Landtagspräsidentin Ilse Aigner spricht in der Kursana Residenz Prien über Generationengerechtigkeit

Landtagspräsidentin Ilse Aigner folgte der Einladung vom Initiator und Koordinator der Reihen „Reden über Politik“ und „Reden über das Leben“ und Bewohner der Kursana Residenz Prien, Professor Helmut Neunzert. Besonders am Herzen lag Aigner bei dieser Veranstaltung das Thema Generationengerechtigkeit.
Prien – Landtagspräsidentin Ilse Aigner sprach am gestrigen Nachmittag in der Reihe „Reden über Politik“ in der Kursana Residenz Prien. Nicht nur Bewohner sowie Angehörige waren zahlreich gekommen, auch rund 20 Priener Bürger des Seniorenprogramms nahmen an der Veranstaltung teil. Aigner räumte zu Beginn ein, dass sie trotz der vielen Veranstaltungen die sie besuche, nicht allzu oft in eine Seniorenresidenz komme. Jedoch habe sie die „saloppe“ Anfrage von Bewohner Professor Helmut Neunzert, dem Initiator und Koordinator der Reihen „Reden über Politik“ und „Reden über das Leben“ sowie die Möglichkeit der gemeinsamen Diskussion bewogen, die Einladung anzunehmen. Aigner sprach in ihrer Rede einige für Senioren besonders wichtige Themen wie die Corona- und Energiepolitik sowie die Klimaproteste, an. Dabei zog sich das Thema Generationenkonflikt wie ein roter Faden durch den Nachmittag. Die Einschränkungen der Corona-Schutzmaßnahmen waren für die Senioren gravierend. Die Landtagspräsidentin räumte rückblickend ein, dass man dabei auch über die Stränge geschlagen habe, aber nicht immer der einzelne Betroffene das Entscheidende gewesen sei, sondern dass immer zu bedenken war, dass es eine dritte Person hätte treffen können.
„Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“
Auf die Nachfrage, ob die politisch Verantwortlichen denn das große Thema „Freiheit gegen Sicherheit für Senioren“ mal diskutierten, sagt Aigner: „Nicht mal, eigentlich in jeder Sitzung!“ Man habe in jeder Sitzung überlegt, kann man das den Menschen zumuten. Ein weiteres Thema war die aktuelle Energiepolitik und die Klimaproteste. Ein Kritikpunkt der Senioren war dabei der Slogan der „Fridays-for-Future“-Aktivisten, „Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ und der Vorwurf an deren Umgang mit den Energieressourcen in der Vergangenheit. Aigner hielt den pauschalen Vorwurf an die ältere Generation nicht für gerechtfertigt. Der Landtagspräsidentin war das Thema Generationengerechtigkeit sowie die Erbschaftssteuer besonders wichtig. Für Eigenheimbesitzer sei es schwierig ihr schwer erarbeitetes, bereits versteuertes Haus der nächsten Generation zu übergeben, insbesondere, wenn sie mehrere Kinder haben.

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Eine Frage aus dem Kreis der Senioren betraf in der Diskussionsrunde den Personalmangel in der Pflege und welche Rolle dabei die Finanzierung der Pflegeausbildung, unter anderem durch die von den Pflegebedürftigen selbst zu zahlenden Pflegeberufeumlage, spiele oder das fehlende BAföG für Auszubildende in der Pflege. Aigner wies auf den grundsätzlichen Fachkräftemangel und die immer wichtiger werdende Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland hin. Sie kritisierte, dass diese häufig an der Ausstellung von Visa scheitere. Weitere Gäste waren der bayerische Landtagsabgeordnete von Rosenheim-Ost, Klaus Stöttner sowie Priens Bürgermeister Andreas Friedrich und sein Stellvertreter Michael Anner. re