Entscheidung gefallen
Gemeinderat Seeon-Seebruck diskutiert über Abstützmauer bei der Alzbrücke
- VonGabi Raschschließen
Der Gemeinderat Seeon-Seebruck hat über den Bau einer Abstützmauer entlang des Hotels Wassermanns, am westlichen Anschlusspunkt der Alzbrücke, abgestimmt. Sepp Daxenberger (CSU) sprach sich für eine Einbindung der Bürger aus.
Seeon-Seebruck – Eine Abstützmauer soll nach der Sanierung der Alzbrücke in Seebruck den westlichen Anschlusspunkt auf der gesamten Länge des Hotels Wassermann begleiten. Darauf verständigte sich der Seeon-Seebrucker Gemeinderat am Montag in einer öffentlichen Sitzung im Seebrucker Rathaus. Der gegen die Stimme von Sepp Daxenberger (CSU) getroffenen Entscheidung ging eine längere Debatte voraus. Während sich die große Mehrheit für eine Mauer als Abgrenzung zum Hotel Wassermann aussprach, forderte Daxenberger, die Bürger in die Entscheidung mit einzubinden: „Wir sollten erst mit den Bürgern diskutieren. Mir geht eine aktive Bürgerbeteiligung ab“, erklärte der CSU Gemeinderat.
Ortsheimatpfleger Hans Fenzl sieht dörflichen Charakter gefährdet
Sein Fraktionskollege Franz Wörndl schlug vor, den Seebruckern Einblick in die Planung der Gestaltung des Anschlusspunktes im Bereich des Jakob-Weyerer-Platzes und Hotel Wassermann zu geben. „Wir können ja trotz unseres Beschlusses den Bürgern die Planung noch mal zeigen. Vielleicht kommt was raus, was wir noch nicht wissen“, räumte Wörndl ein. Die Gestaltung des westlichen Brückenabschlusses stößt auch beim Ortsheimatpfleger Hans Fenzl auf Kritik. „Mir geht es um den Erhalt des dörflichen Charakters. Für mich sieht die Mauer wie eine Gefängnis- oder Hochwassermauer aus“, sagte er. Für ihn stelle sich zudem die Frage: „Wie sehen die anderen Brückenabschlüsse aus?“ Fenzl fordert eine einheitliche Gestaltung.
Gemeinde beteiligt sich an Kosten
Das Angebot, die Bürger mit ins Boot zu nehmen, würde den Zeitrahmen sprengen. Die Zeit werde knapp, zumal die Gestaltung des westlichen Anschlusspunktes im Zuge der Brückensanierung mitgemacht werden solle. Man möchte, nach der im Dezember geplanten Wiedereröffnung der Brücke, eine weitere Baustelle, verbunden mit einer erneuten Brückensperrung, vermeiden. Wie Bürgermeister Martin Bartlweber (FW) erklärte, habe sich die Gemeinde mit dem Staatlichen Bauamt Traunstein verständigt, die Treppe auf der Seeseite und die Betonmauer im Zuge der Brückensanierung mit umzusetzen. Bartlweber teilte mit, dass sich die Gemeinde mit einem Obolus an den Kosten für die Mauer beteilige. Diese könnten mit bis zu 60 Prozent gefördert werden.
Entscheidung nicht auf lange Bank schieben
Angelika Wolfertstetter (Grüne) und Clemens Kronast (FW) warnten, die Entscheidung auf die lange Bank zu schieben. „Wir haben keine Zeit für eine Bürgerbeteiligung, weil die Brückensanierung zum Abschluss gebracht werden muss“, sagte die Grünen-Gemeinderätin. Auch Kronast plädierte dafür, die Anschlussarbeiten auf der Westseite in einem Aufwasch mitzumachen. Martha Gruber (FW) sagte: „Ich bin froh, dass das Projekt jetzt noch umgesetzt wird. Ich bin für eine Mauer, alles andere wäre schwierig“. Die Idee, statt einer Mauer eine Hecke zu pflanzen, sehen zweiter Bürgermeister Norbert Maier (FW) und Andreas Niedermaier (FW) aus Platzgründen problematisch. „Wir sollten uns Gedanken machen, wie man die Mauer gestalten könnte“, schlug der Bürgermeisterstellvertreter vor. Das Gemeindeoberhaupt erklärte: „Man sollte optisch noch was machen.“ „Ich finde die Mauer stimmig“, fand Peter Stocker (FW). Durch eine Mauer erfahre der Blick auf das Anwesen Hotel Wassermann eine Aufwertung, weil dahinter die parkenden Autos verschwinden, meinte die dritte Bürgermeisterin Dr. Christine Kosanovic.
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Laut einer Visualisierung soll die Abstützmauer mit einem abgesetzten Geländer 1,10 Meter hoch werden. Dass über die Optik der Betonmauer noch diskutiert werden solle, darüber war sich das Gremium einig. Durch die klare Empfehlung einer Mauer kann jetzt das Staatliche Bauamt Traunstein konkret weiter planen. MG