Projekt-Seminar des Ludwig-Thoma-Gymnasiums
Priener Abiturienten führen Zehntklässler durch Ausstellung in Regensburg
- VonElisabeth Kirchnerschließen
Statt Führungen auf der Herreninsel, im Rahmen der diesjährigen Bayerischen Landesausstellung Götterdämmerung II, zu geben, fuhren die Absolventen des Projekt-Seminars Geschichte mit Zehntklässlern des Ludwig-Thoma-Gymnasiums Prien nach Regensburg.
Prien – Coronabedingt wurde die Ausstellung nach Regensburg verlegt, was das P-Seminar vor Herausforderungen stellte. Seminarleiter Andreas Hauptmann sagte, es habe seine Schüler angespornt, sich tiefer in die Themen einzuarbeiten, um sich auf die Führung der Mitschüler durch die bayerische Landesausstellung samt Stadtrallye und Schnitzeljagd durch die Regensburger Altstadt vorzubereiten. Er habe nur die Fahrt organisiert.
Schüler sind begeistert
Die Zehntklässler in Prien bestätigten bei einem Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen, dass es ein toller Tag war. Eva Linner (16) fand den Ausstellungsbesuch: „Cool und witzig, ansprechend, weil digital.“ Für die Klassengemeinschaft sei es „wichtig, mal wieder etwas gemeinsam zu unternehmen.“ Leonhard Plank und Xaver Schwarz bestätigen dies. Es war „auch so locker gestaltet,“ sagt der 16-jährige Schwarz. „Wir wurden nirgends durchgescheucht.“ Paulina Huy fand es ansprechend, weil es „von Schülern für Schüler“ war.
Die Rolle der Adligen im Ersten Weltkrieg
Die P-Seminarler sagen unisono, es habe großen Spaß gemacht. Lena Kemna berichtet: „Wir haben uns in vier Gruppen mit den Themenbereichen „Frauenleben – Frauenfreiheit“, „Herrscher und Beherrschte“, „Die Rolle der Frau in der Monarchie – Marie, Königin beider Sizilien“ und „Wittelsbacher Zeitenwende“ aufgeteilt.“ Es ging unter anderem um die Lebensgeschichten einzelner Adeliger, wie die der Kaiserin Sisi und ihrer Geschwister oder der Familie des Prinzregenten Luitpolds. Wie hatten sich die Adeligen während des Ersten Weltkriegs zu verhalten? Warum kam es zu den Revolutionen, die die Zeit der Monarchien beendeten?
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Raphaela Winkler und Nicola Weiser interessieren sich für Geschichte. Daher lag die P-Seminarwahl auf der Hand. Sofia Riffel reizte neben dem historischen Bezug der regionale Aspekt. Mit dem neuen Ausstellungsort kam „eine unsichere, anstrengende, aber eben auch besondere Note“ hinzu. Ulli Brenner würdigt das Engagement von Dr. Linda Brüggemann, die „uns als wissenschaftliche Mitkuratorin der Ausstellung stets zur Seite stand und auf die wir zählen konnten.“ Seminarleiter Hauptmann gibt das Lob namens des Haus der Geschichte an die Schüler zurück. Er habe von den Fachleuten nur Positives vernommen. So viel Engagement und Begeisterung hätten die Abiturienten in ihre Aufgaben gesteckt, das erlebe man nicht oft, fasst er das Feedback zusammen. Nach der ersten Ausstellung auf Herrenchiemsee vor zehn Jahren, kann man nur sagen: Aller guten Dinge sind drei, das Führungspersonal stünde bereit.