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Bettenkapazitäten werden knapp

RS-Viruswelle beutelt die Kinderkliniken - so prekär ist die Lage in der Region Rosenheim

Kinder Notfallambulanz der RoMed Klinik Rosenheim
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Die Kinder-Notfallambulanz der RoMed Klinik Rosenheim
  • Rosi Gantner
    VonRosi Gantner
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Die RS-Virus-Welle beutelt bundesweit die Kliniken. Nicht anders ist die Lage an den Romed-Kliniken in Rosenheim. Zwar müssen noch keine kleinen Patienten abgewiesen werden, doch die Kapazitäten auf der Kinderstation werden knapp.

Rosenheim - Eine Welle an schweren Atemwegserkrankungen, ausgelöst durch eine RSV-Infektion (Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus), schwappt derzeit übers Land. In Einzelfällen kann es gerade bei Kleinkindern zu Atembeschwerden führen. Ein Klinikaufenthalt, mitunter auch mit Sauerstoffgabe, ist dann unumgänglich.

RSV-Welle in Rosenheim zu spüren

Betroffen von einer Vielzahl an mit dem RS-Virus infizierten kleinen Patienten ist auch das Romed-Klinikum Rosenheim. Stand 1. Dezember mussten 18 Kinder stationär behandelt werden (Vortag: 16), teils ist die Gabe von Sauerstoff erforderlich.

Und die Welle scheint sich ungebrochen weiter aufzutürmen, von einer Entspannung ist bei Romed in Rosenheim nichts in Sicht - wobei Abverlegungen aus Kapazitätsgründen aktuell nicht in Erwägung gezogen werden müssten. Dennoch: Die Situation in Rosenheim wird nach wie vor als „prekär“ eingestuft, geplante Eingriffe müssen weiterhin verschoben werden.

Aufnahmegesuche abgelehnt

Und auch Aufnahmegesuche von anderen Kinderkliniken, zuletzt angefragt für den 30. November, müssen bei Romed aktuell abgelehnt werden. „Der Druck aus der Region nimmt gerade zu, weshalb wir uns auf unseren Kernauftrag, die Region, konzentrieren“, erklärt die Sprecherin.

Kleinkinder schwer betroffen

Besonders betroffen von der RSV-Welle sind die Kleinkinder, was sich auch auf der „Kinderstation 3“ im Romed-Klinikum zeigt. Dort werden Kinder ab dem Säuglingsalter bis zum Einschulungsalter behandelt. Die Station ist Stand 1. Dezember bis auf den letzten Platz voll, wobei von 15 Betten neun mit kleinen RSV-Patienten belegt sind.

Noch Betten frei sind indes auf der „Kinderstation 2“, auf der Kinder ab dem Einschulungsalter untergebracht sind. Von 15 möglichen Betten sind neun belegt, etwa die Hälfte davon mit RSV-Patienten.

Säuglingsstation übervoll

Weniger heftig betroffen sind bei Romed die Säuglinge - und dennoch ist die Station übervoll. Nur zwei von zwölf kleinen Patienten auf der Säuglingsstation müssen aufgrund einer RSV-Infektion stationär behandelt werden. Doch die Kapazität dort: in der Theorie 15 Betten, aufgrund von Personalengpässen wären laut Romed aktuell allerdings lediglich zehn Betten belegbar. „Das Personal leistet das derzeit, wird aber natürlich über Gebühr strapaziert“, bemerkt Romed-Sprecherin Elisabeth Siebeneicher. Auch hier habe Corona seine Spuren hinterlassen, etliche Stellen seien nach wie vor offen. Hinzu kämen krankheitsbedingte Ausfälle.

Lage auf der Kinderintensivstation

Selbes Bild auf der Kinderintensivstation (Kinder 0 bis 18 Jahre): von 13 Betten sind Stand 1. Dezember neun (davon drei RSV-Patienten) belegt, doch auch hier wäre aus personeller Sicht nur die Belegung von sechs bis sieben Betten möglich, heißt es von Romed. Die Überbelastung: Sie ist auch hier zu sehen.

Falschnachrichten verbreitet

Die Ängste der Eltern schürte zuletzt eine Nachricht über die Sozialen Netzwerke, dass im Rosenheimer Klinikum der Krisenfall ausgerufen sei und entsprechend nicht mehr alle Patienten behandelt werden könnten. Von Triage, was die Behandlung mit Beatmungsgeräten anbelangt, war gar die Rede. Bei Romed ist die Empörung groß angesichts der Fake News, die über das Klinikum verbreitet werden. Eine Kliniksprecherin weist die Darstellung als unzutreffend zurück.

Romed prüft rechtliche Schritte

Rechtlich vorgehen gegen die Verbreitung der Unwahrheiten will Romed dennoch nicht. Das habe die rechtliche Überprüfung am Donnerstag (1. Dezember) ergeben. „Auf Empfehlung unseres Rechtsbeistands wird das Klinikum keine rechtlichen Schritte einleiten“, sagt Sprecherin Elisabeth Siebeneicher auf OVB-Anfrage. Hintergrund: Romed war in den Posts nicht namentlich genannt worden, sondern nur in allgemeiner Art als Klinik „bei uns in Rosenheim“. Angesichts der massiven Falschdarstellung wollte das Klinikum den rechtlichen Aspekt jedoch abgeklärt haben.

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