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Die Region wird sie vermissen: Die Verstorbenen des Jahres 2022

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Von: Norbert Kotter

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Die Verstorbenen aus dem Jahr 2022: Heinz Winkler, Martha Steegmüller, Erika Lankes, Fritz Gerlmaier, Oliver Häusler und Horst Gallenmüller.
Die Verstorbenen aus dem Jahr 2022: Heinz Winkler, Martha Steegmüller, Erika Lankes, Fritz Gerlmaier, Oliver Häusler und Horst Gallenmüller. © Schneider Press / Peter Schlecker / Josef Reisner / www.klaushammer.com / privat

Schmerz, Trauer und Betroffenheit löste der Tod bekannter Persönlichkeiten in Stadt und Landkreis Rosenheim aus. Wer neben Sternekoch Heinz Winkler, Regisseur Hellmuth Matiasek und Bauerei-Seniorchefin Martha Steegmüller im Jahr 2022 noch aus unserer Mitte gerissen wurde.

Rosenheim – Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger sind uns im zu Ende gehenden Jahr im Tod vorausgegangen. Nachfolgend in chronologischer Reihenfolge ein Überblick über bekannte Gesichter aus der Region Rosenheim, die im Jahr 2022 gestorben sind:

Hochzeitslader Bertl Heigl aus Heufeld

Am 8. Februar starb im Alter von 93 Jahren Bertl Heigl aus Heufeld, Marktgemeinde Bruckmühl. Er war 40 Jahre als Hochzeitslader aktiv und organisierte in dieser Zeit auch fünf Primizen. Heigl war zudem Gründungsmitglied der Hochzeitslader-Gesellschaft und 76 Jahre lang ein Trachtler mit Leib und Seele.

Bertl Heigl ist im Alter von 93 Jahren verstorben.
Bertl Heigl ist im Alter von 93 Jahren verstorben. © Re

Für seine Verdienste wurde Bertl Heigl unter anderem mit der Ehrenmedaille der Marktgemeinde Bruckmühl, der Verdienstmedaille für Kultur und Brauchtum der Regierung von Oberbayern und dem goldenen Ehrenzeichen des Inngau-Trachtenverbandes ausgezeichnet.

Regisseur Hellmuth Matiasek

Im Alter von 90 Jahren starb am 7. April der Regisseur, Autor und Theaterleiter Hellmuth Matiasek aus Raubling. Er leitete von 1983 bis 1996 das Münchner Gärtnerplatztheater.

Seit Jahrzehnten in Raubling zu Hause: Hellmuth Matiasek, der jetzt im Alter von 90 Jahren verstorben ist, und dessen Ehefrau Cornelia Froboess; hier im Jahr 2010 auf der Berlinale.
Seit Jahrzehnten in Raubling zu Hause: Hellmuth Matiasek, der jetzt im Alter von 90 Jahren verstorben ist, und dessen Ehefrau Cornelia Froboess; hier im Jahr 2010 auf der Berlinale. © picture alliance / dpa

Seit 1967 war Hellmuth Matiasek mit der bekannten Sängerin und Schauspielerin Cornelia Froboess verheiratet.

Jäger-Chef Werner Zwingmann

Werner Zwingmann starb am 16. Mai im Alter von 82 Jahren. Er war von 1993 bis 2018 Vorsitzender der Jägervereinigung Rosenheim. Mehr als 30 Jahre war er Vertreter des Bayerischen Jagdverbandes in der Kreisgruppe Rosenheim und prägte die Diskussion um jagdpolitische Fragen mit.

Starbulls-Sportkoordinator Oliver Häusler

Überraschend verstarb am 30. Juni Oliver Häusler, der Sportkoordinator der Starbulls Rosenheim, mit 47 Jahren. Er war unter anderem Torwart beim Eishockeyverein und Nachwuchstrainer.

Oliver Häusler stimmt die Starbulls-U15 auf das Endturnier ein, steht diesmal aber nicht hinter der Bande.
Oliver Häusler stimmt die Starbulls-U15 auf das Endturnier ein, steht diesmal aber nicht hinter der Bande. © Ruprecht

Die größten Erfolge feierte der gebürtige Augsburger mit der U17, die er zweimal zum deutschen Meistertitel führte. In der Saison 2018/19 wurde Oliver Häusler zum Nachwuchstrainer des Jahres gekürt.

Fußball-Funktionär Richard Neumeier

Nach längerer Krankheit verstarb Richard Neumeier am 30. Juli im Alter von 83 Jahren. Der Rosenheimer prägte über Jahrzehnte hinweg den Amateurfußball in der Region mit. 1952 begann er in der Schülermannschaft beim SV Westerndorf, dem er auch im Seniorenbereich treu blieb. Als Trainer schaffte der den Aufstieg mit dem SV Westerndorf in die Bezirksliga, damals die fünfthöchste Spielklasse.

