Grabgebühren steigen drastisch

Die Grabnutzungsgebühren auf den Friedhöfen in Rimsting und Greimharting sind zum Jahresbeginn deutlich gestiegen. Das hat der Gemeinderat mit einer Gegenstimme kurz vor Jahresende beschlossen.
Die Unterdeckung der vergangenen Jahre wird aber nicht auf die neuen Gebühren umgelegt. Bestattungen werden zum Teil billiger.
Rimsting - Die schon seit längerer Zeit angekündigte Erhöhung der Friedhofsgebühren in Rimsting und Greimharting ist am 1. Januar in Kraft getreten. Die Grabnutzungsgebühren steigen bei einem Einzelgrab um 118 Prozent von 376 auf 820 Euro, bei einem Doppelgrab um 89,5 Prozent von 649 auf 1230 Euro, bei einem Familiengrab um 73,4 Prozent von 752 auf 1304 Euro - jeweils bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren - sowie bei einem Urnengrab um 50,3 Prozent von 644 auf 968 Euro bei einer Nutzungsdauer von zehn Jahren. Bestehende Nutzungsverträge sind von den neuen Gebühren nicht betroffen. Teurer wird ein Grab erst, wenn ein Nutzungsvertrag verlängert wird.
Die Friedhofs- und Bestattungssatzung war der aktuellen Mustersatzung mit der neuesten Rechtslage angepasst worden. Die örtlichen Gegebenheiten seien mit dem Bestattungsunternehmen und auch mit dem Landratsamt Rosenheim als Aufsichtsbehörde abgestimmt worden, erklärte Bürgermeister Josef Mayer.
Mit der notwendigen Neukalkulation der Friedhofsgebühren habe sich der Gemeinderat ausführlich in einer nichtöffentlichen Sitzung befasst, gab der Rathauschef bekannt. Der Leiter der Finanzverwaltung, Martin Obermüller, erklärte, dass in der Nachkalkulation für die Jahre 2011 bis 2014 errechnet worden sei, dass die Kosten für die beiden Friedhöfe (rund 50000 Euro im Jahr) durch die Gebühren nur zu knapp 73 Prozent gedeckt waren. Eine Anhebung der Gebühren sei damit unumgänglich, so Obermüller.
Der Bürgermeister stellte folgende Rechnung auf: "Würde man die zurückliegende Unterdeckung mit der Gebührenerhöhung auffangen, würde ein Einzelgrab für 20 Jahre anstelle der bisherigen 376 Euro künftig 1260 Euro kosten."
Der Gemeinderat hielt es in seiner Gesamtheit für keinesfalls vertretbar, die Bürger mit den zurückliegenden Fehlbeträgen zu belasten, um rückwirkend eine 100-prozentige Deckung für die zurückliegenden Kalkulationsjahre zu erreichen. Allerdings war das Gremium der Meinung, dass für die Zukunft eine 100-prozentige Deckung anzustreben sei.
Diese Auffassung begründete der Bürgermeister vor allem auch damit, dass die Gemeinde in den vergangenen Jahren in die beiden Friedhöfe viel investiert habe. Als Beispiele nannte Mayer den Neuanstrich der beiden Leichenhäuser, einen neuen Bodenbelag für die Wege des Friedhofs in Greimharting und den Neubau einer Urnenmauer in Rimsting. Mayer wies auch darauf hin, dass die Gebühren seit 16 Jahren unverändert geblieben seien.
Da die zurückliegenden Jahre nicht in die neue Kalkulation einfließen, rechnet der Kämmerer für die nächsten drei Jahre mit einer jährlichen Unterdeckung von 15000 Euro. Dieser Betrag sollte mit den neuen Gebühren aufgefangen werden, so Obermüller.
Für die Bestattungsgebühren gebe es nur wenige Änderungen, wurde ausgeführt. Sie werden sogar zum Teil etwas billiger. Die Kosten für das Herstellen einer Grabstelle sinken bei einem sogenannten allgemeinen Grab von 307 auf 266 Euro, beim Urnengrab von 102 auf 81 Euro.
Die Zahl der Erdbestattungen im Sarg geht zurück
Auf dem Friedhof in Rimsting geht die Zahl der Erdbestattungen im Sarg zurück, die Urnenbestattungen werden dafür immer häufiger, berichtete Obermüller im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung. Auf dem Friedhof in Greimharting seien Urnenbestattungen dagegen kein Thema und es gebe dort keine Urnenmauern. th/db