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Taucher suchen in der Prien nach verschollenem Handy und Spuren

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Von: Markus Zwigl, Rosi Gantner, Felix Graf

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Der schreckliche Tod von Hanna treibt die Menschen in der Region um.
Der schreckliche Tod von Hanna treibt die Menschen in der Region um. © Collage/picture alliance/dpa | Uwe Lein/Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Auch drei Tage nach dem schrecklichen Tod von Hanna gibt es in der Region kein anderes Thema. Die Trauer ist riesig, die Anteilnahme groß. Hanna hinterlässt eine große Lücke in Aschau. Allerdings sind auch viele Fragen weiterhin ungeklärt.

Update, 14.32 Uhr - Taucher suchen in der Prien nach Handy und Spuren

Polizeitaucher haben am Donnerstagvormittag (6. Oktober) damit begonnen, die Prien in Aschau im Chiemgau nach Spuren abzusuchen. Die Taucher sind an einzelnen, tiefer gelegenen Abschnitten der Prien im Einsatz, bewegen sich von Aschau in Richtung Kaltenbach (Prien).

Weiterhin suchen die Ermittler vor allem nach der Jacke, der Tasche und dem Handy der 23-Jährigen. Derzeit liegt der Fokus der Polizei darauf, den Zeitraum zwischen Montagnacht 2.30 und dem Auffinden der jungen Frau um 14.30 Uhr zu rekonstruieren.

Update, 12.15 Uhr - Taucher suchen Fluss ab

Am Donnerstag (6. Oktober) hat die Polizei begonnen, mit Tauchern den Fluss Prien abzusuchen. In dem Gewässer war die Leiche von Hanna gefunden worden war. Gegen 10.30 Uhr wurde in Aschau im Chiemgau mit der Suche nach Hinweisen begonnen, so ein Polizeisprecher.

Update, 11.13 Uhr - Kulturtermine in Aschau abgesagt - Fahnen auf Halbmast

Aufgrund der schrecklichen Tat, die sich in Aschau ereignet hat, hat sich die Kulturbühne Aschau e.V. entschieden, alle Veranstaltungen am kommenden Wochenende 7. und 8. Oktober abzusagen. Allein das Familienprogramm, das Figurentheater Stephanie Hattenkofer am 9.10. mit “Die Fidelgrille und der Maulwurf”, wird wie geplant stattfinden. Indes sind am Rathaus in Aschau die Fahnen auf Halbmast gesetzt.

Die Trauer Heimatgemeinde von Hanna ist groß. In Aschau sind am Rathaus die Fahnen auf Halbmast gesetzt.
Die Trauer in der Heimatgemeinde von Hanna ist groß. In Aschau sind am Rathaus die Fahnen auf Halbmast gesetzt. © Heinrich Rehberg

Hanna (†23) tot in Prien gefunden: Was geschah nach dem Club-Besuch?

Aschau im Chiemgau - Was geschah in der Nacht von Sonntag auf Montag? Diese Fragen stellen sich derzeit nicht nur die 40 Ermittler der Soko „Club“. Hanna W. hatte mit Freunden im Eiskeller gefeiert, bevor sie gegen 2.30 Uhr den Club alleine verließ. Das beweisen offenbar Videoaufnahmen am Ausgang der Diskothek. Dort stand nach rund zwei Monaten Veranstaltungspause ab 22 Uhr die „Season Opening“-Party auf dem Programm. 

Im Laufe des Abends hatte ein Fotograf die 23-Jährige noch fotografiert. Das Bild wurde den Beamten für den Zeugenaufruf zur Verfügung gestellt. Ihr Blick geht Richtung Boden, die linke Hand ist leicht geballt. Danach verliert sich die Spur von Hanna.

