Aus dem Gemeinderat
Neuer Plan für den Schulweg: So soll die Straße zum Landschulheim Marquartstein sicherer werden
- VonLudwig Flugschließen
Die Gemeinden Unterwössen und Marquartstein wollen gemeinsam eine Lösung schaffen. Dazu trafen sich die Bürgermeister samt Ratsgremien mit Fachplanern an der B305. Was dabei herauskam, erfahren Sie hier.
Unterwössen – Der Schulweg der Kinder und Jugendlichen aus Richtung Unterwössen nach Marquartstein und zum dortigen Landschulheim (LSH) an der Alten Dorfstraße soll bis zum Ende des Jahres sicherer werden. In zwei Bauabschnitten soll er am Ende des Jahres entlang der B 305 verlaufen, um unmittelbar am Beginn der Achenbrücke nach rechts, vorbei an der Turnhalle zum LSH zu führen.
Ortsbsichtigung an der Alten Dorfstraße
Im Vorfeld ihrer Gemeinderatssitzungen trafen sich Unterwössens Bürgermeister Ludwig Entfellner (CSU) und sein Marquartsteiner Amtskollege Andreas Scheck (BfM) mit Gemeinderätinnen und -räten aus Unterwössen und Marquartstein zur Ortsbesichtigung an der Einmündung der Alten Dorfstraße auf die B 305. Diplom-Ingenieur Stefan Lengefeld von der Planungsgruppe Straßer, Traunstein, erläuterte den am Elektrohaus angehefteten Plan.
Nach dem neuen Plan nehmen Kinder und Jugendlichen aus Richtung Unterwössen entweder ab der Unterwössner Kirche den Weg entlang des Wössner Bachs und durch den Wald bis zur Einmündung der Alten Dorfstraße an die B 305. Sie fahren weiter unmittelbar am linken Rand der Straße bis zur Achenbrücke. An der Achenbrücke ermöglicht ihnen eine noch zu bauende Verkehrsinsel die Querung der Bundesstraße. Auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite führt der dann befestigte Weg von der Bundesstraße weg an der Turnhalle vorbei zum Fußgängerüberweg des LSH.
Die Alternative für Jugendliche und Kinder ist es, vom Unterwössner Ortsausgang den Bürgersteig auf der rechten Fahrbahnseite Richtung Marquartstein zu nehmen. Er führt entlang der Altweger Wand und führt am Möbelhaus Kurfer vorbei. So kommen sie an den Kreuzungsbereich der Alten Dorfstraße. Sie unterqueren diese über eine neu zu schaffende Unterführung und finden direkt gegenüber in einen neu angelegten befestigten Weg zur bestehenden Unterführung unter der Bundesstraße hindurch. Der Weg führt dann weiter am linken Bundesstraßenrand, wie zuvor beschrieben. Im Einmündungsbereich bekommt die Alte Dorfstraße eine Verkehrsinsel.
Ein Uralt-Thema in den Ratsgremien
Für den Bürgermeister Entfellner ist die Anbindung zwischen den beiden Gemeinden Marquartstein und Unterwössen ein Uralt-Thema in den Gemeinderäten. Er verweist auf die Überlegungen zum Geh- und Radwegekonzept der Jahre 2018 bis 2020. Als sich die Ideen zu der jetzigen Lösung konkretisierten, entschlossen sich die Gemeinden Marquartstein und Unterwössen mit 32 000 Euro gemeinsam für die Planung in Vorleistung zu treten.
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Bürgermeister Scheck bewertet diese Lösung als „ein Zufallsergebnis“. Während der Erneuerung der Marquartsteiner Ortsdurchfahrt, der B 305, war die am Landschulheim vorbeiführende Alte Dorfstraße durch die Verkehrsumleitung stark belastet. Um den Schulwegverkehr aus diesem Bereich heraus zu lassen, fand sich in Zusammenarbeit der Verantwortlichen die Lösung, unmittelbar am südlichen Ende der Achenbrücke auf der B 305 einen Zugang und Weg vorbei an der Turnhalle zum Landschulheim anzulegen. Dieser Weg erwies sich als Schlüssel zur neuen Schulweg- und Radweglösung.
Lösung eines Jahre alten Problems
Zugleich ist es die Lösung eines Jahres alten Problems der Schulwegsicherheit. Scheck beschreibt: „Als ich vor acht Jahren ins Amt kam, fand ich sechs Ordner vor, gefüllt mit Ideen und Plänen, um einen sicheren LSH-Schulweg zu schaffen.“
Peter Maltan, Baudirektor im Staatlichen Bauamt Traunstein, freut sich, dass in diesem Fall die Gemeinden Unterwössen und Marquartstein mit ihren Ideen und auch ihrem Geld in Vorleistung gegangen sind. Weil das Bauamt anlässlich des Projektes nicht nur die Verkehrsinsel am Brückenausgang als Querungshilfe schaffen will, sondern die Straße dort insgesamt instand setzen möchte, sieht Maltan eine erneute Sperrung der Bundesstraße als unerlässlich.
B 305 wird erneut voll gesperrt
Für einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen – so schätzt Maltan – werde die Sperrung bestehen und der Verkehr über den Ortsteil Schleching-Raiten umgeleitet.
Die Ausführung liegt nun beim Staatlichen Bauamt Traunstein. Auf der Grundlage der Planungen der Firma Straßer sieht Maltan die Planungsphase abgeschlossen, die wasser- und umweltrechtlichen Verfahren sind eingeleitet. Derzeit laufen die Ausschreibungen der Arbeiten, dien vorausichtlich im September beginnen. Maltan hofft auf die Fertigstellung noch in diesem Jahr. Die Kosten werden auf eine Million Euro geschätzt.