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Sohn (14) von Heinz Winkler (†73) mit emotionalen Abschiedsworten: „Lieber Papa...“

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Von: Markus Zwigl

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Heinz Winkler, der Sternekoch aus Aschau im Chiemgau verstarb im Oktober 2022 überraschend im Alter von 73 Jahren
Heinz Winkler, der Sternekoch aus Aschau im Chiemgau verstarb im Oktober 2022 überraschend im Alter von 73 Jahren © Schneider-Press/Frank Rollitz

Am 28. Oktober starb Sternekoch Heinz Winkler (†73) völlig unerwartet. Seitdem kämpft seine Familie gegen den tiefen Schmerz und bereitet die große Trauerfeier am 21. November vor. Kurz vor der Beisetzung hat sein jüngster Sohn Constantin (14) eine Traueranzeige veröffentlicht.

Aschau im Chiemgau - Die Nachricht über den Tod von Spitzenkoch Heinz Winkler verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Winkler war an einem Freitagabend (28. Oktober) in Aschau im Chiemgau zusammengebrochen und wenig später im Rosenheimer Klinikum verstorben.

Der 73-Jährige sei nach kurzer schwerer Krankheit gestorben, hieß es am Tag danach auf der Homepage der „Residenz Heinz Winkler“. „Eine Legende der Kochkunst ist aus dem Leben getreten“, hieß es weiter.

Heinz Winkler: Sohn Constantin veröffentlicht emotionale Traueranzeige

Nachdem die Familie von Heinz Winkler einen ungewöhnlichen Weg, die Todesanzeige zu publizieren, wählte, würdigte nun auch Sohn Constantin (14) seinen geliebten Papa mit einer eigenen Todesanzeige, welche in der „Süddeutschen Zeitung“ veröffentlicht wurde.

Darin schreibt der Teenager, der auf einem Schwarzweißfoto Arm in Arm mit seinem berühmten Vater zu sehen ist: „Lieber Papa, dort, wo mein Leben in Deinen Armen begann, endete Deines in meinen Armen. Zurück bleibt der tiefe Schmerz, den ich nun für diese wahre Liebe ertragen muss. Wir vermissen sich so sehr. Ruhe im Licht und in Frieden bei Deinem Vater Gott im Himmel. In unendlicher Liebe Dein Sohn Constantin.“ Heinz Winkler (†73) wird am Dienstag (22. November) in Aschau im Chiemgau beigesetzt.

Der gebürtige Südtiroler Winkler hatte mehr als 20 Jahre lang mit Unterbrechungen drei Sterne. Seine Karriere begann er mit 14 Jahren nach Angaben der „Residenz Heinz Winkler“ im heimischen Bozen mit einer Kochlehre. Danach lernte er bei den Jahrhundertköchen Paul Bocuse und Eckart Witzigmann.

Später kochte Winkler als Nachfolger von Witzigmann im berühmten Restaurant „Tantris“ in München, das lange als Inbegriff von Haute Cuisine in Deutschland galt. Stars, die High Society und Feinschmecker gingen dort ein und aus. 1981 wurde der damals 31-Jährige als jüngster Koch mit drei Sternen vom Guide Michelin ausgezeichnet.

1991 eröffnete Winkler seine „Residenz“ in Aschau, ein Luxus-Hotel mit Spitzenküche. Dort kochte er auf Sterne-Niveau weiter - und erfreute weiterhin so manchen prominenten Gaumen. So ließ der zurückgetretene bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) 2007 sein Kabinett von Winkler zum Abschied bekochen.

Eckart Witzigmann sagte, der Tod von Winkler habe ihn sehr getroffen. Mit der „Residenz“ in Aschau habe Winkler etwas Großartiges geschaffen und sei Teil der Kochgeschichte in Deutschland geworden. „Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Mitarbeitern in Aschau und auch seinen Gästen. Die entstandene Lücke wird nur schwer zu schließen sein“, so Witzigmann.

Als „Klassizist der reinen Harmonielehre“ lobte ihn der Gastronomieführer Gault Millau 2007. Mit einem Menü in acht Gängen hatte Winkler damals 19 von 20 Punkten von den wegen ihrer strengen Urteile gefürchteten Fachleuten bekommen. „Er macht im Prinzip nichts anderes als die anderen,­ er macht es nur sehr viel besser und so wenig Aufhebens darum wie keiner“, urteilten diese damals.

Neben Koch-Sternen trug Winkler auch weitere Auszeichnungen: Als erster Küchenchef erhielt er nach Angaben der „Residenz Heinz Winkler“ das Bundesverdienstkreuz. 2006 wurde er außerdem zum „Hotelier des Jahres“ gekürt. Auch eine Rose wurde nach ihm benannt - eine weitere Gemeinsamkeit mit Eckart Witzigmann. 

mz/dpa

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