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Kampf gegen das Hochwasser

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3180 Kinder und Jugendliche müssen wieder in die Schule, der PTG-Chef muss gehen und 200 Feuerwehrmänner müssen gegen das Hochwasser kämpfen. Die Monate Oktober und September haben in Prien einige Schlagzeilen produziert.

Die Chiemgau-Zeitung erinnert in der fünften Folge unseres Jahresrückblicks daran.

September

Priens erstes Sozialkaufhaus eröffnet: Drei Jahre war die Arbeiterwohlfahrt auf der Suche nach bezahlbaren und zentral gelegenen Räumen, bis sie in der Geigelsteinstraße fündig wurde. Bürger mit schmalem Geldbeutel bekommen dort dreimal in der Woche sehr gut erhaltene Kleidung, Spielsachen, Bücher, Bettwäsche, Geschirr und einiges mehr. Wer entsprechende Bescheinigungen vorlegen kann erhält auf die ohnehin günstige Ware 50 Prozent Preisnachlass.

Ferienende für 3180 Kinder und Jugendliche: Statistisch gesehen kommt auf drei Einwohner Priens ein Schüler. Die Stellung der Marktgemeinde als zentraler Schulstandort wird zum Schuljahresbeginn einmal mehr deutlich. An den sieben Priener Schulen enden für 3180 Kinder und Jugendliche die Ferien. Die meisten (971) gehen als Ludwig-Thoma-Gymnasium, an den beiden Realschulen drücken zusammen 737 Mädchen und Buben die Schulbank. Die Freie Waldorfschule besuchen 618, die Franziska-Hager-Mittelschule 450, die Grundschule (mit Außenstelle Wildenwart) 288 und das Förderzentrum 116 Kinder. Zwei Bildungseinrichtungen bekommen neue Konrektoren: An der staatlichen Chiemsee-Realschule vertritt Michael Morgott künftig Leiterin Kerstin Haferkorn, an der Grundschule Sigrid Hübl Rektorin Elisabeth Neuert-Kaiser.

Fischen wird der Weg Prien-aufwärts geebnet: Das Wasserwirtschaftsamt beginnt mit einer Großbaumaßnahme, die sich bis weit ins Jahr 2015 hineinziehen wird und eine Million Euro kosten soll. Zwischen Friedhofsteg und Westernach werden die sogenannten Abstürze - von Menschenhand gemachte Hindernisse, die verhindern, dass sich ein Fluss durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten zu tief in sein Bett gräbt - zurückgebaut und durch flachere Barrieren aus großen Steinquadern ersetzt. Dadurch können Fische künftig leichter Prien-aufwärts schwimmen. Im Rahmen der Arbeiten sollen 15000 Tonnen Steine verbaut werden - einige auch nahe des Friedhofstegs, um dort den Damm zu erhöhen. Beim Hochwasser 2013 war der Wildbach dort fast über die Ufer getreten. Weil die Prien im fraglichen Bereich an einer Seite bebaut und an der anderen von einem Steilufer begrenzt wird, muss für die Arbeiten eine 600 Meter lange Kiesstraße im Flussbett angelegt werden.

Entlastung für Kanäle in Stock: Für zusammen 1,9 Millionen Euro wollen der Markt Prien und der Abwasser- und Umweltverband (AUV) Chiemsee als Betreiber des Ringkanals die Abflusskapazitäten für Abwässer und Regenwasser in Stock deutlich verbessern. Mit dem symbolischen Spatenstich beginnen der Bau eines Pumpwerks an der Osternacher Straße gegenüber der Irmingardklinik und die Verlegung eines neuen Kanals unter der Fahrbahn zwischen der Kreuzung Stocker Spinne und diesem Pumpwerk. Das alte Pumpenhäuschen beim Prienavera war bei Starkregen und Hochwasser absolut überlastet. Derzeit ruhen die Arbeiten. Im Laufe des Jahres 2015 soll vom neuen Pumpenhaus eine über einen Kilometer lange Verbindung unter der Osternacher Straße bis zum Anschluss an den Ringkanal am Hechtweg verlegt werden.

