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Nach jahrelangem Streit: Grabenstätter Mobilfunkmast steht vor dem Aus

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Von: Markus Müller

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Immer wieder zog der Mobilfunkmast in der Grabenstätter Lindenstraße in den vergangenen zehn Jahren den Unmut von Anwohnern auf sich. Müller
Immer wieder zog der Mobilfunkmast in der Grabenstätter Lindenstraße in den vergangenen zehn Jahren den Unmut von Anwohnern auf sich. © Müller

Nach jahrelangen Streitigkeiten steht der umstrittene Mobilfunkmast in Grabenstätt nun kurz vor dem Aus. Der Gemeinderat beschloss, einen Alternativstandort vorzuschlagen.

Grabenstätt – Bei zwei Gegenstimmen der CSU-Räte Alois Binder und Waltraud Hübner hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, der Deutschen Telekom Technik GmbH als Ersatz für den bestehenden Mobilfunkmast in der Lindenstraße einen alternativen Maststandort im Grundstücksbereich des Grabenstätter Feuerwehrhauses vorzuschlagen.

Sollte der neue Standort für einen Mast – an dem entsprechende Betreiber einen Platz bekommen könnten – baulich umsetzbar sein, würde der umstrittene Bestandsmast in der Nickelberg-Siedlung seine Funktion verlieren.

Mastverlegung Wunsch der Anlieger

Dessen Verlegung war bereits vor über zehn Jahren der eindringliche Wunsch der Anlieger. Der Bestandsschutz verhinderte dies jedoch stets. Der Gemeinderat beauftragte Bürgermeister Gerhard Wirnshofer (BG/FW) nun damit, die notwendigen Verhandlungen weiter zu führen.

Bereits im vergangenen Mai hat die Gemeinde von der Deutschen Telekom Technik GmbH eine Suchanfrage für einen Mobilfunk-Ersatzstandort in Grabenstätt erhalten, weil der bestehende Mobilfunkmast in der Lindenstraße sich als „nicht zukunftssicher“ darstelle.

Hintergrund: Ein Bauantrag für die erweiterte Nutzung des Masts (Antennenerhöhung) war vom Landratsamt Traunstein 2014 abgelehnt worden. Die von der Deutschen Funkturm GmbH daraufhin erhobene Klage gegen den Ablehnungsbescheid wurde vom Verwaltungsgerichtshof 2016 abgewiesen. Wirnshofer zufolge habe die Gemeinde das Mitwirkungsrecht dann bei der Ersatzstandortsuche sofort aufgegriffen und gegenüber der Telekom erklärt, das dialogische Verfahren vom Sachverständigen für Mobilfunk, Hans Ulrich begleiten zu lassen. Für die Zeit des Dialogverfahrens sei die Telekom gebeten worden, keine weiteren Akquise-Tätigkeiten zu betreiben.

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Nachdem auf Basis des 2014 erstellten Standortgutachtens nun seitens der Gemeinde nochmals alle in Erwägung gezogenen Standortvarianten geprüft worden sind, ist am Ende nur noch die Variante eines herkömmlichen Funkmasts auf dem Grundstück des Grabenstätter Feuerwehrhauses verblieben. Der Standort am Feldweg Richtung Eggerhausen unweit des Grabenstätter Flugplatzes erübrigte sich, da das Luftamt Süd klarstellte, dass der erforderliche Sicherheitsabstand zur Start- und Landebahn nicht eingehalten werden könne und ein latentes Sicherheitsrisiko gegeben sei.

Alle Nachbarn wurden befragt

Der Strommast an der Gewerbestraße wäre zwar theoretisch eine Option gewesen, allerdings hätten damit aus statischen Gründen nicht alle Mobilfunkbetreiber bedient werden können. Selbiges gilt auch für den Strommast am östlichen Ortsrand und auch für den Dachstandort auf dem Grabenstätter Feuerwehrhaus.

Hier am Grabenstätter Feuerwehrhaus könnte in Zukunft der neue Mobilfunkmast stehen.
Hier am Grabenstätter Feuerwehrhaus könnte in Zukunft der neue Mobilfunkmast stehen. © -

Dritter Bürgermeister Alois Binder (CSU), der gegen den Beschlussvorschlag stimmte, meinte, dass auch im Bereich des eventuell neuen Maststandorts am Grabenstätter Feuerwehrhaus Bürger leben würden und diese einverstanden sein müssten. „Alle unmittelbaren Nachbarn sind von uns gefragt worden“, so Wirnshofer.

Sorgen vor Blitzeinschlägen

Waltraud Hübner (CSU) warnte vor möglichen Überspannungsschäden, die bei den dortigen Gewerbebetrieben bei Blitzeinschlag entstehen könnten. Wirnshofer verwies hier auf die Verantwortung der Telekom.

Franz Kreiler (BG) brachte noch einen Alternativstandort rund 150 Meter östlich an der Einmündung der Traunsteiner Straße in die Kreisstraße TS 3 ins Spiel. Zielführend seien Vorschläge, der sich im Suchkreis der Telekom befänden, ließ Wirnshofer verlauten.

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