Bericht: Bekannte wollten Hanna nach Hause bringen

Laut einem Bericht der Bild-Zeitung vermuten die Ermittler, dass Hanna nach Hause laufen wollte - ihr Elternhaus ist nur wenige Gehminuten vom Nachtclub entfernt. Zuvor hätten Bekannte noch angeboten, sie nach Hause zu begleiten, ein anderer habe sie abholen wollen. Doch Hanna war nicht mehr da.

Fest steht, dass Hanna in der Nacht durch Gewalteinwirkung starb. Die Studentin wurde am nächsten Tag etwa zehn Kilometer entfernt von Aschau in der Prien in Kaltenbach gefunden. Der Fundort scheint aber nicht der Tatort zu sein, davon gehen derzeit auch die Ermittler aus. In Aschau liegt der Fluss, in dem sie später gefunden wurde, jedoch in entgegengesetzter Richtung von ihrem Heimweg. Hatte der Täter ihr etwa bereits vor dem Club aufgelauert?

So lief die Suche nach Hanna

Mit Hochdruck durchkämmten in den vergangenen Tagen zahlreiche Beamte das Gebiet. Auch Suchhunde waren entlang der Prien unterwegs, Drohnen wurden eingesetzt - auf der Suche nach Hinweisen und der schwarzen Lederjacke und der gleichfarbigen Handtasche von Hanna.

Am Donnerstag oder Freitag sollen auch Taucher in der Prien eingesetzt werden. Wer Bilder oder Videos vom Sonntagabend im „Eiskeller“ oder im Umfeld gemacht hat, wird gebeten, diese über den Link medienupload-portal02.polizei.bayern.de der Polizei zur Verfügung zu stellen. Es wurde zudem ein spezielles Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800/5565101 bei der Kriminalpolizei in Rosenheim eingerichtet.

Die Spur von Hanna W. verliert sich in Aschau im Club „Eiskeller“. Fundort war in der Prien auf Höhe Kaltenbach.
Die Spur von Hanna W. verliert sich in Aschau im Club „Eiskeller“. Fundort war in der Prien auf Höhe Kaltenbach. © Verena Klinger

Auch Club-Mitarbeiter geschockt

Am Mittwochabend wandte sich auch der „Eiskeller“ auf Instagram via Story an die Öffentlichkeit. „Mit großem Entsetzen haben wir die Ereignisse der vergangenen Tage wahrgenommen. Gerade in einer solch schweren Situation gilt der Zusammenhalt und die aufrichtige Anteilnahme der Familie, den Angehörigen und Freunden.“

Der Club stehe in engem Austausch mit der Polizei „um bestmöglich zur schnellen und lückenlosen Aufklärung der Tat beitragen zu können.“ Der „Eiskeller“ stehe für Zusammenhalt, Solidarität und Gemeinschaft.

„Eine sehr tragische Geschichte“

Um die aktuellen Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen und den Behörden volle Aufmerksamkeit widmen zu können, verzichte der Club am kommenden Wochenende auf Party und bleibe geschlossen. „Eine sehr tragische Geschichte“, zeigte sich Clubinhaber Markus Wunderlich bereits am Mittwoch gegenüber ovb-online.de erschüttert. Zumal Hanna ein gern gesehener Gast war und viele Kontakte hier pflegte. Am Tag ihres Todes wollte sie eigentlich wieder zum Studium nach Rumänien fliegen, heißt es aus Aschau.

Die gesamte Gemeinde steht unter Schock, ist fassungslos. Auf Facebook wandte sich auch das Rathaus an die Mitbürger. „Die jüngsten Nachrichten über den Tod unserer Mitbürgerin Hanna vom 3. Oktober machen uns alle fassungslos. Unsere Anteilnahme gilt vor allem der trauernden Familie“, heißt es. Im Rathaus wurde eine Kondolenz-Ecke eingerichtet. Das Kondolenzbuch ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses im Foyer zu finden, Montag bis Freitag 8-12 Uhr und Donnerstag zusätzlich 14-18 Uhr.

mz

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