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Kultur in Rosenheim

International bekannt: So begeistert das Samerberger Jass Ensemble

Das Samerberger Jazzensemble begeistert mit unbekannten Duke- Ellington-Stücken.
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Das Samerberger Jazzensemble begeistert mit unbekannten Duke- Ellington-Stücken.

Das Samerberger Jazz Ensemble spielt Duke-Ellington-Werke für Orchester in Quartett-Arrangements.

Von Richard Prechtl

Rosenheim – Dass der Samerberg in der internationalen Jazzszene bekannt ist, liegt an dem dort wohnenden Schlagzeuger Michael Keul und seinem Samerberger Jazz Ensemble (SJE). Es hat sich durch seine zahlreichen Auftritte im Rosenheimer Jazz-Club Le Pirate mit unterschiedlichen Besetzungen, Gastsolisten und vor allem thematisch ausgerichteten Konzerten einen guten Namen gemacht hat. So auch vor kurzem, als Keul mit Florian Trübsbach am Alt- und Sopransaxophon, Christian Elsässer am Piano und Ernst Techel am Kontrabass unbekannte Stücke aus dem Mammut-Repertoire des berühmten Duke Ellington (1899 – 1974) einem begeisterten Publikum präsentierte.

Langspielplatten mit Background

Nach einem swingenden „You Dirty Dog“ und einführenden Worten des Kulturvereins-Vorsitzenden Wolfgang Lentner führte Michael Keul wie immer kenntnisreich und humorvoll durchs Programm, stellte Langspielplatten vor und erläuterte den Background der einzelnen Stücke. Selbstredend leitete er mit Verve und Einfühlungsvermögen vom Schlagzeug aus die Band und setzte Sticks, Filzschlegel und Jazzbesen passend ein. Beim Bossa „Purple Gazelle“ trommelte er sogar mit seinen bloßen Händen.

Ellingtons überwiegend orchestrale Kompositionen waren wirkungsvoll auf Quartettbesetzung verdichtet und alle vier Musiker überzeugten dabei durch ihre virtuose und ausdrucksstarke Spielweise.

Florian Trübsbach gelangen bei glasklarer Artikulation und wunderbarem Sound auch bei rasenden Geschwindigkeiten hohe Tempopotenzierungen wie etwa bei „Tingeling“. Bei langsameren Stücken wie „Melancholia“ modellierte er die Töne und sang mit seinem Instrument, wohl auch in Anlehnung an den großen Ellington-Saxophonisten Johnny Hodges. Stilsicher wechselte er die Klangfarben und stellte in „Take Love Easy“ die eher nostalgische Spielweise modernen Outlines zur Seite oder phrasierte in „TGTT“ in feinster Hardbop-Manier. Erklang doch dieses Stück in einem Arrangement des Trompeters Art Farmer, der übrigens in den 70-er Jahren im Le Pirate gastierte, wie „Jazz-Papst“ Michael Keul bemerkte. Auch der „Blues In Blue Print“ steht in Beziehung zum Le Pirate, weil auf der Original-Aufnahme der Bassist Jimmy Woody zu hören ist, früher ebenfalls Gast im Club.

Geschmackvoll verband Pianist Christian Elsässer seine überragende Technik mit Eleganz und Musikalität, indem er perlende Läufe mit Einwürfen im Triolenfeeling und akzentuierter Akkordsetzung kombinierte. Seine kunstvollen Improvisationen gingen des Öfteren in die solistischen Einlagen des Bassisten Ernst Techel über, der fingerfertig Geschichten auf seinen vier Saiten zauberte, so in „The Star-Crossed Lovers“, einer Ballade von Billy Strayhorn, dem Alter-Ego von Duke Ellington.

Musikalische Nachspeise

Nach einer anschaulichen Demonstration des „Backbeat“ in Mercer Ellingtons „Way Way Back“ folgte als offizielle Schlussnummer im Up-Tempo „Cotton Tail“, die wohl bekannteste Komposition des Abends, bei dem noch einmal ein fulminantes Schlagzeugsolo Keuls zu hören war, bevor mit dem Jazzwalzer „The Westindian Pancake“ die Zugabe und musikalische Nachspeise serviert wurde.

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