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Paralympics-Siegerin Anna Schaffelhuber trainiert mit Jugendlichen in Gstadt

Die Teilnehmer und Mitarbeiter des Grenzenlos-Campsvon Paralympic-Siegerin Anna Schaffelhuber (Mitte, im Rollstuhl) freuten sich über den Besuch der Schirmherrin, Ministerin Kerstin Schreyer (Mitte, gelbes Kleid). kirchner

„Ungehindert durchs Leben“ ist das Credo von Paralympics-Siegerin Anna Schaffelhuber. Ihr sportliches Wissen und ihre Begeisterung gibt sie weiter in ihrem Grenzenlos-Camp. Jetzt hat sie am Irmengardhof in Mitterndorf ihre Zelte aufgeschlagen.

Gstadt – „It’s my life – ungehindert durchs Leben“, so lautet das Motto von Anna Schaffelhuber, Paralympics-Siegerin und Weltmeisterin im Monoskibobfahrer. Und genau das will die 26-Jährige mit ihrem Herzensprojekt, einem Grenzenlos-Camp an Jugendliche mit und ohne Behinderung weitergeben. Dabei geht es darum, gemeinsam in Workshops und beim Sport über sich hinauszuwachsen, sich auszutauschen, und das Ganze in einem Film festzuhalten – kein Wunder, dass die 24 Plätze auf dem Irmengardhof der Björn Schulz Stiftung in Mitterndorf bei Gstadt begehrt waren.

Die Jugendlichen sprudeln nur so vor Begeisterung, als die bayerische Familien-, Sozial- und Arbeitsministerin Kerstin Schreyer, die die Schirmherrschaft übernommen hatte, zu Besuch kam. „Mir hat einfach alles Spaß gemacht“, sagt etwa der 16-jährige Felipe aus Prien. Er sitzt im Rollstuhl und nahm zusammen mit seiner Schwester am Camp teil.

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+++„Am besten war das Segelfliegen“, findet Charline (15 Jahre) aus Kirchheim an der Teck. Der ein Jahr jüngere Nico aus München stimmt zu. „Wir durften alle selbst fliegen“, ergänzt er. Der 14-jährigen Merle vom Bodensee hat das Kajakfahren besonders gefallen.

„Ein Mädchen ist zum ersten Mal mit dem Fahrrad gefahren“, das hat Wolfgang Berchtold, Geschäftsführer bei „eo ipso“, einer der beteiligten Sponsorenfirmen, beeindruckt. Das mag viele verwundern, aber oft fehlt Behinderten der Mut, sich aufs Rad zu setzen.

Und genau darum ging es bei dem Grenzenlos-Camp, steht es doch dafür, voneinander zu lernen, gemeinsam Sport zu machen, viel auszuprobieren und das Selbstbewusstsein zu stärken. Anna Schaffelhuber sieht es pragmatisch: „Wir haben eine ganze Menge richtig gemacht.“ Das Camp war nämlich eine Premiere, und doch fand es sofort regen Zuspruch.

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So großen, dass schließlich die 24 Teilnehmer ausgelost werden mussten. Die strahlenden Gesichter der Teilnehmer zeigen, wie viel Freude am grenzenlosen Miteinander sie hatten.

Auch Ministerin Schreyer war mehr als angetan. Sie freue sich über die Zusammenarbeit, und dass „Jugendliche mit und ohne Behinderung sich austauschen, gemeinsam Sport treiben und auch noch einen Film über die Woche drehen“, sei „sicher eine bereichernde Erfahrung“.

Die Paralympics-Goldmedaillengewinnerin Anna Schaffelhuber erklärte, sie wolle mit ihrem Projekt die Jugendlichen stärken – und dies sei mit den Themen Sport, Medien und Persönlichkeit zu schaffen. Auch, wenn sie selbst, wegen des eigenen Trainings nicht immer dabei sein konnte, war sie zumindest täglich per Videobotschaft dabei. Nun freue sie sich umso mehr, die Camp-Teilnehmer persönlich kennenzulernen.

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Michael Kaltenecker von „y.e.s. Marketing“, das das Konzept umgesetzt und sich vor Ort um alles gekümmert hatte, lobte das Projekt. Anna habe eine Vorbildfunktion für alle Jugendlichen, mit oder ohne Behinderung. Die gemeinsame Woche habe allen sichtlich viel Spaß gemacht. Sport heiße „probiere doch aus“, Persönlichkeit stehe für „mach dich stark“ und Medien für „entdecke deine Möglichkeiten.“ Sei es der Segelfliegertag in Mühldorf, der Tag am See oder der Mediatationstag – immer stand das gemeinsame Erleben im Mittelpunkt und die Behinderung war kein Hindernis.

Vom Besuch der vielen Gäste, der Ministerin, Sponsoren und Gastgebern vom Irmengardhof ließen sich die Kleingruppen im Videoraum nicht stören, schließlich wollten sie bis zum Abend ihren Film fertig haben, der am Abholtag auch ihren Familien gezeigt werden sollte.

„Behinderung ist gar nicht aufgefallen“

„Im kommenden Jahr wollen wir das Grenzenlos-Camp wieder anbieten“, verspricht Kaltenecker. Sein und Schaffelhubers Dank galt Schirmherrin Schreyer für die Unterstützung, den zahlreichen Sponsoren für deren Engagement – „Sie alle waren mit viel Inhalt, Ideen und Emotionen dabei“ – und den Gastgebern vom Irmengardhof.

Das barrierefreie Nachsorge- und Erholungshaus für Familien mit schwerst- und unheilbar kranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen habe nicht nur eine perfekte Ausstattung, sondern auch eine perfekte Ausgangslage für die vielen Aktivitäten. Es sei gelungen, das Miteinander von Jugendlichen mit und ohne Behinderung zu fördern. „Wir haben uns gegenseitig geholfen, die Behinderung ist gar nicht aufgefallen“, sagt etwa die 15-jährige Charlene.

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