Impfpass und Corona-Testzertifikat gefälscht
Romed-Klinikverbund mit betrügerischen Machenschaften konfrontiert: Das ist der Stand der Ermittlungen
- VonMathias Weinzierlschließen
Ein verschwundener Stempel, ein fragwürdiges Testzertifikat: Der Romed-Klinikverbund sieht sich aktuell mit betrügerischen Machenschaften konfrontiert. In beiden Fällen hat das Klinikum Anzeige bei der Polizei erstattet.
Rosenheim – Ein aufmerksamer Apotheker aus Baden-Württemberg hatte sich jüngst an den Klinikverbund gewandt, nachdem ihm in seiner Apotheke ein Impfpass vorgelegt worden war, der ihm seltsam vorkam. Schnell war klar: Der Impfpass war gefälscht, trug aber einen offiziellen Stempel des Klinikverbundes. Voraussichtlich von einem Stempel, der nach Angaben von Elisabeth Siebeneicher, Sprecherin des Romed-Klinikverbundes, Ende vergangenen Jahres „abhandengekommen“ war.
Nach Angaben von Martin Emig, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, handelt es sich dabei um einen Stempel des Romed-Klinikums Prien. Weitere gefälschte Impfpässe mit einer derartigen Stempelung seien der Polizei bislang nicht bekannt. Der Klinikverbund hingegen sprach von „mehreren Fällen“. Einen Verdächtigen, der das Büroutensil entwendet haben könnte, gibt es nach Angaben von Emig nicht. Die Klinik hat daher Anzeigen gegen Unbekannt erstattet.
Ebenfalls Anzeige erstattet hat der Klinikverbund nach Angaben von Siebeneicher gegen den Mitarbeiter eines Unternehmens aus dem Raum Rosenheim. Dessen Arbeitgeber hatte den Mann nach einem positiven Corona-Schnelltest dazu aufgefordert, einen PCR-Test machen zu lassen. Der Mitarbeiter legte seinem Arbeitgeber dann ein Testzertifikat vor, das einen Stempel des Romed-Klinikums Rosenheim trug.
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Weil das Formblatt jedoch unvollständig ausgefüllt worden war, wurde der Arbeitgeber misstrauisch und kontaktierte die Klinik. Schnell war klar: Das Zertifikat ist gefälscht, denn, so Romed-Sprecherin Siebeneicher: „Dieses Formblatt wird generell nur klinikintern für Personaltests verwendet.“
Auch dieser Fall wurde nach Angaben der Klinik-Sprecherin zur Anzeige gebracht. Siebeneicher: „Personalrechtliche Konsequenzen folgen gegebenenfalls.“ In diesem Zusammenhang stellte Siebeneicher nochmals klar, dass der Romed-Klinikverbund keine Testungen für Externe anbiete.