Gemeinderat befasst sich mit der Jahresrechnung 2021
So hoch ist die Pro-Kopf-Verschuldung in Breitbrunn
- VonKarl Wastlschließen
Nach Abschluss des Haushaltsjahres legte der Breitbrunner Rathaus-Geschäftsleiter dem Gemeinderat die Jahresrechnung 2021 vor. Erfreulich ist, dass hohe Rücklagen möglich waren, allerdings schlagen Investitionen wie der Rathaus-Umbau kräftig zu Buche.
Breitbrunn – Rathaus-Geschäftsleiter Thomas Wagner stellte dem Breitbrunner Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Jahresrechnung 2021 vor. Demnach belief sich der Gesamthaushalt auf über 7,8 Millionen Euro. Der Gemeinderat nahm das Zahlenwerk einstimmig und ohne Einwendungen zur Kenntnis.
Im Nachgang sprach Bürgermeister Anton Baumgartner (Parteifreie/ÜWG) gegenüber den OVB-Heimatzeitungen von einem „sehr erfreulichen Ergebnis“. Die Gewerbesteuer bewegte sich auf dem stabilen Niveau der Vorjahre. „Wir sind von der Corona-Delle verschont geblieben“, sagt dazu der Rathauschef. Ebenso verhielt es sich mit der Beteiligung der Einkommenssteuer, die in der knapp 1800 Einwohner fassenden Chiemseegemeinde die Millionenmarke überschritt. Allerdings relativiert Baumgartner, dass das Ergebnis durch einen Kredit für die Rathauserweiterung verbessert worden war, der im Vorjahr nicht in Anspruch genommen werden musste und somit als Einnahme einfließt.
Im Detail belief sich die Summe bei den bereinigten Solleinnahmen und – ausgaben des Verwaltungshaushaltes auf gut 3,9 Millionen Euro, beim Vermögenshaushalt lagen sie ebenfalls bei gut 3,9 Millionen Euro, so Geschäftsführer Wagner. Somit konnten vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt von knapp 750 000 Euro zugeführt werden. Die Zuführung in die allgemeinen Rücklagen erfolgten in Höhe von gut 1,1 Millionen Euro, so Wagner in seinen detaillierten Ausführungen.
Bei solchen Verwahrgeldern handelt es sich im Grund um durchlaufende Posten. So zieht die Gemeinde beispielsweise Müllgebühren für den Landkreis Rosenheim ein und überweist sie ihm weiter, erklärt Heitauer auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen. enn für die Müllentsorgung ist das Landratsamt zuständig. Ein weiterer solcher Durchlaufposten sind zum Beispiel auch Mündelgelder.
Aus dem Haushaltsjahr 2022 ist für die Erweiterung des Rathauses in Breitbrunn ein Rest von 1,9 Millionen geblieben, der mit einer Kreditermächtigung in gleicher Höhe hinterlegt ist. Gleiches gilt für die örtliche Breitbandversorgung.
An so genannten Haushaltsresten sind am Ende des Jahres auch eine Kapitaleinlage für die geplante Photovoltaik-Anlage auf dem Chiemseehallendach in Höhe von 80 000 Euro sowie gut 154 000 Euro für Ortskanalisation und Wasserversorgung übrig geblieben, erklärte Geschäftsleiter Wagner dem Gemeinderat. Somit summierten sich die bisherigen und neuen Ausgabereste auf gut 2,4 Millionen Euro.
Zu den größten Einnahmequellen im Verwaltungshaushalt 2021 zählten unter anderem die Einkommenssteuerbeteiligung mit 1,1 Millionen, die Gewerbesteuer mit knapp 600 000 Euro sowie die Schlüsselzuweisungen von knapp 390 000 Euro. Letztere sind Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich zur Stärkung der Finanzkraft. Dabei spielen zum Beispiel Steuer- oder Umlagekraft sowie Einwohnerzahlen eine Rolle.
Die größten Ausgaben im Verwaltungshaushalt waren unter anderem die Kreisumlage 790 000 Euro, die Verwaltungsumlage mit 520 000 Euro und die Kinderhausumlage mit knapp 210 000 Euro. Beim Vermögenshaushalt zählten zu den größten Ausgaben die Erweiterung des Rathauses mit 600 000 Euro, die Dachsanierung Pavillon in Stadl mit gut 130 000 Euro sowie der Begegnungsplatz mit 121000 Euro, listet der Geschäftsleiter die Kosten auf.