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„Das soziale Bernau trägt uns alle“

Einen umfangreichen Blick über die Entscheidungen aus dem Bernauer Rathaus gab es bei der Bürgerversammlung. Themen waren unter anderem: Individualverkehr, Verkehrsleitsystem, Gewerbeansiedlung und Wohnmobile.  Berger
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Einen umfangreichen Blick über die Entscheidungen aus dem Bernauer Rathaus gab es bei der Bürgerversammlung. Themen waren unter anderem: Individualverkehr, Verkehrsleitsystem, Gewerbeansiedlung und Wohnmobile. Berger

Bernau – „Engagieren Sie sich“, forderte Bürgermeister Philipp Bernhofer auf.

Wie immer ehrte er zu Beginn der Bürgerversammlung ehrenamtlich tätige Bernauer. Heuer waren dies die Lernpaten an der Schule: Bettina von Sluyterman, Ingrid Patzschke, Rosmarie Hartlauer, Klaus Schröter und Gertraud Glück.

Angesichts des zunehmenden Individualverkehrs an schönen Tagen warb Bernhofer für den Ortsbus sowie ÖPNV-Angebote im Verbund mit anderen Gemeinden. „Es herrscht Handlungsbedarf“, stellte er fest. Aber auch, dass die Kosten nicht auf die Kommunen abgewälzt werden dürfen.

Der Bürgermeister erinnerte an das Mittelalterspektakel, den Chiemsee-Cup, das erstmals und mit großem Erfolg durchgeführte Streetfood-Festival „Lebensgfui“ sowie die Konzerte an besonderen Orten. Stolz sei er auf die Entwicklung der Genossenschaft Bürgerenergie Chiemgau, die von ihrer Gründung 2017 bis jetzt von 143 auf 240 Mitglieder anwuchs und in zwei Jahren 13 Bürgerenergie-Anlagen umsetzte.

Offensiv sprach Bernhofer die mehrfach öffentlich diskutierte Frage nach dem Elektro-Dienstauto an, das für ihn sowie andere Rathausmitarbeiter zur Nutzung bereitsteht (wir berichteten). Er sei 2014 mit Rückendeckung des gesamten Gemeinderats angeschafft worden, um ein Zeichen zu setzen, so Bernhofer. Er betonte, dass er das Auto nur für Dienstfahrten nutze. Gerüchten, dass er damit in den Urlaub fahre, hielt er die Reichweite von 100 bis 150 Kilometer entgegen.

E-Auto: Diskussion nur noch Wahlkampf

Nach einer Anfrage in der Bürgerversammlung 2018 sei ein Steuerberater eingeschaltet worden, zudem habe der Rechnungsprüfungsausschuss festgestellt, dass der Bescheid vom Finanzamt „offensichtlich falsch“ sei; dieser werde derzeit angefochten.

„Diese Gerüchte und Diffamierungen sind schwer erträglich“, so Bernhofer. Dass in dieser Sache immer wieder nachgehakt werde, sei „nur noch wahlkampftechnisch“ begründet. Lieber ging Bernhofer auf die Städtebauförderung ein. „Jetzt sind wir drin und haben nur noch eine Aufgabe: Bauen“, erklärte er.

So seien in der Ortsmitte die Fußgängerampel sowie der verkehrsberuhigte Umbau der Egartnerstraße und der Geh- und Radweg bis zum Gewerbegebiet Theodor-Sanne-Straße geplant. Im Chiemseepark Felden wurde durch Mittel aus der Städtebauförderung das Beleuchtungskonzept umgesetzt und die Brücke erneuert, nächstes Jahr kämen eine neue Wasserrutsche und der Rückbau der ehemaligen Straße zum Fuß- und Radweg.

Froh sei er, dass für den Wohnmobilhafen in Felden ein Pächter gefunden ist, dessen Umbaupläne seien „sehr vernünftig“. Wenn die Attraktivität des Seeufers gesteigert wird – unter andrem durch den Erhalt des alten Dampfersteges als Beobachtungsplatz für den Sonnenuntergang – dürfe Bern au sich nicht „denselben Fehler leisten wie Übersee“. Deswegen setzte er auf ein Verkehrsleitsystem, damit kein Park-Suchverkehr zum Verkehrskollaps führt.

Sehr zufrieden ist der Bürgermeister, „wie sich die Sache auf dem Hitzelsberg entwickelt“. Der Immobilienentwickler Herecon sei ein guter Partner und habe inzwischen seinen Firmensitz nach Bernau verlegt. „Der Hitzelsberg war eine Riesenbelastung und sehr zeitraubend“, bemerkte er mit Blick auf die lange Phase der Käufersuche.

Eine „einzigartige Situation“ entstehe am Alten Sportplatz, wo gerade ein Weg angelegt wird, durch den eine fast durchgehende grüne Verbindung vom Bahnhof bis zur Ortsmitte entstehe.

Auch die Gewerbeansiedelung zwischen Autobahn und Chiemseestraße freut den Bürgermeister. Mit der bereits gebauten Firma Albrecht sowie den geplanten Neubauten von Schuster Hoteleinrichtungen und Schiller Kaffee entstünden dort rund 300 Arbeitsplätze. Reich mit Fotos bebildert stellte Bernhofer weitere Beispiele vor – von großen und kleinen Dingen, die in Bernau umgesetzt wurden.

Nur noch eine Aufgabe: Bauen

Darunter auch das AWO-Kinderhaus mit TSV-Vereinsheim, das am Tag nach der Bürgerversammlung offiziell eingeweiht wurde. „Da haben wir etwas geschaffen für Bernau, das lange hält“, betonte er. Ein dickes Lob an den Trachtenverein gab es im Rückblick auf das gelungene Trachtenfest.

In einem Foto-Streifzug ging Bernhofer exemplarisch auf die Aktivitäten weiterer Ortsvereine und sozialer Einrichtungen, aber auch einzelner Helfer im Hintergrund ein. „Das soziale Bernau ist das, was uns alle trägt. Es ist essenziell, dass wir alle an einem Strang ziehen“, rief er abschließend auf.

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