Steigende Inzidenzzahlen
Corona an den Schulen in der Region Rosenheim: Ansteckungen in Klassenstärke
- VonMichael Weiserschließen
Mit den Ansteckungszahlen der Pandemie geht es auf und ab. Nur eines bleibt anscheinend: Der Südosten Oberbayerns gehört zu den Hotspotregionen Deutschlands. Vor allem an den Schulen scheinen sich viele Menschen anzustecken.
Rosenheim – An einer Realschule oder dem Gymnasium wäre man damit schon an der Schüler-Obergrenze für eine Klasse: 30 neue Corona-Fälle in Schulen meldete das Staatliche Gesundheitsamt Rosenheim allein am Montag. Auch wenn sich da Meldungen übers Wochenende wie schon in der Woche zuvor angesammelt haben dürften: Es zeichnet sich deutlich ab, dass die Spätsommer-Spitze die Welle vor allem der jüngeren Ungeimpften ist.
Inzidenzen in Südostbayern besonders hoch
Seit 1. August habe der Anteil der Kinder ab fünf und Jugendlichen bis 17 Jahre rund 20 Prozent der neuen Fälle ausgemacht, meldete das Gesundheitsamt zuletzt. Die Ausbreitung des Virus in diesen Altersklassen hat aber seit Schulbeginn offenbar noch Fahrt aufgenommen.
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Die hohen Zahlen bei den jüngeren Menschen – die Infektionen der über 60-Jährigen machen nur noch zehn Prozent in der Statistik der Behörde aus – treiben auch die Inzidenzzahlen im Südosten Oberbayerns in die Höhe. Im Landkreis Rosenheim stieg die 7-Tage-Inzidenz von knapp unter 170 am vergangenen Freitag auf 195,2 (Stand Mittwoch) – der bundesweit dritthöchste Wert. Traunstein rangiert mit 243,3 auf Rang zwei.
Die Region und ihre Nachbarn: Unter den am stärksten betroffenen Regionen
Auf 172,1, den vierthöchsten Wert in Deutschland, kommt das Berchtesgadener Land. Unter den Top-Ten war der Landkreis Miesbach mit 159,7. Die kreisfreie Stadt Rosenheim verzeichnete mit 121,1 einen vergleichsweise niedrigen Stand.
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Trotz der Ansteckungszahlen an den Schulen äußerte sich Angelika Elsner vom Schulamt Rosenheim zuversichtlich, dass die Schulen am Präsenzunterricht festhalten könnten. Die Teststrategie sei ein wertvoller Bestandteil der Bemühungen, das Virus einzudämmen. Im übrigen bestehe seit Anfang September kein von der Inzidenzzahl abhängiger Regelautomatismus mehr.
Testverfahren an den Schulen genauer als früher
Nahezu flächendeckend wird an den Grundschulen mittlerweile mit Wattestäbchen im PCR-Pool-Verfahren getestet. Dank des „hohen Engagements“ der Schulleiter sei die insgesamt aufwendige Umstellung auf die „Lolli-Tests“ gelungen, sagte Elsner. Die PCR-Tests sind teurer, aber auch genauer als Schnelltests. Der Vorteil für die Schüler: Sie müssen anders als die Schüler ab der fünften Klasse nur zweimal die Woche testen.
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