Reinerlös geht an die Ukraine-Hilfe
Brotzeit am Tisch, Musik über den Bildschirm: Priener Starkbierfest findet online statt
- VonAnton Hötzelspergerschließen
Viele Leute halfen zusammen, um möglichst viel Spendengelder zusammen zu bekommen. Wegen des Ukrainekrieges sah die Blasmusik Prien heuer vom Politiker-Derblecken ab, stattdessen gibt es Geld für die Flüchtlinge.
Prien – Vergangenes Jahr verhinderte die Corona-Pandemie das beliebte Starkbierfest der Priener Blaskapelle, heuer verzichtete man wegen des Ukraine-Kriegs auf ein Politiker-Derblecken. Stattdessen griffen die Musikanten mit Hilfe des Fördervereins auf das bewährte Rezept vom vergangenen Jahr zurück. Sie spielten am Samstagabend zünftig online auf und lieferten die Brotzeit ins Haus. Das kam bei den Prienern wieder gut an.
„Auch heuer würden wir lieber zusammen mit unserer Jugendblaskapelle das Starkbierfest im König-Ludwig-Saal live feiern. Aber mit Brotzeit, Bier und Blasmusik hoffen wir, Euch auch Zuhause einen schönen Abend bereiten zu können“ – so begrüßte die Priener Blaskapelle die Besucher auf ihrer Internetseite, wo der Link zum Online-Konzert zu finden war.
Brotzeitplatten und Gulaschsuppen
Stefan Hackenberg als Vorsitzender des Blasmusikvereins und Michael Anner junior als Vorsitzender des Fördervereins erfuhren dabei vielfachen Zuspruch. Insgesamt wurden 93 Brotzeitplatten und zwölf Gulaschen-Suppen in kulinarischer Paket-Form tagsüber in der Küche des König-Ludwig-Saales hergerichtet und auch an die Bestell-Adressen ausgefahren. Die Beiden erzählen: „Auch wenn es Corona vielleicht zugelassen hätte, aber der aktuelle und bedrückende Ukraine-Krieg passt nicht zu einer Blasmusik-Gaudi mit Politiker- und Leute-Derblecken“. Damit aber was Gemeinsames gemacht werden kann, entschied man sich kurzfristig, eine Bestell-Aktion wie im Vorjahr zu starten. Der Reinerlös kommt der Priener Ukrainehilfe zugute.
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Die ausgelieferten Brotzeiten mit Schnapserl, Wurst, Gulasch-Suppe, Brezen und Laiberl sowie mit Dunklem Bockbier waren dann beste Grundlage für den Starkbier-Abend mit Live-Radio auf dem You-Tube-Kanal der Priener Blaskapelle namens „Starkbier-Welle Prien“. Unter diesem Link kann das Konzert immer noch angesehen werden. Für die Brotzeiten hatte zweiter Musik-Vorstand Sebastian Bauer die passenden Brotzeitteller aus Holz gefräst.
Gemeinde verzichtet auf die Saalmiete
Da die Priener Blasmusikanten den Reinerlös der Brotzeit-Liefer-Aktion der Priener Ukraine-Hilfe zugute kommen lassen, kamen die Lieferanten der regionalen Erzeugnisse der Musikkapelle preislich stark entgegen. Auch Bürgermeister Andreas Friedrich von der Gemeinde Prien verzichtete auf eine Gebühr für die Küchenbenützung beim König-Ludwig-Saal, damit eine möglichst hohe Summe für die Ukraine-Hilfe zustande kommt. Die endgültige Höhe der Summe, die an den Helferkreis übergeben werden kann, ergibt sich erst in einigen Tagen, da mit der Auslieferung auch eine zusätzliche Spendenaktion verbunden wurde.
Darüber hinaus nutzten die Veranstalter mit dem Liefer-Service die gute Gelegenheit, um auf den Förderverein und eine Mitgliedschaft bei einem Jahresbeitrag von 15 Euro aufmerksam zu machen. Nähere Informationen gibt es beim Vorsitzenden Michael Anner junior per E-Mail an info@blaskapelle-prien.de.
Zwei weitere Konzerte stehen an
Um die Aktion durchzuführen, waren fast alle aktiven Blasmusikanten und Vorstands-Mitglieder des Fördervereins im Einsatz. Deren Engagement wird auch bei den nächsten beiden Terminen der Priener Blaskapelle wieder zu sehen und zu spüren sein. Diese finden am Ostermontag, 18. April, ab 10.30 Uhr das traditionelle Osterkonzert der Prien Marketing GmbH im König-Ludwig-Saal bei freiem Eintritt und am Sonntag, 1. Mai, die musikalische Umrahmung beim Maibaumaufstellen am Priener Marktplatz.