Gemeinderat Siegsdorf gegen BOS-Digital-Funkmasten
Standort Wolfsberg nicht für akzeptabel befunden
Siegsdorf - Vor einem vollbesetzten Sitzungssaal diskutierte der Siegsdorfer Gemeinderat über einen geplanten Standort eines BOS Funkmastens am Wolfsberg. Bereits am 26. September 2011 stand dieser Punkt auf der Tagesordnung - die Umsetzung wurde damals verweigert. Nun stellte das staatliche Bauamt Traunstein erneut den Antrag zur Durchführung dieser Baumaßnahme. Für dieses "Zustimmungsverfahren" wurde eine Entscheidung notwendig, denn bei keiner Entscheidung wäre ein Einvernehmen erteilt worden.
Die Grundstücksnachbarn hatten sich schon im letzten Jahr gegen eine Installierung ausgesprochen und deshalb war wohl das Interesse dieses Themas auch sehr groß.
Die Gemeinde geht davon aus, dass durch den BOS-Digitalfunk-Masten die Strahlenintensität beziehungsweise Strahlenbelastung der Umgebung noch nicht abschließend geklärt ist. Bürgermeister Thomas Kamm zeigte sich verwundert über einen Medienbericht bezüglich des Standortes eines BOS Digitalfunkmastens in der Gemeinde Inzell. "Professor Dr. Buchner spricht hier davon, dass ein Abstand zu einem bebauten Wohngebiet von 550 Metern völlig unbedenklich und ausreichend ist. Uns liegen aber ganz andere Zahlen vor. Am Wolfsberg wären 560 Meter zu nah an der Wohnbebauung."
Rainer Klapfenberger (SPD) nennt den Standort Wolfsberg als den besten Standort in der Gemeinde und vertritt die Ansicht, dass es über kurz oder lang einfach notwendig wird, ein digitales Funknetz zu errichten. Manfred Guggelberger (CSU) ist der Meinung, dass ein richtiger Standort in der Gemeinde gefunden werden muss und nicht mehrere. "Der analoge Funkverkehr ist keine Technik für die Zukunft. Wir brauchen unbedingt ein separates digitales Funknetz und dafür muss man alles tun." Er nannte als Problem bei Unfällen mit der Alarmierung der Rettungskräfte. Deshalb wäre der Standort am Wolfsberg sicher sehr geeignet.
Jedoch ist nicht genau erwiesen, wie sich ein solcher Digitalfunk auf die menschliche Gesundheit auswirkt und welche Umwelteinflüsse hervorgerufen werden können. Bereits im Bauausschuss wurde über diese Problematik diskutiert und nun sprach sich auch der Gemeinderat mit 15 zu fünf Stimmen gegen die Errichtung eines Mastens auf dem Wolfsberg aus. Die Erleichterung war den zahlreichen Zuhörern in der Gemeinderatssitzung deutlich anzumerken. wet