Jagdschützen nehmen neuen Schießstand in Betrieb
Zahlreiche Arbeitsstunden sind für die Sanierung in Traunstein nötig
- VonGünther Buthkeschließen
Mit einem „Saubecherschießen“ weihte die Traunsteiner Jagdschützengesellschaft ihren für 27.000 Euro sanierten Schießstand auf den „laufenden Keiler“ ein. Neben dem Zuschuss der Stadt wurde die Finanzierung durch Spenden unterstützt.
Traunstein – Nach zahlreichen Arbeitsstunden und den kurzfristigen Einsatz der Firma Gruber Metallbau in Traunstein konnte das Vorhaben nun umgesetzt werden, freute sich der Vorsitzende Dr. Rolf Weinberger bei der Eröffnungsfeier.
Der Vorsitzende wies auf die Notwendigkeit hin, den Schuss auf ziehendes Wild auch auf größere Distanz zu üben und damit eine unerlässliche Fertigkeit des Jägers zu erlangen. Das werde immer mehr gefragt sein zur Bekämpfung von Wildseuchen wie der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der Abwehr zunehmender Wildschäden. „Damit wird unsererseits auch ein aktiver Beitrag zum Tier- und Naturschutz geleistet“, erklärte Dr. Weinberger. Ohne Jäger, die ihr Handwerk verstehen, seien alle Bemühungen der Politik bei der Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestands unter Beachtung der land- und forstwirtschaftlichen Bedürfnisse zur Erreichung eines klimastabilen Mischwalds und der Abwehr von Wildschäden laut ihm „zum Scheitern verurteilt“.
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Dass die Jagd und der Naturschutz zusammengehören können, treffe bei vielen Menschen auf Unverständnis, stellte Traunsteins Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner fest. Denn Tiere zu töten, komme nicht immer gut an. „Sicher hilft es da immer, dass man miteinander redet“, meinte sie. Auf ein sich bewegendes Ziel zu schießen, müsse geübt werden. Dies sei dank des Engagements möglich. Das erspare auch Tieren großes Leid. Den Jägern wiederum erspare es Mühen, ein angeschossenes Tier zu finden.
Der Mensch nehme dem Wild immer mehr Lebensraum, fuhr sie fort. Dieser sei hauptsächlich der Wald, der unter anderem für den Klimaschutz erhalten werden müsse. Die Jäger müssten mit vielen ehrenamtlichen Stunden dafür sorgen, dass die Naturverjüngung des Waldes möglich sei und Verbissschäden auch in angepflanzten Bereichen begrenzt würden.
Dass der Abschussplan penibel eingehalten werde, sei vorbildlich, zumal Wildfleisch ein hochwertiges Lebensmittel sei: Ökologisch gehalten, kein Fleisch aus Massentierhaltung und ohne Schlachtstress.