Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.


Krise als befreiende Chance erkennen

In jeder Krise liegt auch eine Chance - so die Botschaft der Podiumsdiskussionsteilnehmer. Eingerahmt von den Moderatoren Norbert Haimerl und Willi Börsch (rechts): Christa Kinshofer, Klaus Mayr, Josef Bartl und Georg Moosreiner (von links).  Foto ammelburger
+
In jeder Krise liegt auch eine Chance - so die Botschaft der Podiumsdiskussionsteilnehmer. Eingerahmt von den Moderatoren Norbert Haimerl und Willi Börsch (rechts): Christa Kinshofer, Klaus Mayr, Josef Bartl und Georg Moosreiner (von links). Foto ammelburger

Dreifache Olympiamedaillengewinnerin, erfolgreicher Unternehmer, Ironman, Gold-Trainer: Auf der Medien-Bühne in der "Neuen Messe Rosenheim" saßen zur Eröffnungsdiskussion ausschließlich Sieger-Persönlichkeiten.

Rosenheim - Doch auch ihre Biografien zeigen Brüche und Tiefschläge auf. Wie die ehemalige Skirennläuferin Christa Kinshofer und weitere Erfolgsmenschen die Krise als Chance erkannt und sie überwunden haben, berichteten sie in einer Mut machenden Gesprächsrunde.

"Kämpfen, stürzen, aufstehen", hat Christa Kinshofer ihre Biografie "Helden werden nicht gewürfelt" untertitelt. In jeder Krise liegt auch eine Chance, ist die erfolgreiche ehemalige Skirennläuferin, heutige Mentaltrainerin und Autorin überzeugt. Doch wie wird ein Tiefschlag im Leben, der mit vielen negativen Gedanken, oft auch mit Verzweiflung und Mutlosigkeit verbunden ist, in positive Energie für einen Neuanfang verwandelt?, hinterfragten die Moderatoren, OVB-Redaktionsleiter Willi Börsch und Norbert Haimerl, Geschäftsführer des Regionalfernsehens Oberbayern. "Mit der richtigen Einstellung im Kopf", ist Klaus Mayr, früher Trainer der Herren- und Damen-Skinationalmannschaft, überzeugt. Wichtig ist es nach Erfahrung von Unternehmer Georg Moosreiner (SEP AG), der seinen Softwarebetrieb aus einer Insolvenz wieder zum Erfolg zurückführte, die "befreiende Kraft" einer Niederlage zu erkennen. Sie biete die Chance, neue Ideen zu entwickeln. Oder sich von alten Denkmustern zu verabschieden und sein Leben komplett neu zu ordnen, wie es Josef Bartl getan hat: Nach einem schweren Verkehrsunfall, der ihm eine 70-prozentige Behinderung einbrachte, folgte die radikale Abkehr vom bisherigen maßlosen Lebensstil. Bartl setzte sich ein ehrgeiziges neues Ziel: den Ironman-Triathlon zu schaffen. Über den Weg hat er drei Bücher geschrieben.

Ein solcher Erfolg stellt sich jedoch nicht allein durch mentale Stärke und Willenskraft ein, zeigte die Diskussion. "Glück und harte Arbeit gehören zusammen", betonte Sporttrainer Mayr - eine Erfahrung, die auch Christa Kinshofer teilt. Sie benötigte einen langen Atem, um nach drei Jahren sportlichen Tiefs mit Auseinandersetzungen mit dem Deutschen Skiverband wieder auf das olympische Siegertreppchen zu klettern. Diesen Durchhaltewillen können nach Überzeugung der Diskussionsteilnehmer nur Menschen entwickeln, die sich der Unterstützung ihres Umfeldes sicher sind. Bei Christa Kinshofer waren es Familie und Freunde, die ihr Halt gaben, bei Unternehmer Moosreiner waren es die Stammkunden, die sich als "Motivationstrainer" bewiesen und dem Betrieb die Treue hielten, bei Bartl auch das Gottvertrauen, das ihm half. "Goldtrainer" Mayr, der bereits vor 20 Jahren das damals noch unbekannte Mentaltraining in den Leistungssport einbaute, unterstrich ebenfalls die vertrauensbildende Funktion eines intakten persönlichen Umfeldes.

Es ist der Anker, wenn die Krise ausweglos erscheint und der Betroffene in ein "schwarzes Loch" fällt, wie es Christa Kinshofer erlebt hat. Offen sprach sie über den Tiefpunkt ihrer Karriere, als sie nach Kritik an den technischen Voraussetzungen des Deutschen Skiverbandes ausgegrenzt wurde und sich ein neues Team suchen musste. "Die psychische Belastung kann einen ganz tief herunterziehen", betonte sie. Keine 50 Meter habe sie, eine erfolgsverwöhnte Hochleistungssportlerin, während dieser Krisenzeit laufen können, so ausgelaugt habe sie sich auch körperlich gefühlt. "1000 Tage" später beendete Christa Kinshofer bei den olympischen Winterspielen in Calgary 1988 ihre Karriere mit einer Silber- und einer Bronze-Medaille. "Kämpfen, stürzen, aufstehen": Ihr Buch, das sie im Anschluss an die Diskussion signierte, und ihr Auftritt auf der Neuen Messe gemeinsam mit Menschen, die sich ebenfalls aus schweren Krisen herausgearbeitet haben, überzeugten von der Kraft des Willens. duc

Kommentare