Dorfleben zerstört, Landschaft zerstört
Zum Planentwurf des Gewerbegebiets „Frasdorfer Anger“:
Frasdorf hat beim geplanten Projekt des Café Miedl und beim Gewerbegebiet „Frasdorfer Anger“ hinsichtlich Flächenverbrauch jegliches Maß und Ziel verloren. Im aktuell vorliegenden Planentwurf, der noch bis Freitag, 21. Februar, in der Gemeinde ausliegt, wird leider nur die „Sahneseite“ des Projekts dargestellt.
Nicht ausreichend beschrieben und dargestellt wird die Zerstörung wertvoller landwirtschaftlicher Grünflächen für die Zufahrtsstraße und die zugehörigen Parkplätze des geplanten „Dorfcafés“ und Gewerbegebiets.
Jeder, der schon einmal im Café am Irschenberg war, kann sich in etwa vorstellen, was auf Frasdorf im Hinblick auf Luft-, Lärm- und Verkehrsbelastung zukommt, wenn das geplante Bauvorhaben mit Zufahrt südlich der Tankstelle und des zukünftigen Autobahnzubringerkreisels realisiert wird.
Anstatt Ausgleichsflächen zum Schutz der Anwohner zu schaffen, wird zusätzlich Frasdorfs Blick auf das Bergpanorama aufgrund der speziellen Lage des Cafés verbaut und dadurch das Landschaftsbild verschandelt und unwiederbringlich zerstört.
Ziel einer Gemeinde sollte es sein, eine sparsame Flächennutzung zu realisieren. Beispiele zeigen, dass neue Gewerbegebiete in der Regel nicht wirtschaftlicher sind als eine kluge und nachhaltige Dorfentwicklung.
Dörfer wachsen nach außen und sterben nach innen. Deshalb sollte man den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Frasdorfer Anger“ im Sinne der Dorfentwicklung „Frasdorf 2030“ und der von der Landesregierung sogenannten „Flächensparoffensive“ neu überdenken.
Deshalb am Schluss noch ein Appell an alle an der Genehmigung Beteiligten: „Es gehört zu den vorrangigen Aufgaben von Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts (…) kennzeichnende Orts- und Landschaftsbilder zu schonen und zu erhalten.“ Sagt die bayerische Verfassung, Artikel 141.
Dirk Köberle
Frasdorf