Sechs Menschen verletzt und zwölf Tiere verendet
„Außergewöhnlicher Einsatz“: Was die Löscharbeiten beim Großbrand in Gstadt erschwert hat
- VonMarco Heinrichschließen
Bei einem schweren Brand eines Stallgebäudes im Gemeindegebiet Gstadt am Chiemsee wurden am Freitag, 27. Januar, mehrere Personen leicht verletzt. Mehrere Rinder verendeten. Rosenheims Kreisbrandrat Richard Schrank spricht von einem „außergewöhnlichen Einsatz“. Was die Löscharbeiten so schwierig machte.
Gstadt – Der Sachschaden liegt ersten Schätzungen zufolge im hohen sechsstelligen Bereich. Die Kripo Rosenheim übernahm die polizeilichen Untersuchungen zur Brandursache.
Gegen 19 Uhr bemerkten Anwohner eines landwirtschaftlichen Anwesens in Gstadt einen schon stark entwickelten Brand an einem Stallgebäude. Die sofort angeforderten, zahlreichen Einsatzkräfte der Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden konnten einen Vollbrand des Stalles nicht mehr verhindern. Das Gebäude ist letztendlich erheblich ausgebrannt.
Brand in Gstadt: Wassermangel behindert Feuerwehr
„Als die ersten Kräfte der Feuerwehr eintrafen, standen zwei Fürste des Gebäudes bereits voll in Brand. Es handelte sich um einen offenen Stall ohne Zwischendecke. Die Isolierung brannte ebenfalls und tropfte brennend herab. Das war schon ein außergewöhnlicher Einsatz, den es in der Form zum Glück nicht so oft gibt“, berichtet Rosenheims Kreisbrandrat Richard Schrank.
Erschwerend kam hinzu, dass vor Ort nicht genügend Wasser für die Löscharbeiten zur Verfügung stand. „Das ist eine bauliche Sache. Wir mussten dadurch mit großen Tankfüllungen pendeln“, erklärt Schrank. Erste Aufgabe der Feuerwehr war vor Ort, das Übergreifen des Feuers auf die anderen Gebäude zu verhindern und die weit über 100 Tiere in Sicherheit zu bringen. Nicht in allen Fällen gelang das – Schranks Angaben zufolge verendeten bei dem Brand acht Groß- und vier Kleintiere beziehungsweise mussten durch den hinzugerufenen Tierarzt erlöst werden. Etliche weitere Rinder erlitten durch das Feuer Verletzungen. Auch sechs Menschen wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. „Die Bauern und viele Nachbarn waren vor Ort und haben tatkräftig geholfen“, sagt Schrank.
Gegen Mitternacht war das Feuer gelöscht. Die Feuerwehr blieb bis neun Uhr morgens vor Ort, um ein Wiederaufflammen des Feuers zu verhindern. Insgesamt waren rund 170 Feuerwehrleute im Einsatz.
Großeinsatz der Feuerwehr nach Brand in Gstadt am Chiemsee




Die Staatsstraße 2090 musste während der Löscharbeiten komplett gesperrt werden. Der Sachschaden liegt ersten Schätzungen zufolge im hohen sechsstelligen Bereich.
Bislang keine Hinweise auf Brandstiftung
Noch während der Löscharbeiten der Feuerwehr übernahmen Beamte der Polizeiinspektion Prien am Chiemsee sowie des Kriminaldauerdienstes der Kripo Rosenheim die ersten polizeilichen Untersuchungen vor Ort. Die weiteren Ermittlungen werden vom zuständigen Fachkommissariat 1 der KPI Rosenheim übernommen.
Zur Brandursache kann zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Angabe gemacht werden, dies ist Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung ergaben sich für die Ermittler bislang aber nicht.