Neues Domizil für Brandbekämpfer
Zweckbau und keine Almhütte: Was die Gemeinde Seeon-Seebruck für ihren Feuerwehrneubau plant
- VonGabi Raschschließen
Ab kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten am neuen Gerätehaus für die Feuerwehr Seeon beginnen. Jüngst hat der Gemeinderat die Fortführung der Planungen beschlossen - mit einigen Änderungen.
Seeon-Seebruck – Der Gemeinderat Seeon-Seebruck hat sich in der jüngsten Sitzung einstimmig darauf verständigt, die laufende Planung für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses der Feuerwehr Seeon fortzuführen. Ebenso bestätigte das Gremium: Die Kommune will die geschätzten Kosten für den Bau in Höhe von 3,7 Millionen Euro stemmen.
Erschließung ab Herbst
Die Erschließung des Geländes befindet sich bereits in Planung und soll voraussichtlich im kommenden Herbst umgesetzt werden. Ab dem Frühjahr sollen dann die Arbeiten beginnen.
Über den Neubau des Gerätehauses am Ortsrand von Seeon gegenüber den Tennisplätzen wird nicht erst seit gestern diskutiert.
Konkret wurden die Planungen im März vor drei Jahren, als der Gemeinderat auch die Grobkosten von rund drei Millionen Euro abgesegnet hatte. Ein Jahr später wurden dann stufenweise die Planungsleistungen an das Büro „Tiedtke+Behringer“ in Rosenheim vergeben. Nur wenige Wochen darauf hatte sich der Gemeinderat darauf verständigt, den Neubau wegen der Coronapandemie auf unbestimmte Zeit zu verschieben und nicht in den Finanzplan aufzunehmen.
Pläne werden in Details angepasst
Im Rathaus Seebruck wurde mit Vertretern der Feuerwehr und dem Architekten die aktuelle Planung vorgestellt. Einige Details passte man zudem noch an: Nach Angaben der Verwaltung sei sich die Runde darüber einig gewesen, dass über dem Haupteingang und an den Nebeneingängen Vordächer sinnvoll seien, um eine Unterstellmöglichkeit, beispielsweise während Lehrgangspausen oder während des Be- und Entladens von Fahrzeugen, zu gewähren.
Wie Architekt Peter Behringer mitteilte, habe man auf der Basis der Anforderungen der Feuerwehr einen klaren Baukörper geplant und dabei bewusst darauf verzichtet, dass es „zu ländlich“ werde. In dem zweigeschossigen Gebäude werden sich im Erdgeschoss die Funktions- und Umkleideräume befinden und im Obergeschoss ein Schulungs- und Jugendraum sowie eine kleine Küche.
Über der Fahrzeughalle mit Schlauchwaschanlage für alle drei Gemeindefeuerwehren befindet sich eine Lagerempore. Aufgrund des Gebäudetyps und der unterschiedlichen Nutzungsbereiche – darunter Fahrzeughalle, Technik- und Aufenthaltsräume – schlägt der Architekt eine Mischbauweise in Stahlbeton/Holzständerbau vor. Die Art und das Material müssten aber in der weiteren Werksplanung noch abgestimmt werden.
Bedenken der Gemeinderäte: Angst vor explodierenden Kosten
Gemeinderätin Martha Gruber (FW) beanstandete, dass das Gebäude über kein Vordach verfüge, und Michaela Losbichler (Grüne) hätte sich an der Fassade noch mehr Rot gewünscht. Alfred Fiedler (FW) fand das Gebäude gelungen: „Es soll ein Zweckbau und keine Almhütte werden. Ich finde es absolut stimmig“, sagte Fiedler. Josef Daxenberger (CSU) äußerte hingegen Bedenken, dass die ohnehin schon auf 3,7 Millionen Euro explodierten Kosten noch weiter steigen könnten. Er regte auch an, unbedingt eine Fotovoltaik-Anlage mit einzuplanen.
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Zum wiederholten Male forderte er zudem, im Zuge des Feuerwehrhausneubaus auch die Planung und Umsetzung eines Bau- und Wertstoffhofes auf dem Grundstück zu forcieren. Bürgermeister Martin Bartlweber (FW) erwiderte jedoch deutlich, dass die Finanzplanung bis 2025 keine konkreten Planungen eines Bau- und Wertstoffhofes beinhalte. „Jetzt bauen wir als Erstes das Feuerwehrhaus und dann das nächste.“