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Performance in Rosenheim

Klang-Loopings und bewegte Landschaftsbilder mit Videoinstallationen

Gelungenes Klangexperiment im „Affekt“: Ortholf von Crailsheim (links) und Reinhart Knirsch alias „Synthonym“ kredenzten Elektronik- und Saxofonklänge zu Videoinstallationen.
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Gelungenes Klangexperiment im „Affekt“: Ortholf von Crailsheim (links) und Reinhart Knirsch alias „Synthonym“ kredenzten Elektronik- und Saxofonklänge zu Videoinstallationen.
  • VonAndreas Friedrich
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Reinhart Knirsch und Ortholf von Crailsheim alias „Synthonym“ begeisterten ihre Zuschauer in der Rosenheimer „Pop-Up-Kulturkneipe“ Affekt.

Rosenheim – Bewegte Landschaftsbilder, per Beamer projiziert auf senkrechte Fahnen, dazu eine spannende Installation mit der Verknüpfung von Künstlicher Intelligenz und Zukunftsfragen – dies gab den äußeren Rahmen ab für das Klangexperiment von „Synthonym“. Die „Sammlung Unbeschwert“ hatte auch die Kegelbahn mit der Platzierung von Kissen in ihre Ausstellung einbezogen – und Musiker Reinhart Knirsch nutzte dankbar ein Kissen als Rhythmusgeber für den Auftakt des Konzerts. Entstanden war das Ganze im Lockdown – Knirsch und Ortholf von Crailsheim hatten sich wechselseitig Tonspuren zugeschickt und ihre Stücke diskutiert und konzertreif ausgebaut.

Sehr zur Freude der Hörerinnen und Hörer im locker besuchten Raum der „Pop-Up-Kulturkneipe“ Affekt. Von Crailsheim (ja, der Schlossherr von Amerang) erwies sich als versierter Elektronikmusiker und zauberte Sounds und Rhythmen aus seinem Instrumentarium, während Knirsch als „klassischer“ Jazzer mit verschiedenen Saxophonen agierte. Das erste Stück hörte sich an wie ein Aufbegehren der Natur, die „spacigen“ Synthesizerklänge und das Sopransax harmonierten erstaunlich gut zu den Projektionen von Wasser und Wellen. Die beiden spielten längere Stücke, die teils sphärisch-atmosphärisch und getragen wirkten, dann wieder durchrhythmisiert und knapp unterhalb der Tanzschwelle. Sessioncharakter kam auf, als von Crailsheim bluesige Harmonikatöne anspielte und Knirsch gekonnt darüber improvisierte, mit fein gespieltem Saxofon – Komplimente und begeisterter Applaus der Hörerschaft !

Mit ruhigeren Klängen begleiteten die beiden die von der Projektion kredenzten Wolkenbilder und nahmen mit orientalischen Rhythmen und eingespieltem Gesang a la´ Ofra Haza nochmal Fahrt auf. Klatschen, dazu die Imitation eines australischen Didgeridoo am Gesangsmikro durch von Crailsheim gingen in Richtung „Worldmusic“ und unterstützten musikalisch den international übergreifenden Charakter der Rauminstallation. Einen heimlichen Instrumenten-Star gab es auch auf der Bühne: Knirsch entlockte einem raumschiffähnlichen „Theremin“ mittels Handbewegungen elektronische Effekte. Das Theremin war das erste elektronische Instrument, gebaut in den dreißiger Jahren von der Firma Moog, die berühmt wurde durch ihre Synthesizer. „Synthonym“ verblüfften im Konzert mehrfach durch langexperimente, blieben aber auch durch die zur Hälfte akustische Besetzung noch angenehm geerdet und traditionell – toller Auftritt in ungewöhnlichem Ambiente.

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