Neuen Leiter ins Amt eingeführt
Grassauer Bauhof-Chef geht nach 37 Jahren: Warum er auch als Bademeister im Einsatz war
- VonTamara Ederschließen
Zehn Jahre leitete Hans Weißenbacher den Grassauer Bauhof, vorher war er stellvertretender Leiter und insgesamt 37 Jahre beim gemeindlichen Bauhof angestellt. Nun hieß es Abschied nehmen: Der engagierte und beliebte Bauhofleiter geht in den Ruhestand. Das ist sein Nachfolger.
Grassau – Die Leitung übernimmt Michael Höger. Bürgermeister Stefan Kattari betonte wie wichtig langjährige Mitarbeiter und deren Auszeichnung sei und dies auch ein positives Bild von der Gemeinde als Arbeitgeber spiegelt.
Erinnerung an Dienstbeginn 1985
Von den Kollegen sei Weißenbacher als sehr guter und fairer Chef, der für alle die richtigen Worte findet und gute Leistungen zu würdigen weiß, bezeichnet worden, so der Rathauschef. Die Arbeit des Bauhofs werde im Dorf anerkannt, drückt sich diese nicht nur durch die perfekte Pflege der Grünanlagen, Spielplätzen, Wege und der Blumenarrangements aus. Diese Anerkennung, so Kattari, müsse man sich erarbeiten und hierzu gehört auch ein Leiter, der seine Mitarbeiter schätzt. Bürgermeister Stefan Kattari stellte zugleich den neuen Leiter des Bauhofs Michael Höger vor. Die Stellvertretung übernimmt Florian Hofmann, beide keine Unbekannten, denn Michael Höger ist bereits 25 Jahren und Hofmann seit zehn Jahren im Bauhof beschäftigt. Geschäftsleiter Peter Enzmann dankte dem scheidenden Bauhofleiter, betonte, wie gut die Kommunikation untereinander sei und es für die Verwaltung eine sehr große Erleichterung sei, dass man sich immer auf den Bauhof verlassen könne.
Erste Bauhofeinsätze
Noch gut konnte sich Weißenbacher, der als Mechaniker damals im Februar 1985 das kleine sechsköpfige Team verstärkte, an seine ersten Bauhofeinsätze erinnern. 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee galt es zu räumen. „Und wir hatten damals noch fast kein Arbeitsmaterial“. Später bekam die Mannschaft einen eigenen Bauhof, der aber schon wieder zu klein wird. „Die Aufgaben nehmen stetig zu“, erklärte Weißenbacher. Walter Feigl, zuständig für Straßen, Verkehrswege in der Gemeinde sagte: „Für die normale Arbeit danke ich nicht, aber dafür, dass du (Hans Weißenbacher) mehrmals die heißen Kartoffeln aus dem Feuer geholt hast“, lobte Feigl den besonderen Einsatz.
Viel Geld eingespart
Enzmann hob hervor, dass Weißenbacher als Mechaniker der Gemeinde bei Reparaturen am Gerät einen sehr hohen Betrag eingespart habe. Die Stationen des ehemaligen Bauhofleiters führten zunächst über die Aufgaben des Schulhausmeisters ins Wasserwerk bis zum eigentlichen Bauhof. Interessant war zu erfahren, dass Weißenbacher auch zwei Sommer lang am Bergbad Grassau als Bademeister die Aufsicht hatte. Eigentlich sollte ein anderer Mitarbeiter diese Aufgabe übernehmen. Nachdem dieser aber, so berichtete Weißenbacher erkrankte und die Rettungsschwimmerprüfung nicht ablegen konnte, sprang er ein und wurde dann Bademeister
In weißer Hose unterwegs
„ In kurzer weißer Hose musste ich die Sicherheit der Badegäste gewährleisten aber auch die Wasserqualität prüfen“. Auch außerhalb der regulären Arbeitszeit engagierte sich Weißenbacher, hält Kontakt zu den Partnergemeinden, die er auch mehrfach mit dem Fahrrad besuchte. So reiste er mit dem Rad nach Südfrankreich/Rognonas und nach Südtirol/Tscherms. Auch versprach er mit Bürgermeister Kattari demnächst nach Raschau ins Erzgebirge zu radeln. Erinnert wurde, wie sich der Bauhof durch die gestiegenen Aufgaben personell auf mittlerweile zwölf Angestellte, sowie maschinell vergrößert habe. Das Bauhofgebäude wurde von den Mitarbeitern fast in Eigenregie erstellt. Dies sparte der Gemeinde erhebliche Baukosten.
Zeit zum Plätzchenbacken
Langweilig wird es Hans Weißenbacher nicht werden. „Ich hatte zum ersten Mal Zeit meiner Frau beim Plätzchenbacken zu helfen“, sagte er amüsiert. Doch Weißenbacher wird auch künftig die Loipen spuren und zuhause hat er noch einige Baustellen, für die er nun endlich die Zeit finden wird, sofern es sein sportliches Engagement zulässt. Für Weißenbacher wird der Ruhestand wohl eher ein Unruhestand werden.
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