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Rätsel um getötete Hanna (†23)

Heuballen und Mülltonnen: Akribische Suche nach entscheidendem Hinweis in Aschau

Die Mülltonnen am Ostende des Parkplatzes der Festhalle werden sorgfältig durchsucht.
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Die Mülltonnen am Ostende des Parkplatzes der Festhalle werden sorgfältig durchsucht.
  • Tim Niemeyer
    VonTim Niemeyer
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  • Markus Zwigl
    Markus Zwigl
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Seit 10 Uhr waren am Mittwoch (12. Oktober) zahlreiche Beamte der Soko „Club“ zusammen mit Unterstützungskräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Aschau im Einsatz. Ziel war es vor allem, das Handy und weitere persönliche Gegenstände von Hanna (†23) zu finden.

Aschau im Chiemgau - Neun Tage nach dem tragischen Tod von Hanna (†23) laufen die Ermittlungen in diesem Fall weiter auf Hochtouren. Am Mittwoch (12. Oktober) wurden aufgrund einer fallanalytischen Bewertung der vorliegenden Spuren und Erkenntnisse weitere Bereiche in Aschau durchkämmt.

Akribisch durchsuchten über 50 Ermittler unter anderem Mülltonnen am Ostende des Parkplatzes an der Festhalle, gegenüber des Nachtclubs „Eiskeller“. Andere Beamte durchforschten einige Büsche entlang der Mauer des Parkplatzes, sowie das Gestrüpp am Fuß des Schlosses. Auch Bereiche rund um den Bärbach - am Ende des Parkplatzes der Kampenwandbahn - gerieten in den Fokus der Ermittler. Selbst Heuballen wurden genau untersucht. Einige Bereiche waren am Mittwochnachmittag noch abgesperrt. Auch Taucher waren erneut in der Prien im Einsatz.

Der teilweise noch abgesperrte Parkplatz der Kampenwandbahn

Eine Sisyphusarbeit

Die Leiterin der Dienststelle der Polizeiinspektion Prien, Karin Walter, sagte gegenüber dem OVB am Parkplatz der Kampenwandbahn, dass die Kollegen, die teilweise aus Dachau hinzugezogen wurden, Sisyphusarbeit leisten.

„Ziel ist es, das Handy und weitere persönliche Gegenstände zu finden“, erklärte Alexander Huber, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, der ebenfalls vor Ort war, auf Anfrage von rosenheim24.de. Die Absuche soll auch am Donnerstag weitergehen. Jedes kleinste Detail könne den entscheidenden Hinweis auf einen möglichen Täter liefern. Deshalb steht auch am Parkplatz des Rathauses weiterhin das Infomobil der Kriminalpolizei, wo Anwohner und Zeugen über den Tatabend sprechen und Informationen weitergeben können.

Wieder „einiges gefunden“

Bereits am Mittwoch „wurde einiges gefunden“, so die weiteren Ausführungen von Huber. „Ob die Dinge relevant sind, wird erst die Zeit zeigen.“ Man müsse erst verifizieren, ob die Gegenstände mit Hanna in Zusammenhang stehen.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll bei der ersten Lagebesprechung an diesem Tag ein Beamter folgende Worte an die Einsatzgruppe gerichtet haben: „Versetzt euch in den Täter hinein. Wo werfe ich eine blutige Jacke hin, wenn ich nicht will, dass sie gefunden wird?“

Laut Huber spiele die Jacke von Hanna bei den aktuellen Suchmaßnahmen aber keine große Rolle. Schließlich sei diese bereits bei einer der ersten Absuchen gefunden worden. „Die Ermittlungen in Aschau konzentrieren sich auf Gegenstände, die noch nicht gefunden wurden“, betonte Huber und reagierte, angesprochen auf das vermeintliche Zitat, irritiert. „Da wird irgendwas aufgeschnappt, dann interpretiert man da etwas rein und gibt es weiter - ohne es zu hinterfragen“.

Offen ist allerdings, ob die vermeintliche Anspielung auf eine Jacke nicht in Bezug auf einen möglichen Täter getroffen wurde.

Handy noch immer im Fokus

Bei den Einsätzen zuvor konnte man bislang nur die Jacke und die Handtasche der Toten auffinden. Im Fokus steht seitdem das Handy von Hanna. Aber selbst der Einsatz von Helikopter und Recco-Boje brachte hier nicht den gewünschten Erfolg. Jetzt liegt die Hoffnung auch in der akribischen Absuche durch die zahlreichen Polizisten in Aschau.

Am Dienstag wurde bekannt, dass auch „Funkzellen und Handy-Ortung“ bei der Aufklärung helfen sollen. Die Polizei setzt dabei vor allem auf die Auswertung von Mobilfunk-Daten. „Wir nutzen natürlich alle technischen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen“, erklärte hierzu Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Heißt: Alle Personen, die mit ihrem Handy in der Tatnacht im und rund um den Nachtclub „Eiskeller“ unterwegs waren, könnten automatisch wichtige Hinweise für die Ermittlungen liefern.

Der „Eiskeller“, bei dem erneut gesucht wurde und die neue Absuchstelle, der Parkplatz der Kampenwandbahn

Hanna tot in der Prien gefunden

Hanna war Anfang Oktober (Nacht von 2. auf 3. Oktober) aus der Disco „Eiskeller“ nicht nach Hause gekommen und Stunden später von einem Passanten tot in der Prien entdeckt worden. Die Polizei geht weiterhin von einem Gewaltverbrechen aus.

Natürlich haben wir auch ein Unglücksgeschehen ständig auf dem Schirm, aber aufgrund der aktuellen Erkenntnisse und Ergebnisse unserer Experten, der Rechtsmediziner, steht ganz klar eine Gewalteinwirkung durch Dritte im Mittelpunkt der Untersuchungen“, erklärte hierzu Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Ende der vergangenen Woche.

nt und mz

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