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Traunsteiner Theater „Nuts“ kehrt zurück: „Wir wurden genügend gebeutelt“

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Von: Marina Birkhof

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Theater „Nuts“ Traunstein
Das Theater "Nuts" in der Traunsteiner Crailsheimerstraße. © xe (Archivbild)

Strenge Pandemie-Regeln zwangen die Kulturfabrik „Nuts“ zum Stillstand. Seit Freitag, 28. Januar, geht es wieder weiter - nach fast zwei Jahren coronabedingter Schließung. Für Betreiber Franz Fuchs keine leichte Zeit. Für chiemgau24.de blickt er zurück - und relativ optimistisch in die Zukunft.

Traunstein - Normalerweise finden im „Nuts“ zwischen 180 und 200 Veranstaltungen im Jahr statt. Im Jahr 2020 waren es elf, 2021 zwölf. Seit November letzten Jahres saß der Betreiber praktisch im „Kultur-Lockdown“.

„Schönste wieder auf der Bühne zu stehen - vor Publikum“

Fuchs freut es deshalb umso mehr, nun wieder in der Traunsteiner Crailsheimerstraße Tür und Tor öffnen zu dürfen: „Das Schönste ist für mich, dass das ‚Nuts‘ am 29. Januar seinen 23. Geburtstag feiert und ich an diesem Tag mit meiner Mama Christa, meinem Sohn Valentin und Willi Schwenkmeier, einem langjährigen Freund und Weggefährten unserer Familie, auf der Bühne stehen darf - und das vor Publikum. Ich bin seit März 2020 nicht mehr aufgetreten - das ist mir als leidenschaftlicher Schauspieler hart angegangen.“

Trotz aller Öffnungs-Euphorie mahnt er: „Unsere Entscheidung hat natürlich etwas zu tun mit der Lockerung der Zuschauerkapazität von 25 auf 50 Prozent Auslastung. Eigentlich Augenwischerei - und dennoch sind wir dankbar, dass es weiter gehen kann.

Es sei „schon toll, wenn man immerhin etwas machen kann - obgleich wir mit 50 Prozent Auslastung nicht alle Kosten decken können. Wirtschaftlich ist das nicht. Wir wurden die letzten zwei Jahre genügend gebeutelt.

„Alle Vorschriften befolgt und mitgetragen“

Zu den erschwerten Umständen, unter denen der Kulturbetrieb anläuft bemerkt Fuchs: „Bereits seit Herbst 2020 sind wir mit einem ausführlichen Hygienekonzept auf den Innenbetrieb vorbereitet und gut gestartet. Wir haben alle Vorschriften befolgt und mitgetragen.“

Maske, Abstand, 3G, 3G-plus, 2G - das alles sei schon schwierig umzusetzen gewesen. 2G-plus trage das „Nuts“ nun auch mit. „Hauptsache es geht weiter“, zeigt sich Fuchs kämpferisch. „Ich will und muss uns als Betrieb, aber auch den Künstlern und dem Publikum eine Perspektive bieten. Dazu gehört auch, dass wir bei Bedarf vor Ort vor Veranstaltungsbeginn einen kostenlosen Schnelltest durch dafür ausgebildete Personen anbieten.“

„Wir müssen eh kontrollieren - ob mit Test oder ohne“

Dass es indes in der Gastronomie lockerer zugeht, was die Pandemieregelungen anbelangt, kann Franz Fuchs für die Kulturschaffenden genauso wenig wie sein Wasserburger Kollege Jörg Herwegh vom gleichnamigen Theaterbüro nachvollziehen.

„Ich möchte keinesfalls auf die Gastronomie schimpfen, wir haben ja selbst mit dem ‚Studio 16‘ eine Theaterbar, die bis dato geschlossen war“, betont der Traunsteiner Theaterbetreiber.

Theater „Nuts“ in der Traunsteiner Crailsheimerstraße
Der Innenbereich des Theater „Nuts“ in der Traunsteiner Crailsheimerstraße. © Theater „Nuts“

„Was ich allerdings nicht verstehe, ist, dass unser Ministerpräsident bei der 2G-plus-Regelung für die Gastronomie nicht mitgegangen ist. Schließlich ging es ja darum, dass sich die Leute impfen und boostern lassen. Der Kontrollaufwand am Eingang ist doch derselbe. Wir müssen eh kontrollieren - ob mit Test oder ohne.“ Die Regelung 2G-plus sei in den Augen von Fuchs „relativ sicher, sofern man noch von sicher reden kann in den heutigen Zeiten“.

„Die Leute wollen ja wieder kommen“

Nun aber blickt Fuchs relativ positiv in die Zukunft: „Ich finde es supertoll, dass die Künstlern - ob sie von München, Innsbruck oder Südtirol her kommen - jetzt auch auftreten, wenn das Theater nur halb voll ist. Und die Leute wollen ja wieder kommen. Wir haben einen Haufen Reservierungen erhalten, nachdem bekannt wurde, dass wir wieder öffnen. Bis nach Ostern ist der Terminkalender bereits prall gefüllt - auch mit Nachholterminen.“

Weiter Infos zum Spielprogramm des „Nuts“ gibt es auf der Homepage. Karten gibt es im unter Telefon 0861/8431, bei Uhren & Schmuck Konarski in der Ludwigstraße und dem Kiosk am Maxplatz sowie beim Postkastl in Chieming und der Tourist-Info Bergen.

mb

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