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Mehr blühende Lanschaften

Traunsteiner Schüler aus aller Welt legen sich gemeinsam für die Umwelt ins Zeug

Schüler der Berufsintegrationsklasse der Kaufmännischen Berufsschule bereiten unter Anleitung von Markus Breier (rechts), Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, eine Auffahrt am Schulgelände zur Saat von Mager- und Sandrasen vor. Hier soll im Frühjahr eine Blumenwiese blühen.
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Schüler der Berufsintegrationsklasse der Kaufmännischen Berufsschule bereiten unter Anleitung von Markus Breier (rechts), Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, eine Auffahrt am Schulgelände zur Saat von Mager- und Sandrasen vor. Hier soll im Frühjahr eine Blumenwiese blühen.

Ein voller Erfolg war die Saat-Aktion an der Berufsschule II in Traunstein mit Integrationsschülern aus Afghanistan, Sierra Leone, Syrien, dem Irak, der Türkei, dem Balkan und Bolivien.

Traunstein – Ursprünglich wollte sich die Kaufmännische Berufsschule bereits vor zwei Jahren an der Pflanzaktion „Plant(s) for Future“ beteiligen. Dann kam Corona dazwischen, doch nun wurde der erste Teil einer ökologisch wertvollen Pflanzaktion auf dem Gelände der Berufsschule II endlich Wirklichkeit. Treibende Kraft war Claudia Lahr, die sich als Mutter von vier Kindern, die alle auf das Chiemgau-Gymnasium (CHG) gehen, in der „Arbeitsgemeinschaft Umwelt“ engagiert.

Bunte Blumenwiese statt kargem Kies

Sie stieß mit an der Berufsschule II bei Schulleiter Andreas Gembala auf offene Ohren, und in Kooperation mit Gartenbauingenieur Markus Breier vom Landratsamt Traunstein sowie dem Umweltbeauftragten der Schule, Arno Zandl, erfolgte nun der erste Schritt für ein insektenfreundliches Schulgelände. Bei einer Ortsbesichtigung wurde festgelegt, dass die kiesige Auffahrt zu einem bereits bestehenden grünen Klassenzimmer mit Mager- und Sandrasen angesät werden sollte, und dass auf einer Rasenfläche neben dem Hartplatz künftig eine bunte Blumenwiese blühen soll.

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„Zur Umsetzung des Projekts konnte eine Berufsintegrationsklasse gewonnen werden“, freut sich Schulleiter Gembala. „Die Schüler, die im Berufsfindungsprozess sind, kommen aus der ganzen Welt zusammen: aus Afghanistan, Sierra Leone, Syrien, dem Irak, der Türkei, aus verschiedenen Balkanländern und aus Bolivien, wo am Projekt beteiligte Schüler die Naturgöttin Pachamama – die Mutter Erde – verehren.“

Eine Menge Arbeit

Fachmann Markus Breier gelang es, den Schülern die einzelnen Schritte der Saataufbringung verständlich zu machen. So arbeiteten die Schüler mit Eisenrechen und Gartenhacken an der Entlaubung der Fläche, am Aufriss des Bodens, an der Rückführung der Muttererde sowie an der Aussaat der Wiesensamen, der schließlich noch eingewalzt wurden.

„Wenn die Bepflanzung erfolgreich verläuft, sollte auf der Wiese vor der Schule im nächsten Frühjahr blauer Wiesensalbei, gelber Wiesenbocksbart, und weiße Margariten sichtbar werden und sich verbreiten“, so Breier. Auf der Kiesfläche sollte die Kartäusernelke in den Farben pink und rosa erblühen, „sie gehört neben anderen Trockenspezialisten wie der Thymian zu den Pflanzen, die auf sandigen Flächen gedeihen, wie wir sie am Hang neben der Turnhalle vorfinden“, erklärte der Gartenbauexperte.

Schritt zur ganzheitlichen Integration

Obwohl die Schüler vor Beginn der Arbeit noch ein Problem im frischen Novemberwetter sahen, hatten sie bei der Arbeit – auch durch mitgebrachte internationale Musik, die aus dem Handy kam – offensichtlich ihren Spaß. Die Gartengeräte konnten vom Berufsschulzentrum entliehen werden, so war mit dem Pflanzprojekt also auch der Austausch der Berufsschulen verbunden.

Nachdem Schulleiter Gembala den Integrationsschülern mit einer kleinen Brotzeit seinen Dank aussprach, stand für die Schüler fest, dass sie „bei nächster Gelegenheit wieder gerne für weitere Arbeiten zur Verfügung stehen.“

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Ein Schritt der ganzheitlichen Integration von Schülern mit Migrationshintergrund war mit dem Projekt also ebenso gelungen wie ein Schritt für ein umweltverträgliches Schulgelände.

Projekt zieht Interessierte an

Die „Arbeitsgemeinschaft Umwelt“ wird von Ferdinand Reicheneder, Lehrer am Chiemgau-Gymnasium, geleitet. Mit den Aktionen wollte man dazu beitragen, Schüler aller Altersgruppen „sensibel für die Natur und ihren ökologischen Kreislauf zu machen“. Eingebunden wurden Stadtgärtner Reinhard Niederbuchner und Stadtförster Gerhard Fischer mit ihren Teams, ebenso das Landratsamt, der Landschaftspflegeverband, der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz. Es wurden Pflanzprojekte angeschoben, beispielsweise Strauch- und Obstbaumpflanzungen auf öffentlichen und privaten Flächen, Pflanzungen im Wald oder eine Moor-Renaturierung. Fußläufige Erreichbarkeit ist eines der Kriterien bei der Auswahl der Projekte. Auch der Seniorenbeirat der Stadt will sich mit den Jugendlichen beteiligen. Claudia Lahr bedauert, dass dies aufgrund der Corona-Pandemie bisher nicht möglich war.

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