Nachruf
Leidenschaft für Familie, Natur und Bienen: Grassau trauert um Alfons Baumgartner
- VonTamara Ederschließen
Mit Alfons Baumgartner, der im Alter von 78 Jahren unerwartet verstarb, verliert Grassau eine herausragende Persönlichkeit, die sich für den Erhalt der bayrischen Kultur, für Natur- und Landschaftsschutz sowie für den Bauernstand zeitlebens einsetzte.
Grassau – Jahrzehnte lang engagierte er sich in verschiedenen Vereinen und vertrat die Bayernpartei im Kreistag. Seine besondere Leidenschaft galt der Imkerei. Für sein ehrenamtliches Engagement erhielt er mehrere Auszeichnungen.
Wie wichtig ihm seine Heimat war, zeigt sein politisches Engagement. Bereits 1966 wurde der Elektroingenieur Baumgartner Kreisvorsitzender der Bayernpartei. Sechs Jahre später, 1972, vertrat er die Bayernpartei im Grassauer Marktgemeinderat. 1984 wurde Baumgartner in den Kreistag gewählt und dort Fraktionsvorsitzender bis 2020. Für dieses Engagement wurde ihm 2021 von Landrat Siegfried Walch die Landkreismedaille in Gold verliehen. Auf sein Bestreben hin gelang es zudem, die Bayernpartei in Grassau 2019 wieder neu zu gründen und damit die lange Tradition dieser Partei in der Gemeinde fortzuführen.
Imkerei lag ihm am Herzen
Besonders am Herzen lag ihm der Erhalt der Natur. So engagierte sich Baumgarten im Bund Naturschutz und war dort Ehrenvorsitzender. Den Grassauer Imkerverein leitete er 18 Jahre lang. 2019 wurde er dort zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Eine besondere Freude war es für ihn, dass 2018 das Bienenschauhaus eingeweiht werden konnte und somit der Nachwuchs noch näher an das Thema Imkerei herangeführt wird. Viele Jahre stellte er das Leben der Bienen Kindergartenkindern und Schulklassen bei sich zuhause vor und weckte durch seine besondere Art bei den Kindern Interesse für die Natur und für die Insekten. Ihm ist es auch zu verdanken, dass die Leonhardi-Kapelle in Weiher restauriert wurde. Feierlich wurde die Kapelle 2001 eingeweiht und ist nach wie vor Ziel des traditionellen Leonhardi-Ritts.
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Vertreten war Baumgartner zudem im Soldaten- und Kriegerverein wie auch im Trachtenverein. Christliche Werte und Nächstenliebe prägten sein Leben. So war Baumgartner Mitglied der katholischen Landvolkbewegung, wie auch in der „Blauen Bruderschaft“. Im Mittelpunkt stand stets die Familie, seine Ehefrau Christl, seine Töchter und Enkelkinder.
Über die Grassauer Gemeinde hinaus war Baumgartner sehr beliebt. Seine freundliche, offene und empathische Art, sein kameradschaftlicher Umgang werden fehlen. Der Seelengottesdienst mit anschließender Beerdigung ist am Donnerstag, 16. Februar, um 14 Uhr in der Pfarrkirche Grassau.
/AN