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Schüler in Gefahr: Warum Tempo 30 in Inzell trotzdem nicht eingeführt wird

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Von: Helmut Wegscheider

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Die Bushaltestelle in der Gschwall ist laut Aussage der Anwohner vor allem in den Wintermonaten gefährlich, da die Beleuchtung nicht ausreichend und die erlaubte Geschwindigkeit für Fahrzeuge zu hoch ist..
Die Bushaltestelle in der Gschwall ist laut Aussage der Anwohner vor allem in den Wintermonaten gefährlich, da die Beleuchtung nicht ausreichend und die erlaubte Geschwindigkeit für Fahrzeuge zu hoch ist.. © Wegscheider

Das Thema Verkehrssicherheit an der Bushaltestelle beim Mitterweg in der Gschwall gestaltet sich nicht ganz einfach. Warum das Tempolimit an dieser Stelle in Inzell nicht nach unten korrigiert werden kann und welche Maßnahmen der Gemeinderat jetzt ergreift.

Inzell – Nicht ganz einfach gestalten sich die verkehrssichernden Maßnahmen beim Mitterweg in der Gschwall. Wegen der vielen Schüler, die morgens am Bushäusl auf den Transport zur Schule warten, hatte die CSU-Fraktion die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von Tempo 60 auf 30 im Bereich Mitterweg, Höhe in der Gschwall beantragt. Bei einer Verkehrsschau mit der Polizei, wurden verschiedene Szenarien besprochen. Im Anschluß wurde das Ergebnis dem Gemeinderat dargelegt,

Grundlage für Tempo 30 fehlt

Darin präsentiert sich der Mitterweg auf der ganzen Länge als gerade, breite Fahrbahn, ohne sichtbehindernde Bebauung. Für eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer fehlt aus diesen Gründen die Grundlage. Von der Polizei Ruhpolding werden die Schulkinder im Bereich Gschwall bei Gelegenheit auf das richtige Verhalten hinsichtlich der Sicherheit bei Haltestellen eingewiesen.

Zustimmung der Regierung erforderlich

Zur aktuellen Situation gab es auch eine Aussage der Verkehrsbehörde des Landratsamtes Traunstein. „Der fehlenden Bebauung und der Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 60 zu Folge, müsste der Bereich außerhalb geschlossener Ortschaften liegen. Eine weitere Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer ist somit keinesfalls möglich, auch nicht zeitlich begrenzt – zudem ist bereits ab einer Reduzierung auf Tempo 50 die Zustimmung der Regierung von Oberbayern erforderlich.

„Sicherungsbalken“ kein Verkehrszeichen nach StVO

Bezüglich eines „Sicherungsbalkens“ wird gebeten, die Polizei vorrangig um Rat zu bitten, da es sich dabei um kein Verkehrszeichen nach StVO handelt. Wir weisen darauf hin, dass es sich hierbei lediglich um eine Einschätzung unsererseits als Fachaufsichtsbehörde handelt. Für eine verkehrsrechtliche Anordnung samt Begründung ist die Gemeinde Inzell als örtliche Verkehrsbehörde selbst zuständig.“

Geschwindigkeitsmessung vor Ort

Bei einer Geschwindigkeitsmessung vor Ort sollte das Verhalten der Verkehrsteilnehmer überprüft werden. Eine genaue Auswertung gab es anschließend durch die Polizei. Der Anlass der Zählung war die Situation an der Bushaltestelle mit einer möglichen Gefährdung von wartenden Schulkindern durch zu schnell fahrende Fahrzeuge.

Tabelle belegt Geschwindigkeit der Fahrzeuge

Deshalb wurden die relevanten Zeiten von 7 Uhr bis 8 Uhr an Wochentagen in einer Tabelle zusammengefasst: Diese belegt, dass sich die überwiegende Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hält. Laut Einschätzung ist an dem betreffenden Streckenabschnitt eine weitere Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit rechtlich nicht möglich. Auch andere Maßnahmen, wie die vor Ort diskutierte Verlegung der Bushaltestelle, wäre nicht erforderlich.

Maßnahmender Gemeinde

Von der Gemeinde wurde das Bushalteschild verlegt, ein Warnbalken angebracht und eine Beleuchtung der Haltestelle in die Wege geleitet. „Ein guter ersten Schritt zur Verbesserung der Sicherheit der vielen Schulkinder“, findet Zweiter Bürgermeister Michael Lorenz. Seiner Meinung sollte zusätzlich die Bushaltestelle versetzt werden, um eventuelle Unfälle zu vermeiden.

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