Lifte gesperrt
In Sachrang herrscht schon wieder reges Treiben auf der Piste - trotz Corona-Lockdown
- VonBarbara Forsterschließen
Schnee und Sonne locken Wintersportler in Massen nach Sachrang. Schon am Wochenende war der Ort quasi zugeparkt und Menschen tummelten sich auf den Skipisten - trotz gesperrter Lifts. Am Dienstag bot sich wieder dasselbe Bild. Und das mitten im Corona-Lockdown, wie ein Video zeigt.
Update 29. Dezember
Sachrang - Strahlender Sonnenschein, frischer Schnee! Eigentlich kann man es niemandem in der Region verdenken, wenn er das Wetter nutzt, um draußen zumindest Schlitten zu fahren. Diese Idee in Sachrang in die Tat umzusetzen, hatten am Dienstag (29. Dezember) viele. Und das mitten im Corona-Lockdown.
Die Gemeinde Aschau sieht die damit verbundene Parksituation mit Besorgnis und möchte die Situation in den Griff bekommen.
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Erstmeldung, 28. Dezember
Sachrang – Schnee und Sonne locken Wintersportler in Massen nach Sachrang. Geparkt wird nicht nur auf den dafür vorgesehenen Flächen– auch an Straßenrändern und teilweise auf Rettungszufahrten werden die Autos abgestellt, berichtet Simon Frank, Bürgermeister von Aschau. Der ist verärgert – und in Sorge.
Obwohl die Skilifte derzeit geschlossen sind, war am Sonntag so gut wie jeder freie Parkplatz in Sachrang (Gemeinde Aschau) belegt. Generell treibt die Verantwortlichen die Sorge um, ob sie an strahlenden Wintertagen einen corona-konformen Ablauf gewährleisten können.
Schärfere Sanktionen für Falschparker
Dass es die Leute speziell an Feiertagen nach Sachrang in die Berge zieht, ist die Gemeinde laut Frank gewöhnt: „Die Sachranger gehen damit gelassen um.“ Dass allerdings auch die Rettungswege blockiert werden wie beispielsweise im Ortsteil Berg, dafür zeigt der Rathauschef kein Verständnis: „Da werden wir hart durchgreifen.“ Diesbezüglich stünde er auch in Kontakt mit der Polizei Prien. Auch auf landwirtschaftlichen Flächen, wo das Parken eigentlich nicht erlaubt sei, habe Frank abgestellte Fahrzeuge gesichtet. Hin und wieder habe er sogar beobachtet, dass Zaunpfahle an Straßenrändern ausgerissen wurden. „Und das ist schon dreist“, findet er.
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Seitens der Polizeiinspektion hieß es auf Nachfrage, dass am Sonntag einige Parkverstöße geahndet worden seien. Wie viele es waren, konnten die Beamten allerdings nicht genau sagen. Am größten sei der Parkansturm um die Mittagszeit gewesen. „Um drei, halb vier ist das aber wieder abgeflacht“, so das Resümee. Nichtsdestotrotz sei die Parksituation im Großen und Ganzen kein Grund zur Beunruhigung gewesen. Hin und wieder gebe es eben „schwarze Schafe“, sagt der Bürgermeister. „Aber wir sind ein Tourismusort und freuen uns ja grundsätzlich über Zuspruch.“
Rappelvoll sei auch der Parkplatz des Skilifts Kaiserblick gewesen, berichtet der verantwortliche Skilift-Betreiber, dessen Name nicht genannt werden soll. Für den Parkplatz sei ein Hygiene-Konzept erstellt worden. Und an das hätten sich die Leute auch brav gehalten, lobt der Betreiber. Die Abstände und auch die Maskenpflicht seien beim Bezahlen an der Kasse eingehalten worden. Er und einige Mitarbeiter hätten die Parksituation überwacht, auch die Polizei sei vor Ort gewesen. Menschenansammlungen könne man bei einem guten Wetter nicht immer verhindern, so der Betreiber. „Aber wir begleiten und überwachen das. Das halte ich für positiv.“
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Auf dem Parkplatz des Skilifts Schweibern gab es keine Überwachung, denn dort gebe es nur Parkautomaten. Aber auch dort waren die Stellplätze „gut gefüllt“, sagt die Skilift-Betreiberin, die ebenfalls anonym bleiben möchte. Bei dem „Traumwetter“ am Sonntag sei der Ansturm aber nicht verwunderlich gewesen. „Die Familien zieht es nach draußen.“
Die Betreiberin schildert, dass der geschlossene Skilift zum Schlittenfahren benutzt wurde. Dort, wie sie anmerkt, sei es nicht immer geordnet zugegangen. „Das könnte viel geregelter ablaufen, wenn wir unsere Skilifte öffnen dürften“, bedauert sie. Zudem seien die Bügellifte jeweils nur für eine Person zugänglich. Somit könnten die Mindestabstände auch leichter eingehalten werden.
Ein Konzept ist in Planung
Zumindest was die angespannte Parksituation betrifft, will Simon Frank künftig Abhilfe schaffen: Im Gemeinderat habe man sich bereits Gedanken gemacht, denn schon im Herbst habe man gemerkt, dass der Besucherandrang immer größer werde. „Wir sind dabei ein Verkehrs- und Parkkonzept zu erstellen.“ Aber so etwas sei „natürlich nicht innerhalb von 14 Tagen“ abgewickelt, betont der Bürgermeister.
Zunächst einmal müsste eine Bestandsanalyse gemacht werden. Die Parkplatz-Thematik soll im Januar oder Februar nochmals aufgegriffen werden.