob Schule, Klassenzimmer, Therapie- oder Wohnräume – ein Modernisierungsschub ist überfällig, nicht nur, weil hier der Lack ab ist und dort der Putz bröckelt. Wie eng alles ist, wie sehr es an Platz mangelt, hat Corona verschärft gezeigt.
Den Neubau wird die Behandlungszentrum Aschau GmbH mit ihrer neuen Marke „Kind im Zentrum Chiemgau“, zu dem auch das HPZ gehört, selbst stemmen. Die Weihnachtsaktion „OVB-Leser zeigen Herz“ soll dafür sorgen, dass bei der Ausstattung der neuen Räume nicht gespart wird und moderne Therapiegeräte gekauft werden, die genau auf die Bedürfnisse von Lena und der anderen Kinder zugeschnitten sind.
Lena hat einen Schlaganfall im Mutterleib erlitten. Die Einblutung hatte Auswirkungen auf den Bewegungsapparat und das Sprachzentrum. Vor allem rechts fehlt es an Kraft, Geschicklichkeit und Stabilität. Deshalb ist Lena im Alltag auf Unterstützung angewiesen, zum Beispiel beim Anziehen, Essen, Schneiden oder bei der Körperpflege. Und wenn es uneben wird, besteht schnell Sturzgefahr – ob zu Fuß oder mit Spezialrad.
Wer Lena gut kennt, kann sie verstehen. Andere tun sich damit eher schwer. Deshalb kommuniziert sie gern mit ihrem Tablet, das einen wahren Schatz an Bildern, Motiven, Symbolen, Halbsätzen, Sprachfetzen, Textblasen und Worthülsen enthält, die sie mit eigenen Fotos, O-Tönen und Mitschnitten kombiniert.
So versorgt sie ihre zwei Welten mit allen wissenswerten Infos – die Mama, den Papa und ihren großen Bruder Bastian (21) zuhause ebenso wie ihre Mitschüler im HPZ.
Lena wohnt in Aschau, nur ein paar Minuten vom HPZ entfernt. An Schultagen kommt sie zwischen 16 und 17 Uhr nach Hause. Spätestens dann zeigt sie ihren Lieben per Ipad, was in Schule, Tagesstätte und Therapie los gewesen ist. Oder welcher neben ihr her joggenden Begleiterin sie wieder einmal fast davon geradelt wäre.
Echte Volksmusiker statt Fakenews
Im HPZ staunen ihre gleichaltrigen Mitschüler vor allem darüber, was Lena, die Musik und Tanzen liebt, an den Wochenenden so alles erlebt. Zum Beispiel die „Ursprung Buam“ aus dem Zillertal treffen, ihre absoluten Volksmusikfavoriten. Eine Begegnung, bei der der Tablet-Akku Gottseidank nicht leer war – weshalb Lena jetzt jede Menge Bilder von sich und den Tiroler Mundart-Könnern zum Herzeigen und Verschicken auf ihrem Ipad hat.
So geht es ständig hin und her in Lenas Welt, wie sich das für eine digitale Rennsemmel gehört. Wie in einer multimedialen Facebook- oder Whats-App-Gruppe – bloß ohne Fakenews.
Das sind die Nummern der Spendenkonten
Das sind die Nummern der Spendenkonten
Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling
IBAN DE75 7115 0000 0000 0787 82
BIC BYLADEM1ROS
meine Volksbank Raiffeisenbank eG
IBAN DE78 7116 0000 0008 8499 00
BIC GENODEF1VRR
Spenden und einen Mazda gewinnen
Unter allen Spendern und Teilnehmern wird ein Mazda 2 verlost. Den Wagen im Wert von 17.500 Euro hat City-Autopartner Kolbermoor, ein Unternehmen der Auto-Eder-Gruppe, gestiftet. Die Namen der Spender werden in der Printausgabe der OVB-Heimatzeitungen veröffentlicht. Wer nicht mit seinem Namen erscheinen will, vermerkt dies bei der Überweisung mit dem Zusatz „Anonym“ oder „Keine Namensnennung“. Jede Spende ab zehn Euro, die bis 6. Januar 2022 auf einem der beiden Spendenkonten eingeht, nimmt automatisch an der Verlosung des Wagens teil.
Bei Beträgen bis zu 300 Euro gilt der Kontoauszug oder Überweisungsbeleg als Spendenquittung für das Finanzamt. Bei höheren Beträgen stellt die OVB-Stiftung Spendenquittungen aus. Hierzu muss allerdings eine vollständige Postadresse vorhanden sein.
Mitarbeiter des OVB-Medienhauses und der Auto-Eder-Gruppe sowie deren Angehörige können nicht an der Verlosung teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Aus rechtlichen Gründen sind die OVB-Heimatzeitungen verpflichtet, auch Nicht-Spender am Gewinnspiel teilnehmen zu lassen. Diese schicken eine Postkarte mit dem Kennwort „Weihnachtsaktion: Ich will ohne zu spenden gewinnen“ ans OVB. Ihre Betroffenenrechte und Datenschutzinfos finden Sie unter https://www.ovbabo.de/datenschutz.