Inflation und horrende Energiepreise – Was tun?
Traunsteiner Grüne beratschlagen bei öffentlichem Diskussionsabend über Lösungen
Um die Folgen der Inflation und der horrenden Energiepreise abzumildern, hat die Regierung schon Einiges in die Wege geleitet. Ob das reicht, überlegten sich die Teilnehmenden am öffentlichen Juli-Themenabend der Traunsteiner Grünen.
Traunstein – Bevor es in die Diskussion ging, zählte Ortssprecher Wolfgang Wörner einige der Maßnahmen der Regierung auf, die schon auf den Weg gebracht wurden: Tankrabatt, Neun-Euro-Ticket, 300 Euro für jeden Arbeitnehmer, Kinderbonus, steuerliche Erleichterungen und mehr.
Gerade das Neun-Euro-Ticket wurde von allen begrüßt, aber „in die Nähe meiner Arbeitsstelle fährt überhaupt kein Bus“ oder „bei uns gibt es am Wochenende gar keine Verbindungen“, so einige Wortmeldungen. Über die Bahn gab es verschiedene Meinungen. Hedwig Amann berichtete von alten Waggons und kaputten Türen, während Martina Wenta sagte, dass der Bahnverkehr zwischen Traunstein und Rosenheim trotz Baustelle erstaunlicherweise ganz gut funktioniere.
Stadtrat Thomas Stadler fragte dann „Was kommt im September nach dem Neun-Euro-Ticket?“ und alle Teilnehmer drückten ihre Hoffnung aus, dass es danach irgendeine Art von preiswertem und besserem Nahverkehr geben wird. Und Stadler wünscht sich ein Klimageld, das speziell die finanziell Schwachen entlastet.
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Betreffend Inflation beklagte Wolf Zimmermann: „Besonders die Preise für Obst und Gemüse sind so stark gestiegen“. Amann rief auf, Lebensmittel mehr wertzuschätzen und so einzukaufen, dass man weniger wegwerfen muss. Wenta dachte über unterschiedliche Besteuerung nach: „Heimische Äpfel weniger besteuern als zum Beispiel Ananas“, war ihr Vorschlag. Und schließlich störte es mehrere Anwesende, dass in Supermärkten immer noch offene Kühlregale stehen, bei denen viel Energie verschwendet wird.
„Wie kann jeder Einzelne Energie einsparen?“, lautete der nächste Diskussionspunkt. Wörner verwies auf die aktuelle Medien-Kampagne, die als bekannteste Ratschläge den Energiespar-Duschkopf und das Abtauen des Gefrierfachs nennt. Darüber hinaus soll die Wartung der Heizungsanlage bis zu 15 Prozent Einsparung bringen. Thomas Lang-Nachtnebel empfiehlt digitale Heizkörperventile, doch musste er die Erfahrung machen, dass es momentan auch hierfür Lieferengpässe gibt.
Fazit der Diskussion war es, dass die aktuellen staatlichen Maßnahmen sehr wohl die akuten Probleme abmildern, dass aber gerade bei Bussen und Bahnen noch sehr viel Verbesserungspotenzial vorhanden ist. re/EW