Oktober

Kehrtwende bei Kursaalküche: In nichtöffentlicher Sitzung verwirft der Marktgemeinderat aus Kostengründen den Plan, am großen Kursaal anzubauen, um Platz für eine neue Küche und ein Stuhllager zu schaffen. Im jetzigen Stuhllager schimmelt es, die Küche genügt gastronomischen Anforderungen schon länger nicht mehr. Stattdessen wird im Innern für 150 000 Euro umgebaut. Die Arbeiten laufen inzwischen, werden sich aber wohl noch bis in den April hinziehen.

Sprachrohr für junge Leute: Ein halbes Jahr nach dem Marktgemeinderat für die Erwachsenen wird auch der Jugendrat neu gewählt. Dieses Gremium von 14- bis 21-Jährigen vertritt gegenüber der Kommunalpolitik die Interessen ihrer Altersgruppe. Neun junge Leute aus Prien und Umgebung stellen sich für dieses Ehrenamt zur Verfügung. Ganz oben auf der Wunschliste steht ein neuer Skaterplatz im Sportpark, für den die Marktgemeinde schon das nötige Geld reserviert hat.

Seelsorgeteam will "Kirche leben": Vier Männer und drei Frauen gehören zum neuen Seelsorgeteam des katholischen Pfarrverbands, fünf der sieben Seelsorger sind neu hier. "Kirche leben" gibt der neue Pfarrer Klaus Hofstetter (46) als Motto aus. Der gebürtige Vaterstettener, der Jugenddiözesanpfarrer und zuletzt in Rom tätig war, wird unterstützt von den beiden Kaplänen Stefan Leitenbacher und Joshy Vadakkekara, Pastoralreferentin Edith Heindl sowie den Gemeindereferenten Cornelia Gaiser, Ursula Stacheder und Werner Hofmann. Von Prien aus wird ab sofort auch der Pfarrverband Bad Endorf betreut und die Pfarrgemeinde Bernau verwaltet.

200 Feuerwehrmänner im Dauereinsatz: Es regnet viel und lang. Am frühen Morgen des 23. Oktober tritt der Reitbach über die Ufer, aber das ist nur der Anfang eines langen Tages für die Rettungskräfte. Verstärkt von vielen Feuerwehren aus der Region kämpfen die Priener Floriansjünger mit Pumpen und Sandsäcken gegen die Wassermassen. Kritisch wird die Lage vor allem für die Menschen, die im Bereich rund um die Alte Bernauer Straße wohnen. Das Regenrückhaltebecken in Trautersdorf läuft über, die Wiesen unterhalb füllen sich zusehends mit Wasser. Zahlreiche Keller laufen voll. In Stock sind die alten Kanäle hoffnungslos überlastet, die Brühe staut sich in die Häuser zurück, das Prienavera muss vorübergehend schließen. Auch hier kommen viele Pumpen zum Einsatz. Am Nachmittag lässt der Regen nach und die Lage entspannt sich langsam wieder. Regierung und Landratsamt sagen Unterstützung zur Verbesserung des Hochwasserschutzes zu.

Bertram Vogel nicht mehr PTG-Chef: Der Markt Prien und der Geschäftsführer seiner Tochtergesellschaft, der Priener Tourismus GmbH (PTG) gehen ab sofort getrennte Wege. Die Trennung erfolgt "in gegenseitigem Einvernehmen", lassen beide Seiten verlauten und halten sich zu den Hintergründen bedeckt. Marktgemeinderat Martin Aufenanger, Patentanwalt, Jurist, Diplomingenieur und Mediator, wird kommissarisch mit der Geschäftsführung der PTG betraut. Ein fraktionsübergreifendes Kompetenzteam soll Vorschläge zur strukturellen Neuausrichtung der PTG erarbeiten.

Freie Fahrt in der Alten Rathausstraße: Die Hauptverkehrssstraße war noch einmal für knapp drei Wochen ortseinwärts halbseitig gesperrt. Nach der Verlegung neuer Wasserleitungen im Frühjahr musste die Fahrbahn noch endgültig neu asphaltiert werden. Insgesamt wurden auf der gut 400 Meter langen Trasse 400 000 Euro verbaut.

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