„Seine Familie und der Fußball waren sein Leben“: Hunderte Trauergäste haben sich gestern von Richard Neumeier in Schechen verabschiedet.
„Seine Familie und der Fußball waren sein Leben“: Hunderte Trauergäste haben sich von Richard Neumeier in Schechen verabschiedet. © Ruprecht

Den Fußballfreunden wird Richard Neumeier als Vereins- und Auswahltrainer, als Funktionär und vor allem als Förderer des Fußballnachwuchses im Fußball-Kreis Inn/Salzach in Erinnerung bleiben.

Flötzinger-Seniorchefin Martha Steegmüller

Kurz vor Beginn des Rosenheimer Herbstfestes, an dem sie unbedingt noch teilnehmen wollte, erlag Martha Steegmüller im Alter von 86 Jahren am 23. August einem Krebsleiden. Die Seniorchefin der Flötzinger Brauerei in Rosenheim galt als die Seele des Betriebes.

Ein großes Bild und ein Herz aus Blumen erinnerte beim Trauergottesdienst in der Christkönigkirche an Martha Steegmüller.
Ein großes Bild und ein Herz aus Blumen erinnerte beim Trauergottesdienst in der Christkönigkirche an Martha Steegmüller. © Schlecker

Martha Steegmüller war als herzlicher und fröhlicher Mensch bekannt und fand trotz ihrer vielfältigen Verpflichtungen im beruflichen Bereich immer auch genügend Zeit für ihre Familie.

Pruttings Ehrenbürger Johann Stöttner

89 Jahre wurde Johann Stöttner aus Prutting alt, der am 8. September aus dieser Welt schied. Er war Ehrenbürger seiner Gemeinde und Träger des Bundesverdienstkreuzes. Sein ganzes Leben lang engagierte sich Stöttner in zahlreichen Ehrenämtern für die Gemeinschaft – unter anderem als Gemeinde-, Kreis- und Bezirksrat, als Feuerwehrkommandant und aktives Mitglied in zahlreichen Vereinen.

Hans Stöttner vor wenigen Wochen beim Jubiläumsfest „seines“ Maschinenrings in Prutting.
Hans Stöttner beim Jubiläumsfest „seines“ Maschinenrings in Prutting. © Anton Hötzelsperger

Stöttner war auch Gründungsmitglied des Maschinenrings im Landkreis Rosenheim und bei der Gründung des Bauernhausmuseums in Amerang beteiligt. Über 60 Jahre gehörte der Verstorbene der CSU an, davon 33 Jahre als Kreisvorsitzender.

Bildhauerin Erika Lankes

Die Bildhauerin Erika Lankes verstarb im Alter von 82 Jahren am 13. September in Schloßberg. Sie übereignete einen Großteil ihrer Plastiken und Kunstsammlungen der Stadt Rosenheim. Die Verstorbene war mit dem Kunsterzieher Franz Lankes verheiratet, der ihr im Tod vorausging.

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Erika Maria Lankes. © Bernhard Müller

Mitte der 70er-Jahre erwarb das Ehepaar ein Haus in Landl (Gemeinde Stephanskirchen), dessen Fassade die beiden bald blau streichen ließen. Zahlreiche Aquarellausstellungen und Künstlerfeste organisierte die Verstorbene zu Lebzeiten dort mit ihrem Mann.

Heribert Greiner aus Großkarolinenfeld

87 Jahre wurde Heribert Greiner alt, der am 26. September seine Augen für immer schloss. Der Ehrenbürger von Großkarolinenfeld engagierte sich in vielfältiger Weise für seine Heimatgemeinde und berichtete rund 50 Jahre für die OVB-Heimatzeitungen aus ihr. Greiner war unter anderem Gründer der Musikschule und des Heimatmuseums und stellte die ersten Kontakte zu den Partnergemeinden Westheim und Königsmoos her. Kommunalpolitisch war Greiner viele Jahre als Gemeinderat aktiv und verfasste 2002 die Ortschronik von Großkarolinenfeld. Für seine vielfältigen Leistungen für das Gemeinwohl wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Echelon-Gründer Horst Gallenmüller

Mit 64 Jahren starb am 19. Oktober Horst Gallenmüller, der zuletzt in Bad Feilnbach gelebt hat. Zusammen mit seinem Sohn Patrick rief er 2009 das Echelon-Festival in Bad Aibling ins Leben, das Fans von Elektro- und House-Musik aus ganz Europa anlockt. In Rosenheim betrieb er einst die Kultdisco „Calypso“. Für Konzerte brachte er zahlreiche bekannte Bands und Künstler in die Innstadt, darunter Bob Geldorf, Wolfgang Ambros, „Modern Talking“ und „Middle of the Road“.

