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Im Ernstfall muss es schnell gehen: Feuerwehr Übersee trainiert Rettung vor dem eiskalten Tod

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Für die Bergung der im Eis eingebrochenen Person – hier eine Übungspuppe – wird ein schwimmfähiger Rettungsschlitten eingesetzt.
Für die Bergung der im Eis eingebrochenen Person – hier eine Übungspuppe – wird ein schwimmfähiger Rettungsschlitten eingesetzt. © Wolfgang Gasser

Zum Glück nur eine Übung: Feuerwehr Übersee trainiert mit realistischem Szenario.

Übersee – Nach dem milden Jahresbeginn werden die Tage und Nächte inzwischen wieder kälter, der Winter ist zurück und damit auch der Frost, der die heimischen Gewässer zufrieren lässt. Die oft noch sehr dünne Eisschicht auf den Teichen und Weihern birgt große Gefahren. Aktuelle Nachrichten warnen vor dem Betreten nicht freigegebener Flächen und berichten sogar bereits von tragischen Unglücken.

Im Notfall schnellstmöglich helfen

Um für mögliche Eisrettungs-Einsätze optimal vorbereitet zu sein und im Notfall schnellstmöglich helfen zu können, trainierten jetzt einige Mitglieder der Feuerwehr Übersee verschiedene Rettungstechniken an einem Weiher im Ortsgebiet.

„Wir haben dabei das erst im Herbst beschaffte ‚Sled‘ eingesetzt“, erklärte Erster Kommandant Rupert Kink (50) nach der Übung den OVB-Heimatzeitungen. „Das ist ein schwimmfähiger und somit auch für die Wasserrettung geeigneter Rettungsschlitten.“

In Neoprenanzügen zur Einbruchstelle

Genutzt wurden bei der Übung laut Kink auch viele standardmäßig auf den Feuerwehrfahrzeugen mitgeführte Gerätschaften, deren Handhabung bei diesem äußerst realistischen Szenario geübt wurde.

Angenommen wurde für diese Übung eine ins Eis eingebrochene erwachsene Person. Bei Ankunft am Unglücksort gingen sofort zwei Feuerwehrleute in Neoprenanzügen zum „Verunglückten“ vor, während die Einsatzkräfte an Land die Sicherung des Trupps übernahmen.

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Eine weitere Übung: Von Land aus wird der mit Leinen gesicherte Schlitten nach der Bergung wieder ans Ufer gezogen.
Eine weitere Übung: Von Land aus wird der mit Leinen gesicherte Schlitten nach der Bergung wieder ans Ufer gezogen. © Wolfgang Gasser www.chiemsee-fot

„Die eigentliche Rettung aus dem Wasser gestaltete sich dann durchaus schwierig“, so der Kommandant. „Wir mussten im Verlauf der Übung verschiedene Techniken probieren. Spineboard, Bandschlinge, Leitern und Leinen kamen zum Einsatz, um die Übungspuppe möglichst zügig und schonend aus dem eiskalten Wasser zu retten.“ Das brüchige Eis habe das Arbeiten erschwert, „brachte damit allerdings auch wichtige Erfahrungswerte für die freiwilligen Helfer“.

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Auch eine übers Eis gelegte Alu-Leiter kam zum Einsatz.
Auch eine übers Eis gelegte Alu-Leiter kam zum Einsatz. © Wolfgang Gasser www.chiemsee-fot

Die Handhabung der verschiedenen Rettungsmittel sowie deren Vor- und Nachteile wurden noch vor Ort diskutiert und alternative Möglichkeiten angesprochen. Bei künftigen Ausbildungen werde das Thema dann noch vertieft werden, um die gewonnenen Erkenntnisse an die Kameradinnen und Kameraden weiterzugeben, so das Fazit des Kommandanten.

Unbedingt die Warnungen beachten

Kink: „Im Ernstfall spielt der Faktor Zeit die wohl wichtigste Rolle. Eine sofortige Alarmierung der Rettungskräfte ist Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz.“

Dazu verwies der 50-Jährige – wie seine Kameraden ehrenamtlich im Feuerwehrdienst – auf die Notfall-Telefonnummer 112. Sein dringender Appell: „Unbedingt die Warnungen vor dem Betreten von Eisflächen beachten.“

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