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Durchgangsverkehr passé: Seebruck „so ruhig wie lange nicht mehr“

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Von: Marina Birkhof

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Die Alzbrücke in Seebruck wurde bis auf die Pfeiler abgerissen und nun aufwendig saniert. © mb

Die Sanierung der maroden Alzbrücke in Seebruck entwickelt sich zum Publikumsmagnet. Inzwischen hat sich einiges getan an der Großbaustelle im Herzen Seebrucks. Vor allem der fehlende Durchgangsverkehr wirkt sich positiv auf die Chiemseegemeinde aus.

Seeon-Seebruck - Seit November hat sich die Alzbrücke in eine Baustelle verwandelt. Die Behelfsbrücke ermöglicht es Fußgängern und Radfahrern, die gegenüberliegende Seite der Alz zu erreichen. Der motorisierte Verkehr hingegen wird großflächig umgeleitet.

Baustelle wird in Seebruck „positiv wahrgenommen“

Über Komplikationen oder Irrfahrten ob der Umleitung ist dem Staatlichen Bauamt Traunstein nichts bekannt, wie Behördenleiter Christian Rehm auf Nachfrage von chiemgau24.de erklärt.

„Zur Verkehrssituation auf der Umleitungsstrecke liegen uns aktuell keine Daten oder Rückmeldungen vor. Da wir weder von den Verkehrsbehörden noch von der Polizei Meldungen über Zwischenfälle erhalten haben, gehen wir davon aus, dass sich bisher keine größeren Störungen ergeben haben. Unannehmlichkeiten durch etwas längere Fahrwege werden von den Leuten hingenommen.“

In Seebruck selbst werde die Baustelle „eher positiv wahrgenommen“ - da der Ort aufgrund des fehlenden Durchgangsverkehrs so ruhig wie schon lange nicht mehr sei und die Seepromenade dadurch attraktiver geworden sei.

Dies deckt sich mit der Aussage des Chiemseefischers Florian Kirchmeier, der gegenüber chiemgau24.de betonte, der Verkehrslärm dürfe gerne weg bleiben. Weder ihn noch seine Dauercamper direkt am Chiemsee und neben der Großbaustelle stören die Arbeiten.

Neue Pfeilerköpfe für die Brückenpfeiler

Die Abbrucharbeiten am Überbau der alten Brücke seien unter Einsatz des 650 Tonnen schweren Schwerlastkrans problemlos verlaufen. „Die verbliebenen Längsträger konnten ohne Zwischenfälle herausgehoben und entsorgt werden. Ein Großteil der Arbeiten wurde dabei von der vorgelagerten Schüttung aus erledigt. Dadurch wurde es möglich, dass der Kran nur zeitweise am Westufer vor dem Hotel Wassermann aufgestellt werden musste“, resümiert Rehm die vergangenen Wochen.

„Auch die Arbeiten an den Unterbauten der Brücke, die im Wesentlichen bestehen bleiben, schreiten voran. Anfang Juni wurden die letzten Mikropfähle zur Rückverankerung der Fundamente und Flügelwände der beiden Widerlager gebohrt“, fährt der Behördenleiter fort.

Seit letzter Woche werden nun die neuen Pfeilerköpfe auf die Pfeiler gesetzt. Parallel dazu werde am Westufer das neue Widerlager eingeschalt und bewehrt. Im Nachgang erfolge das gleiche Vorgehen für das Widerlager am Ostufer.

Bausubstanz der Unterbauten nach 90 Jahren noch gut erhalten

Die alte Alzbrücke ist inzwischen teilabgerissen und vom Ursprung ist nicht mehr viel übrig. Für den Laien ist derzeit nicht mehr viel von der alten Brücke zu sehen, außer die Pfeiler, die aus dem Wasser ragen. Inwiefern sich diese Teilsanierung von einem kompletten Neubau unterscheidet, kann Rehm erklären.

„Die Bausubstanz der Unterbauten ist auch nach 90 Jahren gut erhalten und eine aufwendige neue Gründung war daher nicht notwendig. Die Pfeiler werden lediglich instandgesetzt und mit einem neuen Pfeilerkopf versehen, um die Lasten des Neubaus abtragen zu können.“

Daher sprechen die Verantwortlichen des Staatlichen Bauamts auch „nur“ von einer Teilsanierung. Im Wesentlichen werden die alten Unterbauten ertüchtigt und ein neuer Überbau gebaut. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Herbst diesen Jahres ein Ende finden.

mb

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