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Flughafen Köln/Bonn: Mann fährt mehrere Menschen mit Auto an – Polizei nimmt Fahrer fest

„Gezielt auf Fußgänger“

Flughafen Köln/Bonn: Mann fährt mehrere Menschen mit Auto an – Polizei nimmt Fahrer fest

In einem Parkhaus am Flughafen Köln/Bonn hat ein Autofahrer am Freitag mehrere Fußgänger …
Flughafen Köln/Bonn: Mann fährt mehrere Menschen mit Auto an – Polizei nimmt Fahrer fest
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Zwei parallele Ausstellungen der Neuen Künstlerkolonie vernetzen Künstler aus der Umgebung

Viel Kunst in Brannenburg

Ein Blick in die mit Kunst gefüllte Wendelsteinhalle in Brannenburg.
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Ein Blick in die mit Kunst gefüllte Wendelsteinhalle in Brannenburg.

Kann man die Wendelsteinhalle in Brannenburg in eine Galerie umwandeln? Dort, wo meistens Volkstänzer, Blaskapellen und Tanzlmusiken gastieren auf einmal moderne Kunst präsentieren?

Oft schweift der Blick der Besucher erst nach oben zum bemalten Deckengewölbe, aber dann kann man sich ganz der bestens präsentierten Jahresausstellung der Neuen Künstlerkolonie Brannburg widmen, die ihrem Namen in diesem Ambiente alle Ehre macht.

Kolonialismus hat ja manchmal einen leicht bitteren Beigeschmack, wenn man seine Bedeutung in ihrem Ursprung beleuchtet: darauf abzuzielen, durch den Erwerb von Kolonien neue Rohstoffquellen zu erschließen und Siedlungsmöglichkeiten zu schaffen. In der Wendelsteinhalle ist eine Siedlungsmöglichkeit geschaffen worden für viele Künstler aus der Umgebung, nicht nur aus Brannenburg, und die Neue Künstlerkolonie hat einen adäquaten Raum für die 115 Werke von 36 Künstlern gefunden.

Die Brannenburger Künstlerkolonie ist eine nach allen künstlerischen Richtungen sehr offene Gemeinschaft. So kann man sowohl Skulpturen, FotograFien, Aquarelle und Installationen bewundern und wenn man will, auch kaufen. Doch erst einmal muss man sich durch die Fülle des Angebots durchkämpfen, um dann festzustellen, wie hoch das Niveau der 36 Aussteller ist. Nehmen wir einfach die Flusslandschaften. Ob sie aus der Gegend sind oder nicht, das spielt eigentlich keine Rolle. Bernhard Pichler, gebürtiger Neubeurer und wohnhaft in Brannenburg interpretiert seine Sicht des Fließens in Aquarell. Der gelernte Schneider besticht mit einer schnitthaften Genauigkeit wie auch die Brannenburgerin Eva Ortmeier. Sie beschreibt den Fluss ihrer Wahl großflächig durch alle Jahreszeiten in Acryl. Es ändern sich Licht und Farben. Vielleicht ist es der gleiche Fluss, die Prien nennt es Pichler, aber es könnte auch ein anderer sein. Im Wesentlichen ist die Ausstellung nach Techniken sortiert, doch es finden sich immer wieder Parallelen, die die Grenzen der Technik überwinden. Robin Gordon Schwanke präsentiert seine Fotografie "American Dreamers" eines Schlafenden in einem Einkaufswagen, was fast an die derzeitige Flüchtlingssituation an Bahnhöfen erinnert.

Ein Gegenpol zu dieser aufrüttelnden Szene ist die "Europa" von Siglinde Schelkle, eine etwa 30 Zentimeter große Skulptur in Ton und Rakubrand. Schelkle lässt die Europa fast stellungsgleich mit dem Schlafenden im Einkaufswagen auf einer Stehle ruhen.

Alle 36 Künstlerinnen und Künstler kommen mit einer Botschaft, mit verwelkten Sonnenblumen, blühenden Rosen, mit "Alter Liebe" (Skulptur von Rainer Tilpt) oder anderen Erinnerungen wie die Bad Aiblingerin Astrid Sohn, die ihrer in USA zurückgelassenen Katze ein bildliches Denkmal gesetzt hat. Anna Stuffer beschwört mit ihrem Bild vom Strand die Schatten der Vergangenheit. Wenn man doch nochmal so ausschauen würde!

"Hirngespinste" in

der "Kunstschmiede"

Wenn es einem zu viel wird in der Brannenburger "Pinakothek des Hier" kann man ein paar Schritte weitergehen, zur "Kunstschmiede", der mit viel Liebe und Gefühl renovierten alten Brannenburger Schmiede und jetzt Hauptsitz der Kolonie. Hier kann man Angela Mayer Spannagels "Hirngespinste" bewundern, ihre neuronalen Verknüpfungen und Synapsensprünge. Man könnte meinen, sie sei Neurologin, so genau stellt sie die Verknüpfungen, die sich innerhalb unseres Nervensystems bilden, dar. Alles wird irgendwie zu einem Muster. Vielleicht kommt diese Genauigkeit von ihrer zweiten Leidenschaft, dem Stricken, denn auch hier handelt es sich um Verknüpfungen und Muster. Ihr Buch vom "Stricken für Wollsüchtige" stellt sie am Samstag, 12. September, in der "Kunstschmiede" vor. Auch sie bringt eine Erinnerung mit, ihr Ururonkel Max war Forschungsreisender in der Südsee, seine Sammlung befindet sich im Münchner Völkerkundemuseum. Mayer Spannagel widmet ihm ein "Souvenir von Onkel Max 1". Man bekommt bei ihr eine Vorstellung davon, was sich in unserem Hirnkasten tut, wenn man etwas betrachtet. Deshalb sollte man doch nochmal hinübergehen in die Wendelsteinhalle, wo man dann seine eigenen Synapsen etwas besser versteht und die eine oder andere Verknüpfung herstellen kann.

Die Jahresausstellung der Neuen Künstlerkolonie ist bis zum 13. September geöffnet, von Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr, am Wochenende von 10 bis 18 Uhr. Die Ausstellung "Hirngespinste" von Angela Mayer Spannagel ist von Freitag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet, der Besuch der beiden Ausstellungen parallel ist absolut empfehlenswert.

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