Für Gemeinde Ruhpolding kommt Einzäunung nicht in Frage
Nach Vorfällen in Bergen: Verband fordert Wolfsentnahme - „Wir Almbauern sind sehr besorgt“
Die jüngsten Vorfälle in Bergen bereiten den Almbauern in Ruhpolding und den umliegenden Gemeinden große Sorgen.
Ruhpolding - Ein Problemwolf hat in Bergen mehrere Schafe gerissen und eine Ziege angefallen. Jüngst wurde in den sozialen Netzwerken auch ein Video veröffentlicht, das den Problemwolf beim Streifzug durch bewohnte Gebiete zeigt. Folglich blicken auch viele Nutztierhalter in Ruhpolding beunruhigt auf die nächste Weidesaison im Frühjahr.
Der Verband „Almbezirk Ruhpolding/Inzell/Siegsdorf“, der dem Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern (AVO) angeschlossen ist, fordert nun die Entnahme des Problemwolfs. „Wir Almbauern sind sehr besorgt und hoffen, dass sich solche Vorfälle in unserer Region nicht wiederholen. Mit der Forderung möchten wir uns aber auch mit der Gemeinde Bergen solidarisch zeigen“, betont Ludwig Böddecker, Vorstand des Verbands „Almbezirk Ruhpolding“.
Eine Einzäunung zum Schutz der Nutztiere kommt nur bedingt infrage. Schließlich gibt es in der Region zahlreiche Almbauern und eine weitläufige Zäunung würde den Fremdenverkehr sowie unsere weitläufige Naturlandschaft massiv beeinträchtigen. Mit über 650.000 Übernachtungen pro Jahr würde der Tourismus in Ruhpolding ebenso darunter leiden.
Auch Bürgermeister Justus Pfeifer sieht den Problemwolf als Risiko für die heimische Alm- und Nutztierwirtschaft: „Unsere Almbauern und Landwirte sollen unbeschwert ihrer Arbeit nachgehen können, ohne Angst um ihre Tiere haben zu müssen. Daher kann ich den Antrag der Forstberechtigten und Almbauern voll und ganz unterstützen.“ Inwiefern sich die Thematik um den Problemwolf für Bevölkerung, Alm- und Landwirtschaft entwickelt bleibt abzuwarten.
Pressemitteilung Gemeinde Ruhpolding