Sternekoch Heinz Winkler

Unerwartet starb am 28. Oktober Sternekoch Heinz Winkler im Alter von 78 Jahren, der die Residenz in Aschau betrieb. Der gebürtige Südtiroler startete seine Kochkarriere schon sehr jung als Küchenchef eines Fünf-Sterne-Hotels. Er kochte auch bei Eckart Witzigmann im Tantris in München. Mit 32 Jahren erhielt er als jüngster Koch der Welt und Verantwortlicher für das Tantris den dritten Stern.

Sozialpreisträger Alfons Baumann

Im Alter von 78 Jahren starb Alfons Baumann aus Bad Aibling am 27. Oktober. Er war zeitlebens in vielfältiger Weise sozial engagiert. Baumann zählte zu den Gründungsmitgliedern der Bad Aiblinger Tafel und war Ehrenmitglied der örtlichen Kolpingfamilie. Egal, ob in der Flüchtlingshilfe oder im kirchlichen Bereich, Baumann half, wo er konnte. Für sein vielfältiges Engagement verlieh ihm die Stadt Bad Aibling den Sozialpreis.

Theaterleiter Uwe Bertram

Seinen über zweieinhalbjährigen Kampf gegen den Krebs verlor der Schauspieler Uwe Bertram aus Wasserburg am 10. November. Er wurde 59 Jahre alt. Bertram hatte über 20 Jahre lang das Theater der Stadt Wasserburg geleitet.

Wasserburg erinnert sich an Uwe Bertram
Wasserburg erinnert sich an Uwe Bertram. © Christian Flamm

Der ehemalige Kulturreferent des Landkreises Rosenheim, Klaus Schönmetzler, hatte das Haus einst als „Leuchtturm unter den bayerischen Privattheatern“ bezeichnet und nannte Bertram dessen „Seele, Motor und Herz“.

Klinik-Chef Dr. Friedrich Douwes

Im Alter von 80 Jahren verstarb der Mediziner und Krebs-Experte Dr. Friedrich Douwes am 12. November. Er leitete die Klinik St. Georg in Bad Aibling, deren medizinischer Schwerpunkt auf der Onkologie liegt. Douwes war bekannt dafür, dass er auf Naturheilverfahren und Komplementärmedizin zugleich setzte. Auch zahlreiche prominente Patienten vertrauten sich ihm an – darunter der Schauspieler Klaus Wennemann, der österreichische Mime Herbert Fux oder die Tochter des irischen Sängers Bono. Der schwer erkrankte Keyboarder der Rockband „The Doors“, Ray Manzarek, erlag kurz vor Therapieantritt in Bad Aibling seinem Leiden.

Rudi Lechl senior

Er gehörte zu den Vätern der Kunsteisbahn in Rosenheim, die 1961 errichtet und 1973 überdacht wurde: Rudi Lechl senior, der am 23. November mit 86 Jahren starb. Lechl galt als Pionier des Rosenheimer Eishockeys und spielte in den 50er-Jahren selbst in der Verteidigung des EV Rosenheim. Bereits mit 20 Jahren wurde er Abteilungsleiter beim EV.

Hotel-Seniorchefin Erna Lindner

Erna Lindner galt als das bekannteste Gesicht im Herzen von Bad Aibling. Die Seniorchefin des Romantik Hotels Lindner starb am 25. November mit 96 Jahren.

So wird sie den Bad Aiblingern in Erinnerung bleiben: Erna Lindner an ihrem 90. Geburtstag mit ihrer Familie und dem damaligen Bürgermeister Felix Schwaller (rechts).
So wird sie den Bad Aiblingern in Erinnerung bleiben: Erna Lindner an ihrem 90. Geburtstag mit ihrer Familie und dem damaligen Bürgermeister Felix Schwaller (rechts). © Archiv

Erna Lindner war bis ins hohe Alter für das Haus aktiv und ließ sich auch von schweren Schicksalsschlägen in ihrem Leben nicht entmutigen. Bereits 1974 starb ihr Mann Max, vor 14 Jahren erlag ihre Tochter Elisabeth einer heimtückischen Krankheit.

Die Stimme der Blinden: Fritz Gerlmaier

Fritz Gerlmaier aus Bad Aibling galt als „Stimme der Sehbehinderten im Landkreis“. Der gebürtige Miesbacher verstarb am 9. Dezember mit 79 Jahren. Er erblindete 1963 wegen eines Glaukoms und gründete nach seinem Umzug nach Bad Aibling 1973 die Bezirksgruppe Rosenheim des bayerischen Blindenbundes. Viele Jahre war er deren Vorsitzender. Gerlmaier war Träger des Bundesverdienstkreuzes.

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