Der Verbraucher zahlt
Unabhängig bleiben: Wie die Gemeinde Aschau ihre Wasserversorgung sichert
- VonHeinrich Rehbergschließen
Wir brauchen es zum Waschen, zum Kochen und können damit sogar Energie erzeugen – Wasser. Die Gemeinde Aschau möchte in den kommenden Jahren weiterhin unabhängig in ihrer Wasserversorgung sein. In der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte der Aschauer Wassermeister Peter Graf welche Maßnahmen deswegen heuer getroffen werden.
Aschau – „Die Aschauer Wasserversorgung ist auch in den kommenden Jahren sichergestellt“, erklärte der Aschauer Wassermeister Peter Graf bei der Sitzung des Aschauer Gemeinderates. Zur dauerhaften Sicherstellung des Wasserangebotes baut die Gemeinde in nächster Zeit einen dritten Brunnen im Bereich von Haindorf. Das Wasser soll aus einer Tiefe von 23 Metern aus dem Untergrund gepumpt werden. Die Bauarbeiten übernimmt die Firma Hölscher Wasserbau, rund 140000 Euro sind für den Bau veranschlagt. Die Kosten werden von der Gemeinde über den Wasserpreis an die Verbraucher weitergegeben.
Gemeinde als Alleinversorger
Peter Graf wies auf den Weltwassertag hin und das Motto „Wert des Wassers“. Bürgermeister Simon Frank erklärte dazu, dass es für die Gemeinde Aschau auch in Zukunft unbedingt notwendig sei, das unverzichtbare Lebensmittel Trinkwasser in eigener Hand zu behalten und damit der Bevölkerung uneingeschränkten Zugang zu gutem und günstigem Wasser zu verschaffen und auf Dauer zu erhalten.
Rohrstrecken erneuert
Das Aschauer Wasserwerk hat im vergangenen Jahr 354000 Kubikmeter gefördert und in das Rohrnetz eingespeist. Der Verbrauch liegt im langjährigen Mittel. Das Rohrnetz ist an vielen Stellen an das Ende der Lebensdauer angekommen und muss Zug um Zug erneuert werden. Peter Graf und seine Männer haben im Vorjahr an mehreren Stellen im gesamten Gemeindebereich marode Rohrstrecken aus den letzten beiden Jahrhunderten ausgewechselt. 41 Einzelbaumaßnahmen führte das Wasserwerk durch, darunter auch die Neuverlegung der Strecke in Sachrang .
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Bei sechs Rohrbrüchen gingen im Vorjahr im Leitungsnetz über 31000 Kubikmeter Wasser verloren, das entspricht 8,8 Prozent der geförderten Menge. Dieser Verlust entspricht dem langjährigen Mittel. „Verluste müssen stets einkalkuliert werden“, so Peter Graf, „wenn ein Rohr irgendwo bricht, muss zunächst die genaue Leckstelle festgestellt werden, danach können die Reparaturarbeiten beginnen. Gerade bei kleinen Lecks auf langen Strecken kann es auch länger dauern, bis der Verlust festgestellt und das Leck lokalisiert wird. Erst dann können die Baumaßnahmen beginnen“.
Bau beginnt sobald es das Wetter zulässt
Die Wasserbausaison beginnt wieder, sobald der Bodenfrost Erdbauarbeiten in größerem Umfang zulässt. Verschiedene kleinere Reparaturarbeiten haben sich bereits wieder angesammelt; der Austausch von maroden Teilstrecken und Bedienelementen wird sofort wieder in Angriff genommen.
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Die Hauptaufgabe in diesem Jahr wird die Sanierung der beiden Trinkwasserbehälter in Kohlstatt und Schlechtenberg sein. Rund drei Millionen Euro sind für diese umfangreichen Sanierungsarbeiten vorgesehen. Schließlich müssen die bereits laufenden Maßnahmen zum Aschauer Wasserschutzgebiet weiter vorangetrieben und abgeschlossen werden.