„Waches Auge auf alle Leitungen“
Der Wasserbeschaffungsverband Seebruck meldet für den Gemeindebereich Seeon-Seebruck eine gute Wasserqualität.Wie neue Messungen zeigen, sind Belastungen wie etwa durch Nitrat, Radon und Erdstrahlen unauffällig. Auch stehen zahlreiche Investitionen an.
von Markus Müller
Seeon-Seebruck – Gute Nachrichten für die Bürger der Gemeinde Seeon-Seebruck: Ihr Trinkwasser ist einwandfrei. „Die Wasserqualität ist sehr gut, die Nitratwerte sind gleichbleibend niedrig“, freute sich Vorstandsmitglied Andreas Schlögl auf der öffentlichen Versammlung des Wasserbeschaffungsverbandes Seebruck im Hafenwirt. So liege der Nitratwert aktuell bei 6,5 Milligramm pro Liter im Mischwasser und sei damit weit entfernt vom Grenzwert 50 Milligramm pro Liter. Die bei den Brunnen 1 und 5 etwas erhöhten Eisen- und Manganwerte senke man mithilfe der Enteisungsanlage, sodass sie im Trinkwasser im geforderten Bereich lägen.
Lob an Landwirte im Schutzgebiet
Die Trinkwasserhärte beträgt 20 deutsche Härtegrade. Die Wasserproben werden routinemäßig vierteljährlich genommen. Schlögl bedankte sich im Vorstandsbericht auch für die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten, „die im Schutzgebiet ihre Grundstücke verantwortungsvoll bewirtschaften“. Vor allem bei der Düngung sollten diese weiterhin sehr sorgsam sein.
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Der Wasserbeschaffungsverband beobachtet auch ständig den Wasserverbrauch. „Aktuell sind wir bei einem sehr geringen Verlust, aber wir werden auch zukünftig ein waches Auge auf alle Leitungen haben, um möglichst schnell auf Verluste reagieren zu können und diese zügig zu beheben“, versicherte Schlögl.
Die Wasserverluste lagen im Vorjahr bei neun Prozent, 2017 waren es noch 15 Prozent. Zwei wesentliche Rohrbrüche gab es im Ortsteil Malerwinkel in Gebäuden sowie jeweils einen in Burgham, in der Römerstraße, im Bereich Keckbrunnenstraße und in der Haushoferstraße. Um Rohrschäden frühzeitig zu erkennen, sollten die Mitglieder ihre Hausinstallation regelmäßig kontrollieren, so Schlögl. Der Wasserverbrauchspreis bleibt indes unverändert bei 0,90 Euro pro Kubikmeter.
Löschwasserbehälter betriebsbereit
Die im Vorjahr begonnenen aufwendigen Radon- und Erdstrahlungsmessungen wurden heuer abgeschlossen. Die Ergebnisse der ersten drei Messungen hätten keine erhöhten Messwerte aufgewiesen, das Ergebnis der letzten Messung stehe noch aus, so Schlögl. Fertiggestellt wurde im letzten Mai der gemeindliche Löschwasserbehälter auf dem Grundstück der Firma Regnauer gegenüber der Edeka-Filiale. Er ist nun betriebsbereit. Ins nächste Jahr verschiebe sich Schlögel zufolge wohl die Erschließung des Baugebietes Keckbrunnenstraße, was „die Haushaltsplanungen 2019 ein wenig durcheinander bringt“. Hätte man dies früher gewusst, hätte man mit der Leitungserneuerung im Bereich Rosenheimer Straße oder auch im Bereich Kastellgasse beginnen können.
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So gut wie abgeschlossen sind die Ende 2018 begonnenen Optimierungsmaßnahmen an den Brunnensteuerungen und an der Eigenstromverbrauchsregelung. Eine neue Spüleinrichtung für den Notverbund mit Seeon ging im Juli in Betrieb. Die angefallenen Kosten übernehmen zu gleichen Teilen der Verband und die Gemeinde. Im Baugebiet Dr.-Kropfhammer-Straße wurde die alte querende Hauptleitung nach Burgham erneuert und anders verlegt.
Künftig keine Bäume mehr in der Nähe
Dabei wurde auch ein Hydrant versetzt. Die für Ende dieses Jahres geplante Kamerabefahrung und eventuelle Regeneration der Brunnen 1, 2, 5 und 6 mussten firmenbedingt auf März verschoben werden. Um bakteriologische Verunreinigungen durch Wurzeleinwuchs in Brunnen zu verhindern, werde man zukünftig keine Bäume mehr im Fassungsbereich pflanzen, die dort wachsenden Bäume reduzieren und im Nahbereich ganz entfernen, so Schlögl.
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Die Zufahrt zur Trinkwasserschutzzone habe man durch Steine blockiert, um das Ablagern von Rasenschnitt und Gartenabfällen zu unterbinden. Erfreuliche Zahlen vermeldete Steuerberaterin Ingrid Schuhbeck in ihrem Geschäftsbericht und bei der Erläuterung des Jahresabschlusses 2018. Die Vorstandschaft und die Geschäftsführung wurden einstimmig entlastet. Darüber hinaus genehmigte die Versammlung einstimmig den Haushaltsplan 2020.