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Wie wirkt Lauterbachs Klinik-Reform auf Traunstein und BGL? Walch gibt klares Versprechen

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Von: Xaver Eichstädter

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Traunsteins Landrat Siegfried Walch.
Traunsteins Landrat Siegfried Walch. © Wolfgang Gasser

Die Krankenhausreform von Gesundheitsminister Lauterbach bringt „große Umbrüche“, davon ist man überzeugt. Aber die Kliniken Südostbayern hätten sich dem Wandel schon längst gestellt - Landrat Walch verspricht: „Bei uns wird keine Klinik geschlossen!“

Traunstein - Auch wenn noch nichts beschlossen ist: die geplante Krankenhausreform der Bundesregierung sorgt vielerorts für Unruhe. Durch ein neues Vergütungssystem soll der wirtschaftliche Druck auf die Kliniken etwas genommen werden, nicht mehr alles soll sich nach der „Fallpauschale“ richten. Die Folgen? Manche Krankenhäuser sollen nur noch eine Basisversorgung und damit weniger Leistungen als bisher anbieten. Gerechnet wird mit einer Zentralisierung und möglicherweise weniger Kliniken in der Fläche.

Geplante Klinik-Reform „durchdacht und nicht grundverkehrt“

Für die Kliniken Südostbayern sind die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aber alles andere als ein Grund zur Panik. „Die Reform ist durchdacht und nicht grundverkehrt“, so Uwe Gretscher, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Südostbayern (KSOB), am Mittwoch (22. März) im Traunsteiner Kreisausschuss: „Wir sind die richtigen Schritte bereits gegangen.“ Was Gretscher damit vor allem meint: die Standorte Ruhpolding, Freilassing und Berchtesgaden wurden bzw. werden zu Fachkrankenkhäusern mit speziellem Angebot aber ohne medizinischem Vollprogramm und Notaufnahme.

Das Zukunftskonzept für die sechs Standorte der Kliniken Südostbayern.
Das Zukunftskonzept für die sechs Standorte der Kliniken Südostbayern. © Kliniken Südostbayern

Walch: Alle Standorte und Arbeitsplätze sicher

Schwere Entscheidungen seien es gewesen, die dem Personal in den vergangenen Jahren viel abverlangt hätten: „Aber dafür ist unsere Struktur jetzt zukunftsfähig“, so Landrat Siegfried Walch (CSU). Keiner der sechs KSOB-Standorte werde geschlossen, kein Arbeitsplatz sei in Gefahr, versprach er. „Wir brauchen keine 23 Millionen Euro aus dem Kreishaushalt, um das Ding am Leben zu erhalten“, so Walch - der damit auf die „InnKliniken“ der Landkreise Mühldorf und Altötting anspielte. Die tiefgreifenden Veränderungen haben die dortigen Krankenhäuser weitgehend erst noch vor sich.

„Alle kommunalen Krankenhäuser in Deutschland werden massive Finanzierungsprobleme bekommen“, ist sich Siegfrid Walch sicher. Unter anderem wegen hoher Ausgaben während der Corona-Pandemie. Denn Privatkliniken hätten sich in dieser Zeit oft „einen schlanken Fuß“ gemacht. Es habe durchaus Corona-Ausgleichszahlungen gegeben, klärte KSOB-Vorstand Gretscher auf, aber noch immer habe man mit Leistungseinschränkungen und hohen Krankheitsquoten beim Personal zu kämpfen. „Wir haben in den Kliniken noch immer keine Vollauslastung“, brachte es Walch auf den Punkt.

xe

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