Neuer Studiengang E-Commerce
Traunstein ist jetzt Hochschulstandort: Ministerpräsident Markus Söder kam zur Einweihung
- VonAxel Effnerschließen
Seit Herbst können Studierende am Campus Chiemgau in Traunstein E-Commerce erlernen. Was das für Traunstein und die Region bedeutet und warum Bayern diese Absolventen braucht.
Traunstein – Traunstein ist jetzt auch offiziell Hochschulstandort. Das bestätigte der Bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume zusammen mit Ministerpräsident Markus Söder beim Besuch in der Aula des Campus Chiemgau am Stadtplatz in Traunstein.
Anlass war der Festakt zum Startschuss den neuen Studiengangs E-Commerce im Herbst. Beide Politiker nutzten die Chance, um gemeinsam mit Landrat Siegfried Walch, Traunsteins Oberbürgermeister Christian Hümmer und Prof. Heinrich Köster, Präsident der Technischen Hochschule in Rosenheim, die besondere Bedeutung des neuen Hochschulstandorts im Rahmen von Bayerns Wissenschafts- und Digitalisierungsstrategie hervorzuheben. Rund 100 Ehrengäste aus Wirtschaft, Lokalpolitik und von Behörden feierten mit.
„Ein Startschuss für die Zukunft“
Die Besonderheit des Campus Chiemgau ist, dass der Landkreis ihn in enger Kooperation mit der Technischen Hochschule Rosenheim, der IHK-Akademie für München und Oberbayern und der Handwerkskammer betreibt. Damit sollen neue Potentiale in der Aus- und Fortbildung für das Handwerk, die Industrie und die Wirtschaft insgesamt erschlossen werden.
Landrat Siegfried Walch bezeichnete den Festakt in seiner Rede als „Startschuss für die Zukunft unserer Heimat“. Mit dem Hochschulstandort und seinen Kooperationspartnern wolle man die Wettbewerbsfähigkeit des Landkreises stärken, dem Fachkräftemangel begegnen und im Schulterschluss Zukunftsperspektiven im Bereich Digitalisierung, Automatisierung und Robotik setzen.
Walch hob hervor, dass der Landkreis 150 Millionen Euro in den Ausbau des Campus Chiemgau stecke. Dafür soll auf dem Bahnhofsgelände ein Areal von 26.000 Quadratmetern neu bebaut werden. Mithilfe einer neuen Stiftung des Landkreises sollen ergänzend auch die Forschungstätigkeiten des Campus finanziell angeschoben werden.
Außergewöhnliche Dynamik im Großraum Traunstein
Laut Professor Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim, tut sich der Großraum Traunstein gemäß einer aktuellen Studie durch seine „außergewöhnliche Dynamik“ hervor. Die 300 Bewerbungen für den neuen Studiengang E-Commerce zeigten, dass man mit zeitgemäßen Angeboten im Bereich Digitalisierung und Innovationsmanagement den richtigen Weg einschlage.
2023 soll der Studiengang „Industrial Engineering“ und im Wintersemester 2024/25 das Thema „Digitale Medien“ das Angebot erweitern.
Wichtiger Meilenstein
Ministerpräsident Markus Söder sah im Ausbau der Technologieführerschaft Bayerns einen wichtigen Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit und den Wohlstand des Landes. Mit 1 000 Professorenstellen und 13.000 Studienplätzen investiere Bayern soviel wie kein anderes Bundesland.
Dies sei als langfristig angelegtes Ziel auch im internationalen Wettbewerb zu sehen. „Wir brauchen nicht nur die klügsten Nerds der Welt, sondern auch die Besten, die solche Ideen wirtschaftlich umsetzen.“ Die Digitalisierung eröffne zudem dem Handwerk „ganz neue Möglichkeiten, die uns heute noch gar nicht bewusst sind“. Das Motto „E-Commerce und Edelweiß“ stehe dabei für den Weg durch die Krise und als „Sprungbrett in eine neue Zeit“.
Studentenzahlen sind auf Rekordhoch
Minister Markus Blume hob hervor, dass die Studentenzahlen in Bayern auf einem neuen Rekordhoch seien und Rosenheim zu den dynamischsten und innovativsten Hochschulen gehöre. Mit der digitalen und dualen Ausbildung in internationalen Studiengängen gewinne man die besten Kräfte aus dem Ausland und bekomme das Fachkräfteproblem in den Griff.
Bei der Einweihung des neuen Innovationslabors in der Aula des Campus Chiemgau gaben die neuen Studenten unter der Regie von Standortleiter Prof. Andreas Straube Einblick in praxisnahe Umsetzungen der Studieninhalte. So fuhr ein ferngesteuert fahrender Roboter die Scheren zum Banddurchschneiden für den Studienstart passgenau vor die Ehrengäste und schenkte ein Roboter dem Ministerpräsidenten ein Glas Wasser ein.