Nachhaltige Verpackung in Prien: Steuerungsgruppe „Fairtrade“ setzt auf Mehrweggläser
Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Wort. Davon sind die Verantwortlichen der Priener Steuerungsgruppe Fairtrade überzeugt und haben eine Initiative mit Mehrweggläsern gestartet. Mit diesen soll ein Zeichen gegen den Verpackungswahn und die damit verbundenen Müllberge gesetzt werden.
Von Silvia Mischi
Prien– Dass das Umweltbewusstsein Schritt für Schritt umsetzbar und in den Köpfen der Bürger erst verankert werden muss, ist für die Initiatoren der Steuerungsgruppe Fairtrade ein Prozess. Einen weiteren Baustein dafür gab es nun mit Mehrweggläsern. „Nicht irgendwelche“, wie die Leiterin der Steuerungsgruppe Angela Kind gegenüber unserer Zeitung erklärt.
Mit der Übergabe der Gläser soll ein Zeichen gegen den Verpackungswahn und die damit verbundenen Müllberge gesetzt werden, denn schließlich ist Prien eine Fairtrade-Kommune. Mehrfachnutzung laute die Devise bei Verpackungen. Denn: Die Gläser kommen in Geschäften zum Einsatz. Dort können die ersten 60 Gläser, eine Spende von PrienPartner-Vorsitzendem, Dr. Herbert Reuther, erworben werden und für Lose-Produkte in verschiedenen Läden genutzt werden. Nudeln, Reis oder Kaffee gibt es mittlerweile in zahlreichen Geschäften nicht mehr nur abgepackt und hier kommen Mehrweggläser zum Einsatz. Auch für Fleisch und Wurst gibt es in vielen Filialen mittlerweile Boxen, um die Umverpackungen zu reduzieren.
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Ein Alltagstipp von Angela Kind dabei: „Wer sich einen Speiseplan für die Woche erstellt und gezielt einkauft, der kann sowohl Geld, als auch Müll und Produkte, die schlecht werden sparen.“
Im Fair-Weltladen wurden die Gläser sogleich an Vertreter von „Verbraucherstellen“ übergeben. Werner Waap vom gleichnamigen Naturalien-Laden, Julia Kollmannsberger vom Regional Markt, und Monika Schwarzenböck von Edeka Kaltschmid nahmen sie entgegen und werden sie in ihren Verkaufsalltag einbinden. „Nicht nur jeder Einzelne kann und muss etwas tun, auch die Geschäfte und Gastronomiebertiebe sind gefordert“, so Kind. Sie ist Ideengeberin, Initiatorin mit den sechs Aktiven der Steuerungsgruppe treibende Kraft seit drei Jahren hinter Fairtrade in Prien. Die Gemeinde steht ebenfalls dahinter. Faitrade sei dabei nicht nur auf internationale Produkte ausgelegt. „Im Gegenteil wir unterstützen stark die regionalen Waren, beispielsweise durch die Direktvermarkter“, erläutert Kind. Neben dem Fakt weniger Müll zu produzieren, ist ein weiterer Baustein die Natur von Müll zu befreien. So gibt es seit einigen Jahren wieder die Aktion „Ramadama“. Kind ist überdies ein Verfechter eines „Kaffees zum Sitzen und Genießen“. „Der moderne Coffee to Go ist eine Ressourcenverschwendung“, kritisiert sie. Zugleich würde man durch das genussvolle Trinken auch seinen Alltag entschleunigen“, findet die Leiterin der Steuerungsgruppe.
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Ein Ziel für die kommenden Jahre ist für die Steuerungsgruppe, eine Fairtrade-Schule wie es sie schon in Bad Endorf gibt, zu bekommen. Die Kampagne „Fairtrade-Schools“ unterstützt Schulen dabei, den fairen Handel nachhaltig in allen wesentlichen Schulstrukturen zu verankern und stößt einen Prozess für ein erstes oder verstärktes Engagement für den fairen Handel an. Dabei wirkt die Kampagne nicht nur an Schulen, sondern durch das vielfältige Aktions- und Vernetzungsangebot werden auch die Lebensbereiche außerhalb von Schulen angesprochen.