Frasdorf: Helferkreis lässt Ternopil nicht im Stich
Die Arbeit des Helferkreises für die Diözese Ternopil/Ukraine geht trotz der Corona-Einschränkungen weiter. Die Vorsitzende des Vereins, Katharina Schmid, informierte die Mitglieder bei einem Treffen über die Entwicklungen des letzten Jahres.
Von Heinrich Rehberg
Frasdorf– Schwerpunkt waren die Vorbereitungen zum Besuch des Seminaristen-Chores sowie den Planungen für die 20-Jahr-Feier des Vereins.
Grenzen waren plötzlich dicht
Drei Bischöfe aus der Ukraine sollten in der Greimhartinger Kirche eine Bischofsmesse zelebrieren. Anschließend war eine große Jubiläumsfeier im nahen Gemeindehaus geplant. Corona machte die Planungen wenige Tage vor der Umsetzung zunichte. „Gerade noch rechtzeitig konnten wir im Einvernehmen mit dem Bischof sowohl den Chorbesuch als auch unsere Feier absagen. Einen Tag später waren die Grenzen dicht.“
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Doch neben den ausgefallenen Veranstaltungen blieb der Verein im Chiemgau und in der westlichen Ukraine aktiv: Zur Renovierung des Frauenhauses in Lwiw/Lemberg steuerte der Helferkreis eine Spende von 1 000 Euro bei, die Frauengemeinschaft von Greimharting beteiligte sich ebenfalls mit einer Spende von 400 Euro. Zur Sammlung der Milch der Kleinbauern im Raum Ternopil ist inzwischen ein weiterer Milchtank notwendig. Dieser soll in der Ukraine gekauft werden. Die Kosten dafür in Höhe von 2 000 Euro übernimmt der Helferkreis.
Kaum mehr Spenden
Durch ein stark geschrumpftes Spendenaufkommen und den Wegfall der Einnahmen durch Pilger ist die finanzielle Situation in den anderen Diözesen der Westukraine sehr angespannt. Der Rat von Pfarrer Volodymyr Firman, dem Ökonom der Erzeparchie ist bei den Diözesen sehr gefragt, da es die grundsätzlichen finanziellen Probleme in der Diözese Ternopil nicht gibt und er den Kollegen erklären soll, wie er es schafft, allen finanziellen Verpflichtungen, Gehaltszahlungen und Gebäudeerhalt nachzukommen.
Pfarrei garantiert Grundeinkommen
Pfarrer Firman stellt die Finanzen dadurch sicher, dass jeder Priester seine eigene Pfarrei oder eine Kaplanstelle bekommt, die das Grundeinkommen für ihn und seine Familie sichert. Die von den Priestern geleisteten Dienste in der Diözese Ternopil sind zum größten Teil ehrenamtlich, daher entstehen für die Diözesanverwaltung auch keine hohen Kosten. Andere Diözesen stellen für die verschiedenen Tätigkeiten Leute fest an, die sie dann auch bezahlen müssen.
Pfarrer Vasyl Shafran plant in den kommenden Monaten ein Projekt, bei dem er die Menschen dazu anhalten möchte, schnell wachsenden Bäumen als Energiewald zu setzen. Sie hätten damit nach kurzer Zeit Brennholz oder Hackschnitzel und könnten damit den Verbrauch von Erdgas und Strom deutlich reduzieren. „Dieses Energiewald-Projekt wäre für unseren Verein förderfähig“