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Landrat hat Entscheidung gefällt

Nach zwei tödlichen Unfällen: Kommt nun Tempo 70 am Frasdorfer Sportparkplatz?

Einfahrt Sportparkplatz Frasdorf
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Die Einfahrt zum Frasdorfer Sportplatz ist eine Gefahrenzone.
  • Katharina Koppetsch
    VonKatharina Koppetsch
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Die Gemeinde Frasdorf möchte seit 2018 eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Kilometer pro Stunde auf der Höhe der Ausfahrt zum Sportparkplatz. Der Grund: Dort ereigneten sich zwei tödliche Unfälle. Jetzt hat Landrat Otto Lederer eine Entscheidung gefällt.

Frasdorf - Schnurgerade verläuft die Staatsstraße auf Höhe der Ausfahrt zum Sportparkparkplatz im Gemeindebereich Frasdorf - auf den ersten Blick sieht es nach einer vermeintlich übersichtlichen Fahrbahnführung aus. Doch bereits zwei Menschen kamen dort seit 2018 ums Leben - zwei weitere Unfälle gingen zum Glück glimpflicher aus. Deswegen setzte sich die Frasdorfer Verwaltung bereits seit dem ersten schweren Unfall für eine Geschwindigkeitsreduzierung von den erlaubten 100 km/h auf 70 km/h und einem Überholverbot ein. Nun hat Rosenheims Landrat Otto Lederer eine Entscheidung getroffen. Die Geschwindigkeitsreduzierung wird kommen, das Überholverbot nicht.

Im Frühjahr ist ein Motorradfahrer an der Ausfahrt zum Sportparkplatz zwischen Frasdorf und Aschau bei einem Unfall verstorben.

Unterstützung von Klaus Stöttner und einer Arbeitsgruppe

„Das war eine riesige Erleichterung. Mir ist ein Stein vorm Herzen gefallen“, sagt Bürgermeister Daniel Mair (CSU) dem OVB. Mair setzt sich seit Jahren, wie bereits seine Vorgängerin, für eine Geschwindigkeitsbegrenzung und ein Überholverkehr ein. Hilfe bekam Mair von Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner (CSU). Bereits vor zwei Jahren kam es zu einem Ortstermin mit Polizei, Verkehrsbehörde, Straßenbauamt und Bürgermeister um die Situation zu erörtern.

„Ich war damals der Auffassung, dass die besondere Situation der ‚Quasi-Kreuzung‘ zum Sportplatz und Parkplatz auch einer besonderen Betrachtung bedürfe“, sagt Stöttner dem OVB. Eine Arbeitsgruppe für Mobilität und Verkehr (AGMV), die aus Gemeindebürgern besteht, setzte sich ebenfalls für eine Umgestaltung des „Brennpunktes Sportplatz“ ein. Doch trotz aller Bemühungen hat die Verkehrsbehörde damals gegen eine Geschwindigkeitsbeschränkung gestimmt.

Was war im Februar passiert?

Mit dem Unfall tödlichen Unfall Ende Februar nahm die Diskussion über eine Geschwindigkeitsbeschränkung und einem Überholverbot wieder Fahrt auf.  Ein 47-jähriger Rosenheimer fuhr damals mit seinem Motorrad von Aschau Richtung Frasdorf. Ein 32-jähriger Rosenheimer fuhr mit seinem Auto in entgegengesetzter Richtung und wollte nach links Richtung Sportplatz abbiegen. „Dabei übersah er den entgegenkommenden Motorradfahrer, und es kam zum Zusammenstoß. Der Motorradfahrer erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb“, hieß es in der Pressemitteilung der Polizei.

Bei einem Unfall in Frasdorf im Februar 2022 verstarb ein 47-jähriger Motorradfahrer aus Rosenheim.

Nach dem tödlichen Unfall wendet sich Mair erneut mit seinem dringlichen Anliegen an Landrat Otto Lederer. Im Landratsamt wurde es seit März geprüft, Stellungnahmen von der Polizei und dem Straßenbauamt mussten eingeholt werden. Nach einem „vierjährigen Kampf“ und „massivem Schriftverkehr“, so Mair, hat sich nun der Landrat Lederer für eine Geschwindigkeitsreduzierung eingesetzt. „Ich bin traurig, dass es erst zwei Tote gebraucht hat, um zu dieser Entscheidung zu kommen“, sagt der Bürgermeister.

Landrat Otto Lederer beschließt 70km/h

Doch warum dauerte es so lange, bis eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt wurde? „Wie Sie wissen, haben sich die Gemeinde Frasdorf, das Staatliche Bauamt als Straßenbaulastträger, die Polizei und das Landratsamt als Verkehrsbehörde intensiv mit dem Geschehen auf der Staatsstraße 2093 auseinandergesetzt“, sagt Landrat Otto Lederer. Es seien verschiedene Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen worden, die von der Gemeinde Frasdorf auch umgesetzt wurden. „Leider hat sich der von uns allen gewünschte Erfolg nicht eingestellt. Die Beschränkung auf 70 Stundenkilometer im Bereich des Frasdorfer Sportplatzes ist daher eine notwendige Konsequenz.“

Warum kein Überholverbot?

Warum das Landratsamt Rosenheim kein Überholverbot durchsetzt, dazu äußerte sich Landrat Otto Lederer nicht. „Natürlich wäre es schön, zusätzlich ein Überholverbot zu haben“, sagt Mair. Die Entscheidung des Landrats, nur die Geschwindigkeit auf dem Streckenabschnitt zu senken, sehe Mair aber als „Erfolg“. Und auch MdL Klaus Stöttner ist mit dem Ausgang zufrieden: „Ich bin sehr dankbar, dass Landrat Otto Lederer hier persönlich entschieden hat, dass hier ein erstes Zeichen der Verbesserung gesetzt werden muss.“

Noch gelten auf dem rund 500 Meter von Frasdorf entfernten Abschnitt 100 Kilometer pro Stunde. Mair hofft aber, dass die 70er-Begrenzung noch im Dezember angebracht wird. „Derzeit wird eine verkehrsrechtliche Anordnung ausgearbeitet und dann folgen die Schilder.“

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