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Nicht bestellt und nicht abgeholt: THW macht eine Schneiderfahrt mit „irrem Aufwand“

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Von: Michael Weiser

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Ausgepackt und zusammengepackt. Und dabei gleich geübt: THW-Helfer warten auf die Order zum Abmarsch nach Italien.
Ausgepackt und zusammengepackt. Und dabei gleich geübt: THW-Helfer warten auf die Order zum Abmarsch nach Italien. © THW

Sie wollten in Italien helfen, die Fluten in der Emilia Romagna eindämmen. Dazu waren Helfer des THW aus ganz Süddeutschland in Rosenheim zusammengekommen. Warum sie unverrichteter Dinge nach Hause fuhren. Und wie sie der Schneiderfahrt doch etwas abgewannen.

Rosenheim Überschwemmungen wegen heftiger Regenfälle suchen vor allem die Emilia Romagna heim. Tausende mussten evakuiert werden. Tausende Einsätze leisteten die Feuerwehren in den besonders betroffenen Gebieten an der Adriaküste rund um Rimini, Ravenna und Cesena. Und noch immer gibt es keine Entwarnung, es drohen Unwetter, und Geologen warnen vor Erdrutschen.

Das THW am Start: Von Rosenheim nach Rimini

In dieser besonderen Notlage machte sich das Technische Hilfswerk startklar, mit Spezialisten, die mit Spezialpumpen in kurzer Zeit besonders viel Wasser wegschaffen können. „Die THW-Auslandsspezialisten des sogenannten High-Capacity-Pumping (HCP-Modules) stehen bereit, um Italien bei der schweren Flutkatastrophe zu helfen“, teilte das THW mit. Die Einsatzkräfte kamen dazu aus ganz Süddeutschland zusammen, zwölf Spezialisten aus Bayern und fünf aus Baden-Württemberg.

THW hatte Hilfe angeboten

Italien hatte am Abend des 20. Mai von der Bundesrepublik ein Hilfsangebot für Hochleistungspumpen erhalten. Und zur Vorbereitung auf den Einsatz fanden sich die Auslandsspezialisten des HCP-Moduls dann auch gleich in Rosenheim ein. Mitsamt ihrer Ausstattung – darunter auch die großen Hochleistungspumpen.

„Die 17 THW-Einsatzkräfte bilden das Team des HCP-Modules für Italien und sind bereit, sofort nach Italien aufzubrechen“, heißt es in einer Mitteilung des THW. Und schon zum „Bereitstellungsraum“ in Rosenheim hatten die meisten lange Anfahrten – sie kamen aus den Ortsverbänden Kitzingen, Naila, Marktheidenfeld, Neumarkt, Lindenberg, Donauwörth, Roth, Erlangen, Berchtesgadener Land und Nabburg. Und eben Rosenheim.

Und dann warteten sie. „Diese Hilfeleistungsangebote müssen letztlich noch von dem jeweiligen Land angenommen werden“, heißt es seitens des THW. „Erst dann darf in den Einsatz gegangen werden.“

Italien lehnte ab

Durfte dann aber doch nicht. Die ernüchternde Nachricht: Die italienische Regierung lehnt die Hilfe ab. Gründe? Unbekannt. Und so machten sich die Helfer wieder auf den Weg nach Hause. „Wir hatten es ja zum Glück nicht so weit“, sagt Stefan Huber vom THW-Kreisverband Rosenheim. Mit dem schweren Gerät sei das schon ein „irrer Aufwand“ gewesen. Die Stimmung bei den Kollegen sei dennoch gar nicht schlecht gewesen, sagt er: „Die haben das als Alarmübung betrachtet.“

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