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Volle Breitseite gegen Altenmarkter Ortsumfahrung *Voting*

Widerstand gegen B304-Verlegung auch aus Traunreut: „Wir brauchen diesen Schmarrn nicht!“

Jede Menge Kritik aus Traunreut an den Plänen für den zweiten Bauabschnitt der Ortsumfahrung Altenmarkt. Vieles - aber bei weitem nicht alles - dreht sich dabei um die B304 in St. Georgen, hier im Bild.
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Jede Menge Kritik aus Traunreut an den Plänen für den zweiten Bauabschnitt der Ortsumfahrung Altenmarkt. Vieles - aber bei weitem nicht alles - dreht sich dabei um die B304 in St. Georgen, hier im Bild.
  • Xaver Eichstädter
    VonXaver Eichstädter
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Ortsumfahrung Altenmarkt und Neutrassierung der Bundesstraßen von Trostberg bis St. Georgen: Ein heißes Eisen, das nun immer konkreter wird - die Pläne nehmen die nächste Hürde und im Traunreuter Stadtrat schlagen die Wogen hoch. Die Gründe sind vielfältig.

Traunreut/Altenmarkt - Eine Seltenheit im Traunreuter Stadtrat: Quer durch alle Fraktionen herrscht breite Ablehnung - und auch bei der Wortwahl kaum Zurückhaltung. Am Montag (9. Januar) sprach man sich mit aller Klarheit gegen den zweiten Bauabschnitt der Altenmarkter Ortsumfahrung aus. Denn es geht schließlich nicht nur um die Umgehung Altenmarkts, sondern B299 und B304 sollen von Trostberg bis St. Georgen komplett nach Osten verlegt werden. „Wir brauchen diesen Schmarrn nicht“, drückte es Bayernpartei-Stadtrat Markus Schupfner aus.

So soll die B299/B304 zwischen Trostberg und Traunreut künftig verlaufen (rote Linie) - es ist der sogenannte zweite Bauabschnitt der Ortsumfahrung Altenmarkt.

Problem St. Georgen: Widerstand in Traunreut gegen neue Trasse der B304

Das größte Ärgernis: Das Problem mit dem Verkehrsknoten in St. Georgen bleibt ungelöst. Dort kreuzen sich unter anderem die B304, die vielbefahrene Straße ins Traunreuter Zentrum und die Bahnlinie. Schon seit 2009 pocht man darauf, die Bundesstraße bei St. Georgen tieferzulegen. Dann würde sich der Abzweiger Richtung Traunreut nicht mehr mit der Bahnlinie überschneiden. Doch die Pläne des Staatlichen Bauamts für die B304 lassen St. Georgen unberührt, sie seien zu teuer. Am 16. Januar wird es das Planfeststellungsverfahren eröffnen - und ermöglicht damit, offiziell Widerspruch dagegen einzulegen.

Diese Lösung für St. Georgen fordert der Traunreuter Stadtrat schon seit rund 14 Jahren - bisher ohne Erfolg: Eine tiefergelegte B304 mit Kreisverkehr, die Straße nach Traunreut führt unter der Bahnlinie hindurch.

Für die schwierige Situation in Altenmarkt zeigten viele Verständnis, aber: „Die Verkehrsprobleme werden nur von Altenmarkt nach St. Georgen verlagert“, so Paul Obermeier (Freie Wähler) stellvertretend. „Und der hohe Flächenverbrauch für die neue Trasse schränkt die Weiterentwicklung Traunreuts ein“, fügte Martin Czepan (Grüne) hinzu. Roger Gorzel (Bürgerliste) ärgerte sich außerdem über lange Staus und lautes Pfeifen der Züge in St. Georgen - und sprach sich auch allgemein gegen die „neue“ B304 aus: „Wer merkt nicht die rasende Geschwindigkeit des Klimawandels? Sollen wir weiterhin möglichst schnelle Straßen bauen wie vor 20 Jahren?

Neuer Streckenverlauf von B299 und B304 im Video aus Vogelperspektive

Der neue, sechs Kilometer lange Streckenverlauf von B299 und B304 soll südlich von Trostberg per Kreisverkehr abzweigen und über die Alz führen. Dann östlich an Altenmarkt, Grassach und Pirach vorbei über die St2093. Weiter geht es östlich von Anning und Weisham über die St2104 und nördlich von St. Georgen wieder auf den bisherigen Streckenverlauf. Für das Staatliche Bauamt ist die neue Trasse „zwingend erforderlich“, um eine leistungsfähige Nord-Süd-Achse zwischen der A94 bei Altötting und der A8 bei Traunstein zu bekommen. Zuletzt wurden dafür 85 Millionen Euro veranschlagt.

Die genauen Pläne - über 100 Dokumente in vier Ordnern - können von 16. Januar bis 16. Februar in den Rathäusern von Trostberg, Altenmarkt, Traunreut und Obing sowie im Internet eingesehen werden: Lagepläne, Schadstoffberechnungen oder Untersuchungen zum Schall- oder Artenschutz. Danach können bis 16. März Einwände gegen den Plan eingebracht werden. Dann muss das Staatliche Bauamt zu allen Einwendungen Stellung beziehen - für betroffene Kommunen wie Traunreut jetzt die „einzige Möglichkeit“ mitzusprechen, so Bürgermeister Hans-Peter Dangschat (CSU).

Ist der Plan dann beschlossen und Baurecht wird erteilt, wäre auch der Klageweg offen. Das Staatliche Bauamt Traunstein handelt dabei nicht auf eigene Faust, sondern setzt Vorgaben der Bundesregierung um. Mit Klagen gegen die zweiten Bauabschnitt der Altenmarkter Umfahrung rechnet man auch bei der Behörde. Unter anderem der Bund Naturschutz, der Bayerische Bauernverband oder der Umweltschutzverband Alztal (UVA) haben sich längst gegen die Pläne positioniert. Voriges Jahr startete der UVA bereits eine (erfolglose) Unterschriftensammlung für eine Petition im Bundestag.

xe

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