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Rote Linien? So wild war Rohrdorfs Gildeball

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Von: Elisabeth Kirchner

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Die Ballgäste hatten viel Originalität und Kreativität für Kostüm und Makeup aufgebracht.
Die Ballgäste hatten viel Originalität und Kreativität für Kostüm und Makeup aufgebracht. © Kirchner/Bildcollage Re.

Bunt, rasant und ziemlich lustig: Von roten Linien war beim Rohrdorfer Gildeball nur ganz am Anfang die Rede. Dann reagierte der Faschingsadel. Was sich bei diesem Höhepunkt der Faschingssaison ereignete.

Rohrdorf – Beim Zuschauen bei den Prinzenwalzern und Showtänzen der sieben geladenen Garden und der eigenen Garde beim Gildeball der Rohrdorfer Faschingsgesellschaft im Turner Hölzl rückten die Zuschauer Garden und Prinzenpaaren immer näher. Dabei lautete doch die Devise von Hofmarschall Franz Steiner: „Die rote Linie nicht überschreiten.“ Rote Linien gab es aber tatsächlich nur auf dem Hallenboden, ansonsten war viel, wenn nicht sogar sehr viel erlaubt.

Wikinger feiern neben den Minions

Die Ballgäste hatten viel Originalität und Kreativität für Kostüm und Makeup aufgebracht. Wikinger, Hippies, Engel, Teufel, Biene Majas, Meerjungfrauen, Häuptlinge und Squaws, Minions, Oktopus, Asterix und Scheich ließen sich nicht lange bitten.

Sogar schon längst Verstorbene feierten fröhliche Urständ. Da wurde Hugh Hefner mit einem Playmate gesehen, und zahlreiche Untote feierten ihren mexikanischen Dia de Muertos in Rohrdorf.

Hochansehnliche Garden trafen sich mit ihren Prinzenpaaren und allem, was eine Faschingsgilde sonst noch so braucht, beim Gildeball. Und das bunt kostümierte, heitere und ausgelassene Faschingsvolk bevölkerte die Tische und Gänge sowie die Bar-Bereiche und tanzte ausgelassen zur Party-Musik der Band NeBRASSka.

Die Rohrdorfer Turnhalle war nach der langen pandemiebedingten Pause und trotz des dichten Schneefalls wieder der Anziehungspunkt für Faschingsliebhaber und den gesamten Faschingsadel. Prinzessin Maxima I. „Beautiful Voice of the Highest Mountain“ und Prinz Florian II. „Rocking God of Hell Fire“, die Gardemädchen, die Minister und das Präsidium der Rohrdorfer Faschingsgesellschaft präsentierten sich beim Gildeball als hervorragende Gastgeber.

Rohrdorf legt los: Startschuss für den Gildeball

Schon kurz nach der ersten Tanzrunde ging es Schlag auf Schlag: Die Rohrdorfer Faschingsgilde bot unter dem Motto „We love Rock’n’Roll“ alles auf. Prinz Florian und seine Prinzessin Maxima schwebten beim Walzer, die Rohrdorfer Garde bot den Gardemarsch flott und exakt bis ins Detail.

Die Vogtareuther Gilde hatte sich – nach der langen Pandemiepause sehr trefflich – das Motto „Wie Phönix aus der Asche“ gegeben und präsentierte sich Feuer und Flamme mit Garde und ihrem Prinzenpaar. Die Vagener Fachingsgesellschaft marschierte stilgerecht mit Fanfarenklängen und Trommelwirbel ein, die Prienarria zeigte eine fetzige Show unter dem Titel „Prien rockt“, und die Flintsbacher boten auf, was „Wild Wild West“ zu bieten hat.

Gangster, Gauner und Ganoven

Die Wasserburger Garde erschien zwar ohne Prinzenpaar, dafür aber mit einer ansprechenden Show über die vier Elemente „Wasser, Luft, Feuer und Erde.“ Nach dem Prinzenwalzer des Endorfer Prinzenpaares ging es akrobatisch und perfekt choreographisch aufeinander abgestimmt mit den Hurricanes als „Gangster, Gauner und Ganoven“ weiter, immer höher, immer schneller.

Und als wäre das alles nicht schon atemberaubend genug gewesen, war gegen Mitternacht der Auftritt der Rosenheimer Faschingsgilde mit ihrem gesamten Hofstaat. „Manege frei – 50 Jahre Zirkus Rosalia“, das versprach Spannung, Show und Magie. Und das war es auch. Anmutig der Prinzenwalzer, perfekt synchron der Gardemarsch und rassig der Showtanz.

Rohrdorfs Minister pflegen den Breakdance

Damit war aber der Höhepunkt noch nicht erreicht. Der Showtanz der Rohrdorfer Gastgeber, bei dem Garde und Prinzenpaar noch einmal alles gaben, sorgte für tosenden Applaus. Der noch anschwoll, als die Minister der Rohrdorfer Garde ihre mitunter akrobatisch anmutende, mit Breakdance und Hip-Hop-Elementen durchsetzte und witzige Minister-Show aufführten.

Damit war zwar dann der offizielle Teil des Gildeballs zu Rohrdorf zu Ende. Die meisten Besucher nahmen das freilich nur als sportlichen Auftakt fürs Weiterfeiern. Denn rote Linien, wie gesagt: Die gab es eigentlich in erster Linie auf dem Fußboden. Und nicht unbedingt auf dem Ziffernblatt der Uhr.

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